Die globale Corona-Pandemie hatte auch für den Schulbetrieb an der Praxis-HAK Völkermarkt vielfältige Folgen. Nicht nur sorgte der Lockdown für wochenlanges Distance Learning, das Lehrkräfte und Schüler/innen gemeinsam gut meistern konnten, sondern setzte auch manchen Praktikumsträumen ein Ende.

Und trotzdem: Auch der Sommer 2020 ermöglicht es vielen Jugendlichen, Berufserfahrungen zu sammeln, und zwar in den verschiedensten Branchen. Bereits zum Schulschluss schnupperten Schüler/inen der ersten Klassen Praxisluft, etwa Antonio Kopic (1BK), der beim A1-Shop in Völkermarkt eine Woche im Dienst stand – und davon auch via Blog berichtete.

https://www.facebook.com/A1shopVK/posts/339594580774900?xts%5B0%5D=68.ARBRbOcwTVWKwnCgb8B0VeUwNnCsP4GidoXmoGhQzKti0liFrdfn5Fruxacu3oGbIIvoCTa7dVcIQPDKEsWxp-HYjcjq0ByW2hrNyI0x3OyfljExAucEtw0lH-fHQTGnTe68QomSBZ1pE4wtzqmFNoXnjuuaNjdpsQ-GjUgA4ilVf-ol_qxdidA0Wg5JF0CjMgqa1qG8eMRNBPfaxsevxUmew_3D5JfOKK2HpQDrc-B_pNCTVNCpaKtWGXdlWfUAUa_q4N2CKfzwJADODnN3H14uDSQPLTYRRSywCWMYQzDgfPzKfThf8aiaJjhE4KIrMpvc0hj-_StS09388xlT8M0&tn=-R

Die Kleine Zeitung Völkermarkt besuchte nun sechs Praktikant/innen, darunter auch Lisa Schirnik (3AK) und Absolvent Alois Meschnark, der im Herbst ein Studium im Fach Technische Mathematik beginnen möchte.

Lesen Sie nachfolgend Auszüge aus dem Bericht, an dem auch HAK-Absolvent Alexander Jegart mitgearbeitet hat:


Für Alois Meschnark (21) war die Anstellung als Praktikant beim Entsorgungsdienst Gojer in Kohldorf aufgrund der Corona-Situation lange fraglich. „Es gab bereits eine voraussichtliche Absage. Umso mehr habe ich mich gefreut, als im Juli die Nachricht kam, dass ich doch arbeiten darf“, so Meschnark. Dabei reichen seine Aufgabe von Sortierungs- und Reinigungsarbeiten im Bauhof bis zum Beifahrer bei der Müllabfuhr. Im Herbst steigt der Praxis-HAK-Absolvent aus Völkermarkt in das Studium „technische Mathematik“ an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt ein. Das Praktikum macht Meschnark, weil er damit sein Studium finanzieren und auch zusätzlich etwas für die Umwelt tun kann. „Wer diesen Job machen will, sollte sich auch lieber schnell an die harte Arbeit und das frühe Aufstehen gewöhnen, denn die Müllabfuhr startet bereits um 5 Uhr früh“, so Meschnark.

Da die meisten Firmen heuer keine Praktikanten aufnehmen, tat ich mir schwer, ein Unternehmen zu finden, in dem ich mein Pflichtpraktikum absolvieren kann“, sagt Lisa Schirnik, Schülerin der Praxis-HAK Völkermarkt. Schlussendlich fand die 17-Jährige doch noch eine Praktikumsstelle bei der Uster Installationen GmbH in Kühnsdorf. Dort macht sie so gut wie alle Stationen der Firma einmal durch. Vom Posteingang bis zur Personalverrechnung ist alles dabei. Für die Schülerin ist es sehr wichtig, heuer ein Praktikum zu absolvieren. „Für die Schule muss ich ein einmonatiges Praktikum machen“, so Schirnik. Im Herbst kommt sie in die vierte Klasse. Sorgen aufgrund der Corona-Krise macht sie sich keine. Sie hofft aber, dass es bis zu ihrer Matura keine Probleme mehr durch Corona gibt. Was Schirnik nach ihrer schulischen Ausbildung vor hat, lässt sie sich noch offen.

Den gesamten Bericht finden Sie hier.

https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1551676215012365&id=394737410706257&__xts__[0]=68.ARDqjkh3T4QRqJyKV8HPS9dh8jx0ez8KKbjmxXeMzlrp_bl1D7vTlqqDhsy5P0V2k7la8wgL9K5P0tRfCt0cp44sTlunye8WodKZTJsxUdym9vmS-KNv_6-UMeU75l9_u2TVH48LMGXLacURimS8LFXv4V2BCGUJmao2c4TvodRhm-HDxB4Yn_zIKhHW-Y3XdILaqHv3cz1pv6B5x8q35kHYbGQKwoVWdp9wA-izFkz8Efesw_XWlMjQxjy_oJZas-3sKi7hWKYVQxWEskhkltJDaLnKXOOVsD4NG9aEYEv7IXm-z3qzURaXWEAe1gPDA4ip7BXDPagk1z0nEYGdn45Wig&__tn__=-R

Die Abschlussarbeit „Handelsschule einst und jetzt“ von Brahim Gashi, Franz Haimburger und Michael Sommer aus der 3BS wurde am 08. März 2020 mit der Organisation eines Handelsschulabsolventen-Stammtisches gekrönt. Im City-Cafe des Handelsschulabsolventen Franky Wastl in St. Michael ob Bleiburg tauschte man bei einem gemütlichen Kaffeekränzchen Anekdoten und Erinnerungen an die Schulzeit aus.

Zum ersten Treffen dieser Art konnte das Projektteam ehemalige Absolventinnen und Absolventen sowie bereits im Ruhestand befindliche und aktive Professorinnen begrüßen. Da die Projektidee beim Absolventenverein der Praxis-HAK Völkermarkt sogleich großen Anklang gefunden hatte, fungiert dieser als Projektaufftraggeber und unterstützte diese erstmalige Veranstaltung auch finanziell.

Franky Wastl und seine Frau Monika, ebenfalls Absolventin des Jahrgangs 2004/05, freuten sich über den Besuch und hoffen auf eine Wiederholung des gelungenen ersten HAS-Tags mit Stammtisch.

Bericht: Prof. Ulrike Messner-Lasnik und Prof. Maria Mrčela

Dietmar Ruhdorfer, Verkaufsleiter der Donau Versicherung und Vanessa Karisch, Absolventin der Praxis-HAK Völkermarkt, Mitarbeiterin im Außendienst in Völkermarkt informierten die Schülerinnen und Schüler der 4AK über Karrieremöglichkeiten in einer Versicherung.

Gertrud Drobesch | Foto: Klaus Vhynalek

Gertrud Drobesch, ebenfalls Absolventin unserer Schule, Mitglied des erweiterten Vorstandes und Leiterin der Personalabteilung der Donau Versicherung in Wien, hat es bereits bewiesen.

„Türklinken-Putzer-Dienst“ beim genervten Kunden?

Mit dieser Frage wurden die beiden Gäste in der 4AK begrüßt.

Diese Frage wurde mit einem eindeutigen Nein beantwortet. Vanessa hat durch ihr zweimonatiges Praktikum, das sie im vierten Jahrgang in der Praxis-HAK zu absolvieren hatte, die spannende Welt der Versicherung kennen- und lieben gelernt. Dieses Praktikum wurde auch damals durch Hofrat Mag. Klaus-Peter Haberl, jetzt Leiter des Pädagogischen Dienstes der Bildungsdirektion Kärnten, und Theresia Müller als Praxis-Koordinatorin zur Sicherung der Ausbildungsqualität hinterfragt, mit sehr erfreulichen Ergebnissen. Mag. Andreas Schaller, Bestandsmanager der Donau Versicherung, lobte nicht nur die fachliche Kompetenz, sondern zeigte auch die möglichen beruflichen Perspektiven in ihrem Unternehmen auf. Diese Chance hat Vanessa Karisch wahrgenommen.

Karisch_Haberl Donau_August2017

Unmittelbar nach der Matura hat sie sich bei der Donau Versicherung beworben und wurde als Mitarbeiterin im Außendienst sofort aufgenommen. In den ersten sechs Monaten hat Vanessa die Grundausbildung durch den Besuch zahlreicher Seminare in ganz Österreich absolviert. In diesen Seminaren wurden alle Versicherungsarten im Detail aufbereitet und zusätzlich wurde sie auf das Führen von Kundengesprächen gezielt vorbereitet. In einem Verkaufscheck, einem simulierten Verkaufsgespräch, das sie mit Bravour bestanden hat, war sie bereit, Kunden zu beraten und hat begonnen ihren eigenen Kundenstock aufzubauen. Im Fokus des Kundengespräches steht jedoch nicht der Hochdruckverkauf von Produkten, damit gab sie auch eine Antwort auf die anfänglich gestellte Frage in Richtung „Türklinken-Putzer“, sondern die Kundin und der Kunde mit all ihren/seinen Bedürfnissen. Dieser Vertrauensaufbau, dieses Gefühl den Menschen in allen Lebenslagen zu begleiten, zu beraten, Sicherheit zu geben, das macht diese Arbeit so schön und wertvoll.

Vanessa hat jedoch noch viele weitere berufliche Ziele. Sie wird in einem Jahr die BÖV-Prüfung (Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft) ablegen und möchte dann berufsbegleitend das Bachelor-/Masterstudium an der Karl-Franzens-Universität in Graz im Bereich Versicherungskauffrau bzw. Finanzdienstleister absolvieren.

Ein spannender Weg liegt noch vor ihr – eine Versicherung und somit ein Arbeitgeber mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten. Wir freuen uns schon auf nächsten Besuch Vanessas zum Thema „Umgang mit Risiken von Jugendlichen“.

Nur vor einer Woche, am 10. Dezember, wurde der Tag der Menschenrechte gefeiert. Dies ist der Gedenktag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde.

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde geboren. Sie … sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.

Artikel 1, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Die Schüler/innen der vierten Klassen haben sich im Fach Recht ausführlich mit diesem Thema beschäftigt und herausgefunden, dass die Bedeutung der Menschenrechte und auch der Einsatz für die Wahrung dieser wichtiger sind denn je.

Weiterführend wurden im Unterricht das Asylverfahren in Österreich und die Verteilung von Flüchtlingen in der Europäischen Union thematisiert. Um Informationen aus der Praxis zu erhalten, wurde Mag. Manuela Augustin vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) an die Schule eingeladen. Sie gab ihr Wissen zum Thema Asylverfahren in Österreich an die Schüler/innen weiter und beantwortete fachkundig zahlreiche Fragen. Sie hat auch das ein oder andere Vorurteil gegenüber Flüchtlingen, das sich oft in den Köpfen der Bevölkerung manifestiert, diskutiert und mit Fakten und rechtlichen Grundlagen unseres Rechtsstaates widerlegt.

Eine Heimkehr an die alte Wirkungsstätte

Besonders erfreulich war der Besuch Augustins, da sie selbst Absolventin der Praxis-HAK Völkermarkt ist und sehr gerne wieder an ihre ehemalige Ausbildungsstätte zurückgekehrt ist. Es gab auch die Gelegenheit sich mit ihren damaligen Lehrern/innen auzutauschen und sich über ihre Zeit an der Schule zu unterhalten.

„Für mich ist es besonders wichtig, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, Wissen von Personen aus der Praxis zu erhalten. Außerdem ist es mir gerade beim Thema Menschenrechte so ein großes Anliegen, dass wir offen und vorurteilsfrei auf andere zugehen. Daher stehen das wissens- und faktenbasierte Argumentieren für mich im Vordergrund, denn die Menschen laufen oft Gefahr, sich aus Angst oder Unwissenheit heraus eine Meinung zu bilden und daraus die falschen Schlüsse zu ziehen“, so Prof. Daniela Wiedenbauer, die den Workshop organisiert hat.

Markus Slamanig ist nach der Reife- und Diplomprüfung an der Praxis-HAK Völkermarkt in die weite Welt gezogen. Heute lebt er in den Vereinigten Staaten und arbeitet als Unternehmensberater. Längst ist dabei SAP seine technologische Heimat geworden – ein System, das nun auch in der Ausbildung an der Praxis-HAK Einzug hält.

Im Interview gibt Slamanig Einblicke in seine Biografie und gibt der nächsten Generation wertvolle Tipps.


Völkermarkt – Klagenfurt – Wien – Hollywood: Bitte benennen Sie Etappen Ihres beruflichen Werdegangs.

Ich wurde in Völkermarkt geboren und bin dort aufgewachsen. Nach der Matura an der HAK habe an der Klagenfurter Universität Angewandte Betriebswirtschaft und Wirtschaft und Recht studiert. Während meines Studiums absolvierte ich ein Joint-Study-Programm bei der UWF. Dies war der Wendepunkt, an dem ich versuchte, das Leben in den USA, konkret in Florida, Wirklichkeit werden zu lassen.

Nach dem Abschluss bin ich nach Wien gezogen, wo ich drei Jahre für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young gearbeitet habe. Danach bekam ich ein Stellenangebot bei Coca Cola, wo ich zum ersten Mal mit SAP in Berührung kam. Ich war im SAP-Implementierungsprojekt.

Da es nicht einfach war, sich direkt für einen Job in den USA zu bewerben, habe ich meinen MBA an der FIU (Florida International University) in Miami erworben. Während meiner einjährigen OPT (Optional-Practical-Training) wechselte ich in eine Festanstellung nach Fort Lauderdale. Diese Firma hat schließlich meine Greencard gesponsert. Ich bin heute immer noch bei der gleichen Firma beschäftigt.

In Amerika Fuß fassen zu können, ist auch organisatorisch nicht leicht. Warum wollten Sie es trotzdem unbedingt dorthin?

Ganz ehrlich, ich liebe den Sommer und Florida war der Ort für Leute, die den Wintermonaten entfliehen wollen.

Ich wusste von Anfang an, dass es angesichts der strengen Visa-Bestimmungen nicht einfach werden würde, mich in den USA niederzulassen, aber ich hatte Glück, dass es für mich geklappt hat.

Beruflich sind Sie permanent global vernetzt. Wie darf man sich einen typischen Arbeitstag vorstellen?

Angesichts der Spezifik des Beratungsgeschäfts bestehen Reiseanforderungen für die Standorte der Kunden vor Ort. Das heißt, ich reise ungefähr zwei bis drei Wochen pro Monat. Den Rest des Monats arbeite ich fern von Zuhause.

Obwohl wir einen Bürostandort in Fort Lauderdale haben, treffen wir uns nur an zwei Tagen pro Woche, wenn man nicht gerade beruflich unterwegs ist. Das erlaubt mir die Flexibilität, von jedem Ort aus zu arbeiten.

Heute prägt die Unternehmenssoftware SAP Ihren Alltag. Wie erklären Sie Laien, was die globale Bedeutung SAPs ausmacht? Ist es Ihrer Meinung nach wesentlich, auch die Jugendlichen einer kaufmännischen Schule mit SAP zu konfrontieren?

SAP ist im Allgemeinen mehr als nur eine Buchhaltungssoftware. Es ist sehr komplex und deckt im Wesentlichen alle Geschäftsbereiche ab, vom Verkauf bis zum Kundenbeziehungsmanagement, von der Produktionsplanung bis zur Ausführung und Lieferung der Produkte. Die Hauptkomponenten sind das Rechnungswesen (Finanz- und Managementwesen). Das Verstehen der SAP-Logik ist von Vorteil und der Kontakt mit SAP in der frühen Schulungsphase verschafft jemandem einen Wettbewerbsvorteil.

Aus Ihrer Erfahrung: Welche Skills sind heute unverzichtbar – und welche Werte sind heute am Arbeitsmarkt wichtig?

IT-Kenntnisse sind heutzutage ein Muss. Darüber hinaus sind aber auch soziale Kompetenzen wichtig. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass sich die Kompetenzkategorien selbst geändert haben, wenn man IT im Vergleich zu sozialen Kompetenzen betrachtet, aber mit Sicherheit hat sich der Kontext geändert. IT war früher nur MS Office, aber heutzutage bedeutet IT ebenso soziale Netzwerke und andere Tools.

Eine weitere wichtige Fähigkeit ist es, flexibel und offen für Veränderungen zu sein. Denn Veränderung ist die einzige Konstante in der heutigen Geschäftswelt.

Flexibilität zählt: „Veränderung ist die einzige Konstante in der heutigen Geschäftswelt.“

Aus der Sicht des Profis: Wie muss die Schule mit dieser Entwicklung umgehen?

Universitäten und Hochschulen müssen die sich ändernden Geschäftsumgebungen in ihr Bildungsprogramm einbeziehen. Um die Schüler auf die Zukunft vorzubereiten, ist es erforderlich, sich von den Standardmethoden für die Ausbildung abzuwenden und die Projektarbeit mit festgelegten Zielen zu ermöglichen.

Auch die Sensibilisierung für die Kultur ist von Vorteil, wenn wir uns in einer globalisierten, integrierten Belegschaft bewegen. Beispielsweise arbeitete ich während meines Studiums und arbeite auch jetzt noch mit Menschen aus Indien, China, Lateinamerika usw. zusammen. Daher erleichtert es mir die Zusammenarbeit erheblich, zumindest die jeweilige Kultur zu verstehen.

Sie selbst haben auf die Matura – mit Auszeichnung – an der Praxis-HAK Völkermarkt gleich zwei Abschlüsse an der Universität Klagenfurt sowie weitere Studien in den USA draufgesetzt. Welche Ziele hatten Sie damals vor Augen?

Das Hauptziel meines Studiums war es, Grundkenntnisse in verschiedenen Geschäftsbereichen zu erwerben. Und ganz ehrlich, ohne Abschluss ist es heutzutage sehr schwierig, einen anständigen Job zu finden. Lernen ist ein kontinuierlicher Prozess während der gesamten Karriere.

Abgesehen davon, dass ich den Abschluss gemacht hatte, hatte ich zu Beginn kein klares Ziel vor Augen. Es hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und ich bin schließlich zu SAP gewechselt. Das ist, was ich jetzt noch mache, aber es ist nicht in Stein gemeißelt, dass ich dies für immer tun werde. Wenn sich neue Möglichkeiten ergeben, werde ich mich entsprechend anpassen.

Sie kennen das Bildungssystem in Österreich und den Vereinigten Staaten. Wo liegen die Parallelen und Unterschiede?

Wenn man österreichische und US-amerikanischen Universitäten vergleicht, gibt es große Unterschiede. Zunächst müssen Studierende in den USA den GRE/GMAT (Graduate Record Examination/Graduate Management Admission Test) als Zugangsvoraussetzung bestehen. Danach sind die Studienkosten in den USA natürlich sehr hoch. Abhängig von den jeweiligen Universitäten kann der Preis für das gesamte Programm zwischen 30.000 und 200.000 US-Dollar liegen. Ein weiterer großer Unterschied ist die Prüfungskultur, die hauptsächlich auf Multiple-Choice-Prüfungen basiert. Schriftliche Aufsatzprüfungen sind eher die Ausnahme.

Welche Rolle spielen Österreich und Kärnten in Ihren weiteren Planungen?

Österreich und Kärnten sind für mich immer noch „Heimat“. Sag niemals nie! Aber ich gehe davon aus, dass ich noch mindestens ein paar Jahre in den USA bleiben werde.

Wenn Sie an Ihre HAK-Zeit in Völkermarkt zurückdenken: Welche Momente bleiben unvergessen?

Ich würde sagen Freunde, bestimmte Lehrer und das „Stadtcafé“.

Welchen Rat würden Sie den Jugendlichen geben?

Haben Sie ein Ziel und einen Plan für dieses Ziel! Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie gerne tun! Dann arbeiten Sie auf dieses Ziel hin!

Aber genießen Sie auch das Leben und die schöne Natur Kärntens, denn es kann vorkommen, dass Sie es erst wiedersehen, wenn Sie in Ihrer „Heimat“ Urlaub machen. Seien Sie froh, in einem reichen Land wie Österreich aufzuwachsen und nehmen Sie nicht alles als selbstverständlich hin. Freunde von mir mussten aufgrund der instabilen politischen Lage und der schwachen Wirtschaftslage aus ihrer Heimat fliehen.

Übersetzung: Prof. Verena Hornbogner

Ein wichtiger Bestandteil der praxisnahen Entrepreneuship Education an der Praxis-HAK Völkermarkt sind die Junior Companies. Schüler/innen gründen für ein Schuljahr ein eigenes Unternehmen, entwickeln Geschäftsmodelle, erstellen Businesspläne, kalkulieren, setzen sich intensiv mit den Bedürfnissen ihrer potentiellen Kunden auseinander, entwerfen Verkaufsstrategien, bewerben ihr Unternehmen und freuen sich an ihren Verkaufserfolgen. 

Eines haben alle Geschäftsmodelle der gleich vier Junior-Unternehmen, die aktuell in den zweiten und vierten Klassen im Entstehen sind, gemeinsam: Sie alle übernehmen soziale und ökologische Verantwortung.

Unterstützt durch die beiden Professorinnen Messner-Lasnik und Theresia Müller-Tschischej und die Expert/innen Margarete Rechelbacher, Prof. Katharina Smoliner, Stefan Robinig und Verena Mischitz werden die Jugendlichen ihre Produkte entwickeln und verkaufsfertig machen.

Die neuen Junior Companies im Überblick

BellaRoba Junior Company wird mit individuellen natürlichen Pflegeprodukten zur gesunden und nachhaltigen Pflege der Haut beitragen. Derzeit beschäftigen sie sich intensiv mit den Produktionsverfahren von Seifen. Das Seifensieden wird im Rahmen des Chemieunterrichts erlernt werden. Chemie wird damit spürbar gemacht. 

BodyNature Junior Company wird sich ebenfalls mit dem der Pflege und vor allem den Themen Nachhaltigkeit und  Zero Waste auseinandersetzen. Neben weiteren interessanten Produkten wird ein neu entwickeltes, innovatives Rasiermousse Pflege und Reinigung in einem bewirken. Verpackungen sollen retourniert und können auch wieder befüllt werden.  

OwnWay Junior Company wird ebenfalls einen wichtigen Beitrag in Richtung Minimalismus und Müllreduzierung mit ihren einzigartigen To-Go-Bechern, die individuell bedruckt werden und ein besonderes Design aufweisen.  

PureHarmony Junior Company wird mit ihren Duftpölstern und -säckchen in unterschiedlichen Größen und Formen Gerüche aus der Region in jeden Haushalt bringen und einfach Freude bereiten, um auch für kurze Zeit den stressigen Alltag hinter sich zu lassen. 

Derzeit wird an den Prototypen gearbeitet, Produktionsverfahren getestet und an der Produktpräsentation gearbeitet.

Neuer Schwerpunkt: Im Netz erfolgreich sein

Einen besonderen Schwerpunkt legen die Juniors in diesem Schuljahr auf den Onlineauftritt. Eingeleitet wurde dieser Prozess durch einen spannenden Online-Marketing-Workshop mit Verena Mischitz und Stefan Robinig, Absolventen der Praxis-HAK, die ihr Unternehmen HeartOut Clothing erfolgreich unter anderem auch durch ein gutes Online Marketing-Konzept führen.

Die Juniors erkannten – und dafür opferten sie ihren unterrichtsfreien 31. Oktober! -, wie sie auf welchen Social-Media-Kanälen ihre Community zielgruppengerecht ansprechen können. Zu allererst erhielten sie die Aufgabe, einen passenden Archetyp zu finden und eine zugehörige Handlung für ihr Unternehmen zu entwickeln. Mehr zu Archetypen finden Sie hier.

Stefan und Verena zeigten den Jugendlichen, dass es möglich ist, nachhaltig zu agieren – die gesamte Supply-Chain-Kette ihres Unternehmens ist nachhaltig und fair – und dabei ein Unternehmen erfolgreich zu führen. 

„Es hat wirklich Spaß gemacht, mit so vielen engagierten Jugendlichen zu arbeiten!“

– Verena Mischitz nach dem Workshop

Die Social-Media-Auftritte werden demnächst vorgestellt. Eines steht schon jetzt fest: Wir freuen uns auf jeden Fall auf ein spannendes, lehrreiches und erfolgreiches Jahr mit unseren Junior-Jugendlichen der 2AK und 4AK. 

Kurz vor dem Start ins neue Schuljahr erscheint es wie der perfekte Abschluss zum auslaufenden Jahresthema Nachhaltig die Region gestalten: Absolventin Verena Mischitz veröffentlichte zuletzt gleich zwei Beiträge am Blog flow des Energiekonzerns Verbund in der Serie „ichkannklimaschutz“. Mischitz formulierte dabei ihre Gedanken, wie jede/r im Alltag, beim Einkauf oder auf Reisen durch verantwortungsvollen Konsum einen Beitrag zu einer gesunden Umwelt beisteuern kann:

Konsumgewohnheiten tragen dazu bei, wie und in welche Richtung sich eine Gesellschaft entwickelt. […] Menschen, die minimalistisch leben, treffen Kaufentscheidungen bewusst, übernehmen diese Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Natur und leisten somit einen Beitrag zum Klimaschutz.

Verena Mischitz‘ Plädoyer für den Minimalismus

Dabei möchte die Studentin Menschen nicht zum Verzicht zwingen, sondern die Lust darauf entfachen, dass etwa im Kleiderschrank anstelle von Massenware nur ausgewählte Lieblingsteile hängen könnten. „Man kann und soll sich durchaus Dinge leisten – nur weniger, dafür qualitativ hochwertiger und nachhaltiger.“

Mischitz, die 2017 an der Praxis-HAK Völkermarkt maturiert hat, absolvierte zuletzt ein zweimonatiges Praktikum in der Kommunikationsabteilung der Verbund AG, die, so Wikipedia, 40 Prozent des österreichischen Strombedarfs deckt und nach eigenen Angaben mittlerweile fast ausschließlich mit klimafreundlicher, erneuerbarer Wasserkraft Energie erzeugt. Mischitz war Teil des Social-Media-Teams und konnte auch thematisch einige Akzente setzen: „Nachhaltigkeit spielt im Unternehmen eine große Rolle. Da konnte ich mich ein wenig einbringen und auch andere Themen als grünen Strom aufgreifen.“

Die Praxis-HAK-Absolventin studiert an der Universität Wien Publizistik und Politikwissenschaften. In Publizistik ist mit dem Wintersemester der Bachelorabschluss geplant, Masterstudien in beiden Fächern sollen folgen. Beruflich ist der Journalismus ihr großes Ziel – und Mischitz sammelt weiter Praxiserfahrung. Bei HeartOut Clothing, der Gründung ihres einstigen Mitschülers Stefan Robinig, kümmert sie sich um den Bereich Kommunikation.

Nicht nur für die Schüler/innen der Praxis-HAK Völkermarkt, sondern auch für junge Absolvent/innen sind die Sommermonate eine Phase der spannenden Praktika, um im In- und Ausland an ihrer künftigen Karriere zu basteln und Geld dazuzuverdienen.

Nicole Burger, Maturantin des Jahres 2018, arbeitete auch in diesen Wochen wieder für die Raiffeisenbank Eberndorf – ein idealer Job, um die erworbenen Wirtschaftskompetenzen einzusetzen. Schon im vergangenen Sommer war sie für die Raiffeisenbank aktiv und bloggte daraufhin über ihren Weg, besonders über die soeben absolvierte Reife- und Diplomprüfung:

Die „Maturazeit“ war für mich eine besonders prägende Phase, denn ich konnte viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln. Ich war Situationen ausgesetzt, wie ich sie vorher noch nicht kannte. Es war eine Zeit, in der ich mich und meine Grenzen noch besser kennenlernen durfte.

Fünf Jahre arbeitet man darauf hin, das Reife- und Diplomprüfungszeugnis in den Händen halten zu dürfen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ein Gefühl der Erleichterung, aber auch ein Gefühl der Ungewissheit, denn nun ist man an dem Punkt angekommen, an dem man sich mit einer ganz zentralen Frage auseinandersetzen muss: Wo soll es hingehen?

Nicole Burger im Sommer 2018

Das Comeback in der Bank täuscht: Burger zieht es in eine ganz andere Richtung. Seit Herbst 2018 absolviert sie wie auch Jahrgangskollegin Veronika Pudgar den Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege an der Fachhochschule Kärnten und hat für sich den idealen Weg gefunden, auch dank der vielen Berufserfahrungen seit Schultagen. In ihrem neuen Blog berichtet sie auch über Selbstzweifel:

Trotz alledem, heute sitze ich hier und bin unendlich stolz auf mich selbst! Ich habe die ersten zwei Semester an der Fachhochschule mit Bravour gemeistert und diese schwere Zeit überstanden. Durch all die Startschwierigkeiten habe ich ein noch viel größeres Selbstbewusstsein gewonnen.

Der steinige Weg zum großen Ziel: Ich werde Leben retten!

Nicole Burger verfolgt ihren Traum

Den gesamten Text finden Sie hier.


Übrigens: Bereits im letzten Jahr schaute Burger an ihrer mittlerweile „alten“ Schule vorbei, teilte Erfahrungen und sprach den damaligen angehenden Absolvent/innen der Handelsschule Mut zu:

„Mit dem richtigen Ziel und dem notwendigen Einsatz kann man alles schaffen.“ Gertrud Drobesch hat es mit ihrem Weg vorgemacht: Sie hat als Absolventin der Praxis-HAK Völkermarkt mit gezielten Schritten eine Karriere hingelegt, die sie in eine Spitzenposition in einem großen Konzern gebracht hat. Nach Matura, Studium, Praktika und verschiedenen Projekten steht sie nun bereits seit 2005 an der Spitze der Personalabteilung der Donau Versicherung und bezeichnet sich als „beruflich angekommen“. Mit Schulfreunden steht sie bis heute in Kontakt – und Tipps hat sie für die nächste Generation.

Von der Praxis-HAK Völkermarkt über die Wirtschaftsuniversität Wien in die erweiterte Geschäftsführung der Donau Versicherung. Bitte skizzieren Sie Ihren Weg.

Im Studium habe ich mich auf Versicherungswirtschaft spezialisiert und während dieser Zeit als Ferialpraktikantin in die Donau Versicherung hineingeschnuppert. Meine erste berufliche Station nach dem Studium war dann die IT-Abteilung der Wiener Städtischen Versicherung. Dort konnte ich mir umfassendes IT-Know-how aufbauen, in vielen interessanten Projekten mitwirken und diese später auch leiten. Mein größtes IT-Projekt war die Einführung von SAP-HR in der Gehaltsverrechnung für den gesamten Konzern, wo ich nach Abschluss des Projektes die fachliche Leitung der Abteilung übernehmen durfte. Seit 2005 leite ich die Personalabteilung der Donau Versicherung –  damit bin ich beruflich angekommen.

Ihre Biografie liest sich wie ein stetiger Weg nach oben. Wie gelingt dieses Kunststück?

In einem Konzern stehen viele Karrierewege offen. Drei Dinge sind aus meiner Sicht wesentlich, um den richtigen einzuschlagen: konkrete Ziele setzen, mit offenen Augen durch die Welt gehen und das, was man gerade tut, soll man mit Herzblut machen. Ich habe mich nach meinem BWL-Studium gezielt in einer IT-Abteilung beworben, weil mir klar war, dass das die Zukunft sein wird und bei mir hier eine Wissenslücke bestand – die habe ich geschlossen. In meine Aufgaben habe ich immer viel Engagement gesteckt. So konnte ich Vertrauen bei Kollegen und Vorgesetzten aufbauen und habe mich dadurch für Positionen mit mehr Verantwortung qualifiziert.

Seit knapp eineinhalb Jahrzehnten sind Sie mittlerweile Personalchefin eines Unternehmens mit 1.400 Mitarbeiter/innen. Welche Aufgaben zählen zu Ihrem Arbeitsalltag?

Mein Aufgabengebiet ist sehr abwechslungsreich und vielseitig. Es beinhaltet unter anderem die Suche von neuen Mitarbeitern, die Konzeption und Umsetzung von Aus- und Weiterbildungsangeboten und -maßnahmen, ich bin für die Kosten und Ressourcenplanung verantwortlich. Darüber hinaus setzen mein Team und ich eine Reihe von Personalentwicklungsmaßnahmen, wie z.B. die Karriere- und Nachfolgeplanung. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die pünktliche Verrechnung und Auszahlung der Gehälter.

Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Wie können Sie Ihre Kolleg/innen dabei unterstützen?

Die Personalentwicklung ist eine meiner Kernaufgaben. Gemeinsam mit meinem Team entwickle ich Programme, die Mitarbeiter und Führungskräfte auf die Anforderungen von morgen vorbereiten. Fachlich und persönlich. Wesentlich ist dabei, die Potenziale von Menschen zu erkennen und entsprechend zu fördern. Wir stellen die richtigen Tools und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, damit uns das gut gelingt.

Junge Menschen stellen sich heute die Frage, ob ihr Traumjob in einigen Jahren überhaupt noch existiert. Wie verändern sich die Anforderungsprofile in Ihrer Branche?

Prozesse verändern sich ebenso wie die Kommunikationsmittel, die Digitalisierung beschleunigt die Arbeitswelt. Wir alle entwickeln uns mit ihr mit – der eine schneller und mit mehr Freude, der andere ist vielleicht nicht gleich bei den Ersten dabei, die neue Technologien nutzen wollen. In der Versicherungsbranche gibt es eine Konstante – vor allem in der Beratung: Das ehrliche Interesse am Gegenüber. Das macht die Aufgaben als Versicherungs- und Vorsorgeberater so spannend und für viele zu einem echten Traumberuf.

Umgekehrt gefragt: Wenn es den Versicherungsvergleich per Suchmaschine und den Berater als Social Bot gibt, ist ein Versicherungsunternehmen dann überhaupt noch ein attraktiver Arbeitgeber?

Auf jeden Fall, weil sich das Grundbedürfnis nicht geändert hat. Menschen brauchen Sicherheit. Wir geben unseren Kunden diese, indem wir mit ihnen darüber sprechen und zeigen, wie wir sie absichern können – gegen Unvorhergesehenes, bei Unfall, Krankheit oder Tod. Es geht um sehr persönliche Themen und die wird man auch in Zukunft mit einem Menschen besprechen wollen, der aufmerksam ist und professionelle Beratung bietet. Die Qualität zeigt sich dann bei der Leistungserbringung im Schadensfall.

Ihre eigene Schulzeit an der Praxis-HAK Völkermarkt liegt einige Jahre zurück. Wann hatten Sie zuletzt Kontakt zur Schule bzw. zu einstigen Klassenkamerad/innen?

Beim 20-jährigen Maturatreffen hatte ich den letzten Kontakt zur HAK. Zu einzelnen Klassenkameraden besteht bis heute eine Verbindung – einer davon ist seit der Schulzeit mein bester Freund.

Welche Erinnerungen, etwa an besondere Situationen, dominieren in Ihrem Gedächtnis?

Ich bin heute sehr dankbar für die gute wirtschaftliche Ausbildung, die die Basis für mein Studium und letztlich auch für meinen Beruf waren. Meine Lieblingsfächer waren Sport, Mathematik – und die Pausen mit den Schulkollegen. Gerne denke ich auch an einige Lehrer, die mir Vorbild und Wegbegleiter waren – unter anderem mein Klassenvorstand Valentin Blantar oder mein Deutschlehrer Manfred Pototschnig.

Was hat die Schule mit Blick auf Ihre eigenen Erfahrungen, aber auch auf die Gegenwart jungen Menschen mitzugeben?

Mit dem richtigen Ziel und dem notwendigen Einsatz kann man alles schaffen. Das Leben eröffnet einem viele Chancen. Wichtig ist es, sie zu erkennen und jene zu ergreifen, die zu den eigenen Fähigkeiten und Interessen passen. Seine Talente herauszufinden und die eigenen Stärken zu stärken, ist das Erfolgsrezept für ein zufriedenes, erfolgreiches Berufsleben. Dafür kann die Schule meines Erachtens den Grundstein legen.

Energie hatte sie schon immer, Absolventin Nicole Höchtel, die 2014 an der Praxis-HAK maturierte. Und eben diese Energie lässt sie einen Weg gehen, der nicht ganz alltäglich ist. Hier verrät sie, wie ihr Werdegang nach der Reife- und Diplomprüfung verlief.


Kurz bevor ich mein Reife- und Diplomprüfungszeugnis erhielt, stellte ich mir selbst die Frage, was ich mit meinem weiteren Leben und der neu gewonnen Freizeit anfangen möchte. Dank der praktischen Erfahrungen (Praktika, Übungsfirma etc.), welche ich in den fünf Jahren des Besuchs der Praxis-HAK sammeln durfte, stand meine Entscheidung nach kurzem Überlegen fest. Diesbezüglich möchte ich hier rückblickend ein großes Lob an die Schule aussprechen, da unsere Professor/innen immer versucht haben, die Schüler/innen individuell zu fördern und deren Stärken auszuloten und auszubauen und mögliche Schwächen zu kompensieren.

Durch diese individuelle Förderung fand ich heraus, dass ich ein besonders kommunikativer Mensch bin, welcher große Freude daran hat sich mit Menschen, im Besonderen mit Kindern, zu beschäftigen.

Durch das Erkennen meiner Stärken und in Verbindung mit meinem Hobby, dem Reisen, wuchs in mir der Entschluss, dass ich das Angenehme mit dem Brauchbaren verbinden könnte – so entschied ich mich für ein Lehramtstudium in den Fächern Deutsch und Geografie in Klagenfurt.

Vom Zuverdienst zur Herzensangelegenheit

Um mein Leben rund um das Studium finanzieren zu können, begann ich zeitgleich mit einem Kinderbetreuungsjob im Tourismusbetrieb Minimundus am Wörthersee. Ich hatte und habe nach wie vor die Aufgabe beispielsweise Kindergeburtstage, Kinderanimationen und dergleichen zu organisieren und durchzuführen.

Da meine freundliche und offene Art bei den Gästen aus vielen Ländern Europas scheinbar gut ankam, wurde ich nach kurzer Zeit gebeten auch Führungen in verschiedenen Sprachen durch das Gelände für Groß und Klein anzubieten. Dies ist eine Tätigkeit, die meinem offenen Naturell sehr entgegenkommt und daher viel Freude bereitet.

Da Minimundus vom Verein „Rettet das Kind“ gegründet wurde und dieser nach wie vor noch der Eigentümer des Betriebes ist, blieben meine Tätigkeiten dort nicht unentdeckt und so wurde ich immer öfters gebeten, für den Verein beispielsweise bei Charityveranstaltungen, Pressekonferenzen oder dergleichen tätig zu sein.

Non scholae sed vitae discimus

Mein Studium habe ich zwischenzeitlich natürlich immer weiter vorangetrieben und musste mich in den verschiedensten Schulen in Form von Praktika beweisen. Derzeit befinde ich mich im Endspurt und bin gerade dabei meine Diplomarbeit zu schreiben. Nach Studienabschluss plane ich die Laufbahn in der Schule einzuschlagen und möchte gerne als Lehrerin arbeiten. Gleichzeitig ist es aber auch mein Wunsch, weiterhin für den Verein „Rettet das Kind“ und Minimundus tätig zu sein.

Rückblickend lässt sich sagen, dass ich alle notwendigen Basiskompetenzen für meinen Werdegang an der Praxis-HAK erlernt habe – sei es die Kommunikationsfähigkeit in den verschiedenen Sprachen, das Fachwissen in den allgemeinbildenden und kaufmännischen Fächern oder der realitätsbezogene, praxisnahe Umgang mit alltäglichen kaufmännischen Problemstellungen aber auch zwischenmenschlichen Dingen.

Das Wichtigste, was ich aber lernen durfte, war, dass man mit genügend Fleiß und Strebsamkeit alles schaffen kann, was man will.

In einem lateinischen Sprichwort heißt es, dass wir nicht für die Schule lernen, sondern fürs Leben. Die Richtigkeit dieser Aussagen hat sich während meiner Schulzeit immer wieder bestätigt: Der Unterricht in der Praxis-HAK hat mich gelehrt, dass das Ganze aus mehr besteht als nur aus der Summe seiner Teile. Dank der Schule habe ich gelernt, dass Wissen nicht nur dazu dient, einfach konsumiert und verarbeitet zu werden, sondern um uns Schüler/innen aufs Leben vorzubereiten und uns als Menschen zu prägen. Danke dafür und für die tolle Schulzeit.

Bilder 3 und 5: Minimundus GmbH