Versprochen wurde ein „hochpolitischer, ironischer, unterhaltsamer und nicht zuletzt musikalischer Abend über die Abgründe männlicher Identitäten“ – und die Vorankündigung des Theater Wolkenflug sollte nicht zu viel versprechen. „Wütende weiße Männer“, das vor wenigen Tagen erst uraufgeführte Stück Ute Liepolds und Bernd Liepold-Mossers, zeigt reaktionäre Männer im verzweifelten wie aussichtslosen Abwehrkampf gegen die Zukunft. Gemeint sind damit Politiker ebenso wie einfache Männer, die Geschlechterklischees folgen und zunehmend in der Angst leben müssen, in den sozialen Verhältnissen könnten neue Zeiten anbrechen. Was ihnen schlussendlich bleibt, ist einzig die Gewalt.
Mit dieser Thematik, durch zwei Cowboys (besetzt durch Schauspielerinnen, Aline-Sarah Kunisch und Anú Sifkovits) und Musiker Oliver Welter schillernd dargebracht, setzten sich auch die Schüler/Innen aus 5AK und 5BK als kritische Theatergeher auseinander. Sie hatten sich – durchaus mit einigen Irritationen – bereits zuvor im Deutschunterricht mit der aktuellen Diskussion um „Manspreading“ in öffentlichen Verkehrsmitteln beschäftigt, nun kamen die Phänomene „Mansplaining“ und „Whitesplaining“ hinzu.
Die Aufführung im ORF-Theater in Klagenfurt, die sie begleitet von Prof. Martin Erian und Schulpraktikantin Julia Wank besuchten, sorgte jedenfalls für eine Fortsetzung der kontroversen Diskussionen.
„Männer beherrschen nicht mehr alleine die Welt. Dass sich dieses Machtverhältnis verändert, sorgt bei vielen für Ängste und Unsicherheiten. Das hat das Stück gut gezeigt.“
– Sedina Halilovič, 5BK
„Die Übertreibung als wichtiges Stilmittel der Satire wird eindrucksvoll eingesetzt. Gezeigt werden Männer mit gekränkten Egos, die keine Antwort darauf haben, wenn Frauen dieselben Rechte beanspruchen.“
– David Krassnig, 5AK