Am Montag, den 15. Mai 2017 stattete Mag. Michael Sabath, Planungschef und Mitglied der Chefredaktion der Kleinen Zeitung, den Schülerinnen und Schülern der dritten Jahrgänge einen Besuch ab. Dabei gewährte Sabath nicht nur Einblicke in seine Erfahrungen nach über drei Jahrzehnten im Mediengeschäft, sondern erläuterte auch das Selbstverständnis der Kleinen Zeitung als medialer regionaler Nah- und Erstversorger. Zugleich strich er die wirtschaftliche Bedeutung des Unternehmens hervor: Die Kleine Zeitung fungiert innerhalb der Styria Media Group als „Cashcow“ und erwirtschaftet mit 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 120 Millionen Euro.

Sabath machte aber auch auf die Herausforderungen der Digitalisierung aufmerksam: Die Leser der Printausgabe sind durchschnittlich 53 Jahre alt, die relevante Gruppe der 14- bis 39-Jährigen greift selten zur gedruckten Zeitung. „Die Aufgabe eines Medienunternehmens ist es längst nicht mehr, nur Nachrichten zu verbreiten.“

Der Arbeitsalltag hat sich ebenfalls gewandelt. „Früher bestimmte die Zeitung Tag für Tag, welche Themen wichtig sind. Heute ist die Konkurrenz im Netz groß und Redaktionsschluss haben wir nun alle zwei Minuten.“ In diesem Zusammenhang wies Sabath auf die Gefahr sogenannter Fake News hin: „Wir beobachten die sozialen Netzwerke sehr genau. Oft halten 50 bis 60 Prozent der Informationen einer Prüfung nicht stand. Trotzdem: Nicht irgendeine andere Zeitung, sondern Google, Facebook & Co. sind unsere wichtigsten Kontrahenten.“

In einer ausführlichen Diskussion erläuterte Sabath den Alltag als Journalist zwischen rechtlichen und moralischen Fragen und Interviews mit Prominenten. Was es für diesen Beruf braucht? „Daran hat sich eigentlich wenig geändert: Viel Neugier und ein Gefühl für die Sprache samt Rechtschreibung. Alles andere kann man lernen.“

In monatelanger Arbeit von einem Maturaprojektteam der Praxis-HAK Völkermarkt vorbereitet, ging am Mittwochabend der Tourismustag 2017 in der vollbesetzten Neuen Burg in Völkermarkt über die Bühne – und übertraf die kühnsten Erwartungen. Nach der launigen Eröffnung durch die Regionsvertreter Mag. Andreas Kristan und Mag. Michael Matheidl wurde dem interessierten Publikum aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein buntes Programm aus Workshops, Vorträgen und künstlerischen Beiträgen geboten. In ausführlichen Statements wiesen Dr. Franz Hartl, bis Herbst 2016 Geschäftsführer der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank, Edith Sabath-Kerschbaumer, Geschäftsführerin von Urlaub am Bauernhof, und Tourismuslandesrat DI Christian Benger auf aktuelle wie künftige Herausforderungen des regionalen Tourismus hin, zeigten aber auch Perspektiven zur touristischen Weiterentwicklung des Bezirks auf. An diesem Punkt setzte das Maturaprojekt von Vanessa Karisch, Daniel Kultur, Vanessa Mucher und Andrea Rudolf an, das mit einer umfangreichen Befragung das Freizeitverhalten der Bewohner der Region erhob und auf Vorlieben und Bedürfnisse aufmerksam machte.

Mag. Daniel Orasche, Geschäftsführer der Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten, knüpfte in seiner Präsentation der Tourismusstrategie 2022 unmittelbar daran an und skizzierte den Weg der Region um Europas wärmsten Badesee zum, so der verheißungsvolle Titel, „schönsten und südlichsten Fitnessstudio Österreichs“. Orasche, selbst Absolvent der Praxis-HAK Völkermarkt, betonte aber auch, vom Erfolg der Veranstaltung überwältigt zu sein. „Wir haben ursprünglich mit 100 Interessierten gerechnet und erhielten dann 220 Anmeldungen. Gekommen sind letzten Endes noch mehr. Ein tolles Zeichen.“ Zu Gast in der Neuen Burg waren Bezirkshauptmann Gert Klösch, Bürgermeister Valentin Blaschitz, Stadträtin Angelika Kuss-Bergner, Tourismusreferent Hans Steinacher, Christian Kresse (Kärnten Werbung), Wolfgang Kuttnig (Wirtschaftskammer Kärnten), Anton Fasching (Kärnten Card), die Unternehmer Gerald Hartmann (Geopark Karawanken), Josef Hirm (Hadnverein Schwabegg), Jutta Schatz (Golfpark Klopeinersee-Südkärnten), Karl Schnögl (Raika Eberndorf), Simone Sdovc (Tourismusverein Eberndorf), Franz Skuk (Petzen Bergbahnen) und viele weitere mehr.

Auch Direktorin Michaela Graßler hob in ihrer Ansprache die Signalwirkung der Veranstaltung hervor – für den Bezirk wie für die Schule. „Dieser Abend zeigt, dass die Region lebt und viele aussichtsreiche Ideen umgesetzt werden können. Wir haben aber auch gesehen, dass wir als einzige Berufsbildende Höhere Schule im Bezirk gefordert sind, aktiv an der regionalen Entwicklung mitzuwirken. Dass unsere Schülerinnen und Schüler dazu in der Lage sind, haben sie heute Abend einmal mehr unter Beweis gestellt.“ Projektbetreuerin Prof. Theresia Müller schlug in dieselbe Kerbe: „Die ‚Next Generation‘ ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und eigenständig Projekte zu realisieren. Für unsere Jugendlichen war es eine tolle Erfahrung, auf dieser großen Bühne mit dabei zu sein.“

Ein großer Dank gilt der Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten für diese gelungene Zusammenarbeit.