Als Arthur Schnitzler im Jahr 1900 sein Theaterstück in 200 Exemplaren auf eigene Kosten für einige Freunde drucken ließ, war ihm bereits bewusst, dass diese „gesunde und freche Komödie“, wie er sie selbst bezeichnete, großes Erregungspotenzial beinhaltet. Die Uraufführung am 23. Dezember 1920 in Berlin wurde zum Theaterskandal und Schnitzler sah sich genötigt, ein Aufführungsverbot für seinen „Reigen“ zu verhängen, das bis 1982 in Kraft war!

Die Klagenfurter Aufführung des Jahres 2021 bemüht sich um eine Aktualisierung des mehr als 100 Jahre alten Textes, wobei jedoch deutlich wird, dass gewisse Dialoge in der heutigen Zeit nicht mehr funktionieren. Positiv hervorgestrichen werden müssen jedoch die Darstellungskraft der fünf Schauspielerinnen und fünf Schauspieler, die innovativen Kostüme und Frisuren sowie das sich ständig ändernde Bühnenbild. Dass im Land der 1000 Chöre so inferior gesungen wird, ist von einigen angekreidet worden. Ob die Misstöne gewollt sind oder nicht, weiß man nicht. Die Schülerinnen und Schüler der 4BK haben nach der Vorstellung des „Reigens“ im Stadttheater Klagenfurt jedenfalls viel zu grübeln gehabt, denn alles ist symbolisch aufgeladen, nichts bedeutet nur das, als was es auf den ersten Blick erscheint.


Kommentare im O-Ton:

Das Theaterstück „Der Reigen“ war für mich eher verstörend. Zum Ende hin wurde es interessant, aber für mich war es zu ungenau. Man musste alles interpretieren. 

Eine verstörende Art und Weise, der Jugend das Theater näherzubringen. Der richtige Ansatz in Richtung „praxisorientierter Unterricht“.

Das Theaterstück „Reigen“ überzeugte gleich auf mehreren  Ebenen. Viele unterschiedliche Gedanken und Emotionen wurden durch dieses Stück bei mir und ebenso bei meinen Klassenkameraden hervorgerufen. Humor, aber auch Verstörung zogen das Theaterpublikum in seinen Bann. Auf jeden Fall ein Stück, das den Kopf zum Denken und das Herz zum Schlagen anregt. 

Geärgert haben wir uns nicht, eine Erfahrung war es wert, nun wissen wir, was in der Welt so alles abgeht.  

Es war wahrhaftig schweinisch und sehr anzüglich, Angst hat es uns auch gemacht, nur lustig war das Stück nicht.  

Ein absolut verstörender Einblick in die Welt des Theaters. 

Mir persönlich hat das Theaterstück „Der Reigen“ gut gefallen, auch wenn es etwas unkonventionell war. Ich finde, dass die Doppelmoral durch die verschiedenen Verhältnisse zwischen den Charakteren sehr gut zum Vorschein kommt. Dieses realitätsnahe Stück zeigt, dass alle von uns besondere Bedürfnisse verspüren, obwohl sie komplett verschieden sind.

Die Aufführung war für mich am Anfang schwer zu verstehen und verstört hat sie mich auch ein wenig, da ich so eine Art von Schauspiel nicht gewohnt bin.

Plakat sowie Szenenbilder: Stadttheater Klagenfurt/Karlheinz Fessl