Technologische und gesellschaftliche Umbrüche sind in aller Munde und lassen viele um die berufliche Zukunft bangen. Mag. Karl Schnögl und Mag. Gerhard Wolf, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Eberndorf, hielten daher am gestrigen Freitag mit den Schüler/innen der 3AK im Rahmen des Betriebswirtschaftsunterrichts in Anknüpfung an eine Einheit Mitte November einen weiteren Workshop ab, um aufzuzeigen, wie gerade die Finanzbranche auf Veränderungen reagiert.
Als Unternehmen die Talfahrt stoppen
Im Vordergrund stand dabei die Frage, wie derartige Prozesse in ihrem Unternehmen bewältigt bzw. wie ihnen aktiv begegnet werden kann. Ein Schwerpunkt lag auf den Themen Sanierungs- und Innovationsmanagement. So waren 2013 und 2014 sehr schwierige Jahre für die Raika Eberndorf. Bedingt durch notleidende Kredite und die damit zusammenhängenden Kreditausfälle wurde das Eigenkapital aufgebraucht und damit schlitterte das Unternehmen in die Krise.
Die Jugendlichen setzten sich mit dem Geschäftsmodell der Bank und den drei Säulen – Ertrag, Aufwand und Risiko – auseinander. Ihnen wurde klar, dass durch das Risiko die Krise entstanden ist. Die gesamte Belegschaft der Bank war damit mit einem massiven Change konfrontiert. Durch klare Information über die aktuelle wirtschaftliche Situation, das Aufzeigen der Dringlichkeit des Handelns und die von der Geschäftsleitung vorgegebene Strategie schaffte es die Bank, in sehr kurzer Zeit wieder auf gesunden Beinen zu stehen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor war dabei die Loyalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ihrer Bank.
Gemeinsame Visionen als Motor
Bekannterweise heißt aber Stehenbleiben Rückschritt. Die Vision – die Überwindung der Krise – als Motivator für Veränderung war damit weg und nun galt es neue Visionen zu entwickeln. Die gesamte Mannschaft wurde in einen Innovationsprozess eingebunden. Begleitet durch externe Berater wurden Stärken und Schwächen analysiert und interessante, innovative Geschäftsideen entwickelt. Spannende Veränderungen stehen an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln damit gemeinsam eine starke noch zukunftsfähigere Bank, ihre Bank. Dieser Innovationsprozess wird von allen mitgetragen, eingebettet in eine starke Vertrauenskultur.
Prof. Theresia Müller-Tschischej: „Die Kernbotschaft lautete, aus Betroffenen Beteiligte zu machen. Um den ‚Change‘ erfolgreich zu managen, hilft es enorm, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend einzubinden. Das gilt für alle Branchen.“
Für die Verantwortlichen der Raiffeisenbank Eberndorf war es ein vorweihnachtliches Wiedersehen mit ihrer Patenklasse, die nun im dritten Jahr begleitet wird. Ein gemeinsames Bild mit dem Christbaum im Klassenraum durfte daher nicht fehlen.