Die abgelaufene Schulwoche stand an der Praxis-HAK Völkermarkt eindeutig im Zeichen verschiedenster Workshops. Auch die 4AK verließ aus diesem Grund vorübergehend das Schulgebäude und begab sich in die Räumlichkeiten der Raiffeisenbank Völkermarkt für eine Einheit zum Thema Veranlagung. Begleiterin Prof. Theresia Müller-Tschischej und die Schüler/innen liefern gemeinsam den Nachbericht, wofür sie sogar in der Literaturgeschichte kramten.


Zum Thema Wertpapierdienstleistungen wurden die Schüler/innen der 4AK am vergangenen Donnerstag aufgeklärt, um finanzielle Vorbereitungen für die Zukunft zu treffen bzw. fitter im Bereich Veranlagung in Wertpapieren zu werden. Der Vortrag wurde von Wolfgang Malz, Leiter der Privatkundenbetreuung, geleitet. Er zeigte unterschiedliche Alternativen zur langfristigen Geldanlage und beschrieb den Ablauf des Beratungsgespräches im Wertpapiergeschäft im Detail.

Zu Beginn einer neuen Geschäftsbeziehung gibt es stets ein Beratungsgespräch mit dem Kunden, dabei wird über zukünftige Vorgehensweisen in Bezug auf Geldanlagen gesprochen. Für den perfekten Veranlagungsmix – Mischung aus Sparformen wie dem Sparbuch und zum Beispiel dem Bausparen und den Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Fonds, Zertifikate und vieles mehr – muss der Kundenberater gemeinsam mit dem Kunden ein Anlegerprofil erstellen. Dabei werden die Vermögenslage, die Liquidität, der Veranlagungszeitraum, die verfolgten Anlageziele und vor allem die Risikotoleranz des Kunden herausgearbeitet. Gerade dem Aspekt der Risikotoleranz wird hohe Aufmerksamkeit geschenkt. „Welche Schwankung bei Ihrer Veranlagung können Sie vertragen? Wo fühlen Sie sich wohl?“ Aufbauend auf all diesen Informationen wird das für den Kunden ideale Investmentprofil und damit zusammenhängend ein Zielportfolio erstellt.

Dies ist dann auch die Vorgabe für die weitere Vorgangsweise bei den Wertpapierkäufen für den Bankmitarbeiter. D.h. so darf, wenn das Zielportfolio eines risikoaversen Kunden einen Anleihen-Standard-Anteil von 35 % vorschlägt, dieser Anteil beim Kunden nicht überschritten werden. Denn der Fokus eines Kunden mit einer geringen Risikotoleranz sollte auf sichere Anlageformen gesetzt werden, jedoch ist somit auch die Ertragschance wesentlich vermindert. Sollte der Kunde aber dennoch risikoreichere Veranlagungen wünschen, dann muss dieser unterschreiben, dass dies ein beratungsfreier Kauf für ihn ist. Damit bestätigt der Kunde damit, dass er bewusst, mehr Risiko tragen möchte. Möchte ein Kunde komplett auf die Beratung der Bank verzichten und Wertpapiergeschäfte eigenständig abwickeln, dann bestätigt dies der Kunde schriftlich, damit im Nachhinein der Berater bzw. die Bank nicht zur Verantwortung herangezogen werden können.

„Uns wurde durch diesen Vortrag und die Informationen in der Praxis-HAK die Angst vor Veranlagung in Wertpapieren genommen. Es besteht auch für uns Jugendliche die Möglichkeit bereits mit geringen Beträgen z.B. dem Fondsparen zu beginnen, damit kann man auf lange Sicht höhere Erträge erzielen und vorsorgen.“ (Selina Persche)

„Wir haben wieder einmal gesehen, dass das, was wir in der Schule lernen, auch in der Praxis angewendet wird.“ (Noah Radelli und Johannes Planteu)

„Veranlagungen spielen schon im jungen Alter eine bedeutende Rolle und es ist sinnvoll, bereits als Jugendlicher durch laufende Einzahlungen für seine Zukunft vorzusorgen. Auch der folgende Ausschnitt aus einer Ballade Goethes sagt ähnliches aus: ‚Armuth ist die größte Plage,/Reichthum ist das höchste Gut!‘ (V. 2-3)“ (David Krassnig und Johannes Hobel)

Für Praxiskoordinatorin Prof. Müller-Tschischej hat der Workshop zentrale Botschaften gebracht: „Kauft nie ein Wertpapier, dessen Funktionsweise ihr nicht versteht. Fest steht aber, dass unsere Schülerinnen und Schüler durch gute finanzielle Bildung ausgestattet, Risiken, sei es in der Finanzierung oder Veranlagung, wenn schon nicht ganz vermeiden, aber zumindest reduzieren können.“

Die Schüler/innen der 5AK haben sich im Unterricht zuletzt sowohl im privaten als auch im unternehmerischen Bereich mit dem Insolvenzrecht auseinandergesetzt und sich dabei die Frage gestellt, ob es möglich ist, dass eine Bank als Finanzpartner die eine oder andere Insolvenz vermeiden hätte können.

Markus Romano, Leiter der Völkermarkter Geschäftsstelle der Volksbank und Pate der 5AK, hat nun mit den Jugendlichen ausführlich den Kreditgenehmigungsprozess beschrieben. Kundenbetreuer/innen kommt dabei eine besondere Rolle zu. Sie haben in Abhängigkeit von ihrer Ausbildung und Erfahrung ein unterschiedliches Pouvoir, einen Kredit zu genehmigen. Der genaue Bonitätsbeurteilungsprozess, die laufenden Kontakte mit den Kunden und diezahlreichen EDV-unterstützten Frühwarnindikatoren – verändertes Kontoverhalten, Kontostand, Rückgang von Einnahmen, laufende Überziehungen, Veränderung von Kennzahlen etc. – helfen der Bank, einerseits ihr eigenes Risikozu reduzieren, dienen andererseits aber auch als sehr gute Basis, um Kunden rechtzeitig zu warnen und zu beraten.

Romano: „Unser Ziel ist auf keinen Fall das Stellen von Konkursanträgen, sondern wir wollen gemeinsam mit den Kunden zuallererst einen Weg finden, das Unternehmen wieder auf gesunde Beine zu stellen und, wenn nicht anders möglich, einen Sanierungsplan zu entwickeln, um eine allenfalls notwendige Sanierung vor Gericht gut vorzubereiten.“

Schockierend für die Jugendlichen waren die statistischen Daten zu den Insolvenzen von Privatpersonen: 25 Prozent insolventen Privatpersonen sind höchstens 30 Jahre alt, haben also schon in jungen Jahren – sie sind nur elf Jahre alter als die Schüler/innen der 5AK – so viele Schulden angehäuft, dass sie Schwierigkeiten bei der Rückzahlung haben. Viele haben noch dazu eine geringe Schulausbildung und von ihnen 41 Prozent keinen Job.

 „Die wichtigste Botschaft, die ich euch mitgeben kann, um Insolvenzen vorzubeugen, ist die finanzielle Bildung, die Möglichkeit an vielen Workshops teilzunehmen – und das genießt ihr in der Praxis-HAK Völkermarkt. Auch der Preis der finanziellen Bildung, den ihr von unserer Teambank erhalten habt, ist ein Baustein in eurer finanziellen Reife“, machte der Pate seinen Zöglingen Mut.

Auch Prof. Theresia Müller-Tschischej, die die Gruppe begleitete, zog zufrieden Bilanz: „Es war ein äußerst interessanter Workshop. Gute Bankberater sind verantwortungsvolle Begleiter in finanziellen Belangen, aber der zentrale Punkt ist die finanzielle Bildung unserer Jugend. Sie müssen fit für den finanziellen Alltag gemacht werden. Das gelingt ihnen sehr gut durch die praxisorientierte, kaufmännische Ausbildung in unserer Schule. Sie werden fit für den Beruf, für ein Studium und fürs Leben gemacht.“

Inspiriert durch einen Workshop im Frühsommer im inspire! Lab im Lakeside Park, durch einen Workshop mit Aromapraktikerin Margarete Rechelbacher als Kick-off-Event und das Gespräch mit der Jungunternehmerin Melanie Sass mit ihrer Marketingagentur und ihren motivierenden Worten ging es für die Schüler/innen der diesjährigen 2AK in die Kellerräumlichkeiten der Praxis-HAK Völkermarkt – galt es schließlich, ein Unternehmen zu gründen.

„Seid mutig und risikobereit, macht das, was ihr tut, mit Freude, damit sich dies nicht wie Arbeit anfühlt!“

Melanie Sass, Jungunternehmerin


Am Anfang steht ein Name

Voilea, ein interessanter Name: V steht für Vinegar, die besonderen Essigkreationen auf Bio-Apfelessigbasis, Oil für Öl auf Basis von Bio-Sonnenöl und ea für tea (=Tee). Lassen Sie sich überraschen!

Die gesunden Produkte des in Gründung befindlichen neuen Junior-Unternehmens sollen einen Beitrag dazu leisten, Kraft zu schöpfen, denn in einem gesunden Körper wohnt bekanntlich ein gesunder Geist. Den Kunden sollen – allerdings auf gesundem Wege – Flügel verliehen werden, um den Alltag gut zu bewältigen, eine gewisse Leichtigkeit zu erhalten und den Stress ein wenig hinter sich zu lassen.

Aus diesem Wortspiel von Voilea haben sich zwei Produktgruppen herauskristallisiert. Einerseits werden Apfelessig, Öl und Salz in unterschiedlichen Kreationen den Mittagstisch krönen und andererseits werden die gesunden Bio-Apfelchips (Chappels – Chips and Appels) und Früchtetees zwischendurch Kraft und Erholung spenden.

Nun gilt es, die Produkte zu entwickeln, zu testen, zu kalkulieren und marktreif zu machen, das Geschäftsmodell zu überdenken und vieles mehr. Feedback zu Prototypen gab es bereits durch Gastschüler/innen, die die Jungunternehmer/innen bestärkten, diesen Weg zu gehen.

Die Fußstapfen sind jedenfalls groß, konnten die bisherigen Völkermarkter Jungunternehmen doch nicht nur am Markt reüssieren. Im Vorjahr sicherten sich gleich beide Junior Companies – Wellax der damaligen 2AK, FeelGreat der 2CK – mit innovativen Geschäftsideen und nachhaltigen Produkten Stockerlplätze beim Landeswettbewerb der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft.

Premierenauftritt am Tag der offenen Tür

Am 29. November werden die Jugendlichen der 2AK im Rahmen des Tages der offenen Tür ihre ersten Produkte der Öffentlichkeit präsentieren. Die Gastschüler/innen erwartet die Chance auf ein einzigartiges Geschenk!

Die beiden Betreuerinnen, Prof. Ulrike Messner-Lasnik und Prof. Theresia  Müller-Tschischej, freuen sich jedenfalls auf die intensiven kommenden Monate: „Es ist wieder jedes Jahr aufs Neue ein kreativer und sehr lehrreicher Prozess für die Jugendlichen und auch für uns.“

Die Schüler/innen der diesjährigen 3BS arbeiten aktuell auf den Abschluss der Handelsschule im kommenden Juni hin. Neben der Absolvierung der Prüfungen in den unterschiedlichen Fächern gilt es auch ein Projekt zu gestalten und die dazugehörige Abschlussarbeit zu verfassen. Gleich fünf Jugendlichen – Kevin Enze, Justin Geurink, Selina Jessernig, Natalie Perchtold und Marie Scheiternig – empfingen in diesem Zusammenhang heute Schüler/innen der Volksschule Völkermarkt, um ihnen die Wirtschaftswelt spielerisch ein wenig näher zu bringen. Natalie Perchtold und Selina Jessernig liefern den Nachbericht:

Handelsschule goes Volksschule

Wir, die Schülerinnen und Schüler der 3BS, haben das erste Kapitel für unsere Abschlussarbeit absolviert. Unser Ziel war es, bei den Kindern auf spielerische Art und Weise die Neugierde zum Thema Wirtschaft zu wecken und einen Einblick in die kaufmännische Praxis zu geben.

Die dafür vorgesehenen drei Unterrichtseinheiten verliefen völlig nach Plan. Als Erstes haben wir eine Detektivgeschichte erzählt, anschließend gab es Jause und Getränke. Nach der kurzen Pause besichtigten wir die Junior Company und die Übungsfirma. In der letzten Unterrichtseinheit gestalteten die Kinder noch ein Lernplakat, für das sie Arbeitsblätter bekamen, die sie ausarbeiten mussten.

Wir, das Projektteam, dienten ebenso wie ein Comic als Hilfe. Die Kinder engagierten sich sehr und hatten auch viel Freude daran – und auch uns gefiel die Zusammenarbeit mit der Volksschule sehr.

Die beiden Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Eberndorf, Mag. Karl Schnögl und Mag. Gerhard Wolf, gestalteten gemeinsam mit ihrer Patenklasse, der 3AK, einen spannenden Workshop zum Thema „Change Management – Den Wandel führen“.

Die einleitenden Gedanken „Wenn du erkennst, dass du ein totes Pferd reitest, dann steig ab“ und die sinnlosen Strategien, die entwickelt werden, die Mühe und Energien, die Menschen in das tote Pferd stecken, um dieses wiederzubeleben, anstatt nach neuen Wegen Ausschau zu halten, führte die Klasse auf lustige Weise in die Besonderheit des Change Managements ein.

In sogenannten Murmelgruppen diskutierten die Schüler/innen über Veränderungen, mit denen sie persönlich konfrontiert waren und wie sie mit diesen umgegangen sind. Sie erkannten, dass sie teilweise leicht damit umgehen konnten, sicherlich aber nicht immer. Damit wurde ihnen klar vor Augen geführt, dass Veränderungen zum Teil durch Druck von außen passiert sind und eher seltener durch die eigene innere Sehnsucht nach einem Wandel.

Change Management als Herausforderung für Unternehmen

Die sich dramatisch verändernde Umwelt bedroht Geschäftsmodelle von heute. Ein Unternehmen, das sich diesen Veränderungen nicht stellt, keine Unternehmenskultur entwickelt, die dem Wandel etwas Positives abgewinnen kann, die Mitarbeiter/innen keinen Raum lässt, selbst mitzugestalten und dabei auch Fehler zu machen, wird über kurz oder lang nicht mehr am Markt bestehen können. Ehemalige Weltmarktführer wie Kodak, Olivetti, Blackberry und Nokia haben den Wandel nicht rechtzeitig erkannt und sind vom Markt nahezu verschwunden.

Anhand der Theorie des Change Managements nach John P. Kotter wurden die acht Schritte zum erfolgreichen Wandel besprochen und an Beispielen reflektiert.

  1. Wecken Sie ein Gefühl der Dringlichkeit.
  2. Stellen Sie ein Leitungsteam zusammen.
  3. Entwickeln Sie eine Zielvorstellung und eine Strategie für die Veränderung.
  4. Werben Sie um Verständnis und Akzeptanz.
  5. Sichern Sie anderen Handlungsspielräume.
  6. Sorgen Sie für kurzfristige Erfolge.
  7. Lassen Sie nicht nach.
  8. Entwickeln Sie eine neue Kultur.

Eines wurde klar: Will man Veränderungen kommunizieren, dann muss die Botschaft klar und leicht verständlich sein.

Im Rahmen einer exklusiven Führung erläuterte Kevin Müller, Geschäftsführer der Kärntner Sparkasse, der 4BK unlängst das hinter der völligen Neugestaltung der Filiale stehende Gesamtkonzept.

Im Vorfeld dieser Exkursion hatten sich die Schülerinnen intensiv mit dem Unternehmensmodell von Banken auseinandergesetzt und zunächst eigene Überlegungen dazu angestellt, z.B. auf welche Umfeld­faktoren Banken in den letzten Jahren vor allem reagieren mussten und welche sich daraus ergebenden Trends im Bankensektor erkennbar sind. Die Neugestaltung der Filiale ist eine dieser Maßnahmen, mit der die Kärntner Sparkasse auf gesellschaftliche Veränderungen und den Trend zur Digitalisierung reagiert.

Müller machte in seinen Ausführungen deutlich, dass zwar einerseits ein Trend zur Reduzierung von Filialnetzen erkennbar ist, andererseits aber die Bedeutung der Bankfiliale in Bezug auf die Kundenerfahrung immer mehr zunimmt. Der Besuch der Bankfiliale wird durch Investitionen in die Filialgestaltung einerseits zum digitalen Kundenerlebnis-Bereich mit vielen verschiedenen Serviceangeboten und soll andererseits die Möglichkeit bieten, auf Wunsch mit ausge­bildeten Filialmitarbeitern zu sprechen.

In der anschließenden Diskussion über weitere wichtige Teilebereiche des Unternehmensmodells wurde u.a. deutlich, dass den Mitarbeiter/innen als wichtigstem Kapital des Unternehmens ein sehr hoher Stellenwert zukommt, dem durch entsprechende Arbeitsplatzgestaltung, Angebote im Gesund­heitsbereich, aber auch durch direkt finanzielle Unterstützungen, z.B. für Kosten der Kinderbe­treuung ,umfassend Rechnung getragen wird.

Es war spannend zu erleben, wie durch die Ausführungen von Müller die in der Theorie besprochenen Themen lebendig, greifbar und damit auch verständlicher wurden. Herzlichen Dank für die Zeit und die freundliche Aufnahme.

Nach der ersten Nachmittagseinheit mit Aromapraktikerin Margarete Rechelbacher in den Untiefen der Praxis-HAK Völkermarkt suchen die Schüler/innen der 2AK heute im inspire! Lab im Klagenfurter Lakeside Park weitere Inspirationen für ihre Junior Company.

Mit der Einzelunternehmerin Melanie Sass (Sass Marketing) absolvieren die Jugendlichen begleitet von Prof. Ulrike Messner-Lasnik und Prof. Theresia Müller-Tschischej einen Workshop zu Fragen der Ideenfindung und Unternehmensgründung. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie kreative Ideen erfolgreich kommuniziert werden können.

Melanie Sass hat ihr Unternehmen, das Umfeld und vor allem den Prozess der Gründung der eigenen Marketingagentur SASS marketing & projects im Detail beschrieben.

Nach Absolvierung der Handelsakademie und dem Marketingstudium hat sie mehrere Jahre als Geschäftsführerin in einer Marketingagentur gearbeitet. Dieses Unternehmen musste geschlossen werden und Sass konnte dank ihrer Ausbildung, ihrer mehrjährigen beruflichen Erfahrung und den guten Kundenkontakten vor drei Jahren erfolgreich ihr Einzelunternehmen gründen. Sie konnte wichtige Kunden mit in ihr neues Unternehmen übernehmen, die zugleich für sie die besten „Testimonials“ sind. Diese Empfehlungswerbung ist unbezahlbar.

Sie führt nun dieses Unternehmen als sogenanntes Ein-Personen-Unternehmen. Dies ist zugleich ihr USP, ihr Alleinstellungsmerkmal, denn dank eines hervorragenden Netzwerkes von vielen exzellenten Unternehmern, wie Grafikern, Textern, Fotografen, Programmierern etc., stellte Sass keine Mitarbeiter ein, hat somit weniger Fixkosten und kann damit ihren Kunden maßgeschneiderte Leistungen zu guten Preisen anbieten.

Ihr Motto lautet: Miteinander statt gegeneinander! Gemeinsam sind wir stärker! Durch dieses Geschäftsmodell waren ihre Anfangsinvestitionen gering und damit auch das damit verbundene Risiko der Unternehmensgründung.

Auf die abschließende Frage, was eine Unternehmerpersönlichkeit ausmacht, gab sie folgende Antwort: „Man muss mutig, risikobereit sein, einfach etwas machen und unternehmen und das was man tut, mit Freude machen, damit sich dies nicht wie ‚Arbeit‘ anfühlt.“

Alle Informationen von Sass haben die Jugendlichen auf ihren Tischen im kreativen, inspirierenden Raum des inspire! Lab festgehalten, denn sie versuchten dann im Anschluss das Geschäftsmodell dieser Jungunternehmerin nachzubauen. Sie arbeiteten den konkreten Nutzen ihrer Dienstleistung heraus, beschrieben die Zielgruppe und analysierten ihre preis- und distributionspolitischen Maßnahmen und erkannten vor allem auch welche Bedeutung das Empfehlungs-Marketing für ein Unternehmen hat.

Mit diesen Informationen ausgestattet werden die Schülerinnen nun in Kürze ihr eigenes Geschäftsmodell analysieren und auf die Probe stellen. Denn nun müssen sie ihre Geschäftsideen – noch wird nichts verraten – hinterfragen, die Zielgruppe mit ihren Bedürfnissen beschreiben, Produkte und Dienstleistungen verwerfen oder anpassen, Preise kalkulieren und vieles mehr.

Wir freuen uns aber auf jeden Fall auf ein spannendes Wirtschaftsjahr mit unseren Juniors.

Mit einem Besuch in der neuen, allen zeitgemäßen Anforderungen entsprechenden Filiale am Völkermarkter Herzog-Bernhard-Platz lernten die Schüler/innen der 1AK heute ihr Patenunternehmen für die Zeit der kommenden fünf Jahre kennen. Die Kärntner Sparkasse wird den Jugendlichen der Business-Klasse am Weg zur Reife- und Diplomprüfung zur Seite stehen, Workshops durchführen und auch Praktika ermöglichen.

Begleitet wurden die Schüler/innen von Praxiskoordinatorin Prof. Theresia Müller-Tschischej: „Es war ein sehr anregender Start in dieser modernen Umgebung. Es ist eine Bank zum Wohlfühlen, sie weist aber auch auf den Aspekt der Nachhaltigkeit hin. Das zeigt schon, dass es für Banken um viel mehr geht als um einfache Veranlagung. Spannende gemeinsame Jahre stehen bevor.“

Mehr zu den Patenschaften finden Sie hier.

Ein Workshop mit Aromapraktikerin Margarete Rechelbacher als Kick-off-Event: Auch in diesem Jahr gründen die Schüler/innen des zweiten Jahrgangs der Business-Klasse wieder eine Junior Company. Nach einem Workshop im Frühsommer im Klagenfurter Lakeside Park sorgen sie nun wieder im Keller der Praxis-HAK Völkermarkt für rege Betriebsamkeit. Prototypen werden entwickelt, Geschäftsmodelle hinterfragt und kreative Produktnamen gesponnen.

Die Fußstapfen sind jedenfalls groß, konnten die bisherigen Völkermarkter Jungunternehmen doch nicht nur am Markt reüssieren. Im Vorjahr sicherten sich gleich beide Junior Companies – Wellax der damaligen 2AK, FeelGreat der 2CK – mit innovativen Geschäftsideen und nachhaltigen Produkten Stockerlplätze beim Landeswettbewerb der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft.

An diese Erfolge soll im Idealfall angeknüpft werden, im Vordergrund steht jedoch, dass die Jugendlichen neuerlich durch praktische Arbeit Mechanismen der Wirtschaftswelt hautnah erleben können. Prof. Ulrike Messner-Lasnik und Prof. Theresia Müller-Tschischej blicken mit Vorfreude auf die kommenden Monate: „Eine tolle, engagierte Truppe. Wir freuen uns schon auf dieses neue Juniorjahr!“

Mehr zu den Junior Companies der Praxis-HAK Völkermarkt finden Sie hier.

Längst sind die diesjährigen Sommerferien in die Zielgerade eingebogen, nach den Wochen des Durchatmens startet in wenigen Tagen das neue Schuljahr. Für die Schüler/innen der 4AK war der Sommer 2018 jedoch nicht nur eine Erholungsphase vor dem Maturajahr, sondern auch die Zeit der ausgiebigen Praktika im In- und Ausland.

Nachdem Michaela Uran schon über zwei Monate in Ljubljana Bericht abgelegt hat, blicken nun auch Laureen Dreier und Iris Sommer auf ihre Zeit auf der britischen Insel, die gerade erst zu Ende gegangen ist, zurück.

Laureen und Iris absolvierten ihr dreimonatiges Sommerpraktikum in Nordirland. Sie arbeiteten am Camphill in Clanabogan. Dabei handelt es sich um eine Community mit fünf Häusern, einer Farm und einigen Workshops. Dort werden Menschen mit Beeinträchtigung betreut. Je Haus leben rund sechs „residents“. Diese werden auf der Farm, in den Häusern beim Kochen und in den Workshops eingebunden.

Morgens und abends bereiteten beide in den jeweiligen Häusern, zu denen sie „attached“ waren, das Essen zu. Camphills gibt es auf der ganzen Welt, in New York zum Beispiel ist eines der größten, mit 25 Häusern. Man betrachtet das nicht als einen normalen Arbeitsplatz, sondern eher als eine große Familien-Community. Daher spricht man auch nicht von einer 40-Stunden-Woche. Ein normaler Arbeitstag für Co-Worker dauert rund zehn Stunden. Am Wochenende ist man immer ans Haus gebunden. Entweder man hilft im Haushalt, oder man fährt mit den „residents“ auswärts essen. Ein besonderes Highlight war der gemeinsame Kinobesuch. Im Gegenzug bekommt man während der Woche eineinhalb Tage frei und da kann man andere schöne Orte in Nord-/Irland besichtigen.

Jeden Mittwoch gibt es in der nächsten Stadt eine Disco für Beeinträchtige. Dort kaufen sie Snacks, Getränke und können zu toller Musik tanzen. Co-, und Support-Workern und jedem anderen wird einfach warm ums Herz, wenn man diese Menschen so lieb mit Spaß und Freude zusammen tanzen sieht. Natürlich machen auch die Co-Worker am Abend oder ihren freien Tagen oft Ausflüge an schöne Strände zum Surfen oder sie machen sich zu Hause in der Community einen schönen Abend mit Kartenspielen, Musik und sich dem gegenseitigen Kennenlernen, da sie aus der ganzen Welt zusammenkommen.


Eindrücke aus einer aufregenden Zeit

Ich, Iris Sommer, arbeitete in diesen Wochen als Vollzeitgärtnerin in den Gewächshäusern und auf den Feldern der Community. Am Anfang war ich alleine für alles zuständig, da mein Workshopleiter für zwei Wochen nicht da war.

Dadurch gewann ich sehr an Selbstständigkeit und lernte unter Druck zu arbeiten. Diese Erfahrung war etwas Neues für mich, aber ich bin sehr froh darüber es alleine geschafft zu haben.

Iris Sommer (4AK), Gärtnerin auf eigenen Beinen

An den Wochenenden arbeitete ich im Haus, indem ich auch aß. Wir putzten es und halfen den Beeinträchtigten ihre Zimmer zu säubern. An manchen Samstagen unternahmen wir sogenannte „Outings“, in welchen wir durch Irland fuhren, um besondere Orte zu besuchen und auch auswärts zu essen.

Ich würde dieses Praktikum beziehungsweise diese Erfahrung auch anderen weiterempfehlen, da es wirklich gut für unsere weiteres Leben ist und man auch die Chance erhält zu sehen, wie es in fremden Ländern ist und welche Unterschiede es zu Österreich gibt.

Ich kann von mir behaupten, dass ich viel selbstständiger geworden bin. Nun weiß ich, wie ich meinen eigenen Standpunkt vertrete und wie es sich anfühlt, zum ersten Mal über 10.000 Kilometer weg von zu Hause zu sein, denn so muss man seine Probleme selbst lösen – und das ist einer der wichtigsten Punkte für unser weiteres Leben!


Ich, Laureen Dreier, kochte vormittags mit David, einem Autisten, und nachmittags arbeitete ich im Woodworkshop mit anderen „residents“ zusammen. Viele von ihnen sind sehr kreativ und arbeiten sehr selbstständig. Nach zehn bis fünfzehn Minuten schauten wir immer wieder, wo sie Hilfe benötigen könnten. Einige machten eine Statue, Skulptur oder eine kleine Holzschüssel. Man kann sich das wie eine kleine Tischlerei vorstellen. Auch Kochlöffel, Kettenanhänger und Lampenständer sind Meisterwerke des Workshops. Es war auch meine Aufgabe, Caroline, einem „resident“, am Abend die Füße einzucremen, da sie das nicht mehr alleine kann.

Mit der Zeit baute ich mit manchen „residents“ auch immer eine stärkere Bindung und Kommunikation auf. Oft waren sie schwer oder gar nicht zu verstehen, aber je mehr Zeit man mit ihnen verbringt, desto mehr weiß man, wie sie ticken.

Da man so weit von zu Hause weg war, musste man sich um vieles selbst kümmern und schauen, wie man wo hinkommt. Es gab mir ganz sicher ein größeres Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit und eine Erweiterung in meinem englischen Sprachgefühl.

Eigentlich wollte ich großteils nur mein Englisch verbessern, doch im Nachhinein bin ich so froh, dass ich so einen sozialen Job für drei Monate gemacht habe. Es war eine riesige Bereicherung für mein Leben.

Laureen Dreier (4AK) fertigte nicht nur Kochlöffel an

Außerdem kann ich heute sagen: Auch wenn man Fehler in der Sprache macht – wenn man sie braucht, verwendet man sie und es funktioniert. Man braucht keine Angst haben, dass man etwas Falsches sagt, sondern einfach reden!

Ich kann so ein Praktikum jedem empfehlen!


Weitere Bilder auf Facebook:

Bevor der Alltag zurückkehrt – noch einmal in die weite Welt: Laureen Dreier und Iris Sommer haben dank Erasmus+ ein dreimonatiges Nordirlandabenteuer hinter sich. Ihr Bericht: http://bit.ly/hakvkgoescamphills

Gepostet von Praxis-HAK Völkermarkt am Dienstag, 4. September 2018