Helmut Ronacher, Geschäftskundenabteilung der Sparkasse in Völkermarkt und Absolvent der Praxis-HAK, und Dr. Andrea Diexer, Rechtsabteilung der Sparkasse in Klagenfurt, beleuchteten mit ihrer Patenklasse, der 5AK, das Thema Insolvenzrecht von zwei Seiten.

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Folgende Fragen beschäftigten dabei die Schülerinnen und Schüler der 5AKbesonders:

  • Wie erkennt ein Firmenkundenberater im Vorfeld, dass Unternehmen in eine mögliche Krise schlittern?
  • Welche Frühwarnindikatoren gibt es?
  • Welche Verantwortung trägt dabei der Kundenberater?
  • Welche Aufgaben erfüllt die Rechtsabteilung und welche Rolle spielt im Insolvenzverfahren die Rechtsabteilung einer Bank?

Die Jugendlichen erkannten, dass das Rating von Kunden, ein Verfahren, das ihnen aus dem laufenden Betriebswirtschaftsunterricht vertraut ist, die Ausfallswahrscheinlichkeit eines Kunden darstellt. Die Eigenkapitalquote bildet dabei eine zentrale Größe im Rahmen des Bonitätsbeurteilungsprozesses. Indikatoren, die auf eine mögliche Verschlechterung der Bonität hinweisen, sind unter anderem – so Experte Ronacher – Veränderungen in den Zahlungsfristen, d.h. für ihn, dass der Kontostand bei der Bank nahezu unverändert bleibt, aber auf der anderen Seite Lieferverbindlichkeiten aufgebaut werden bzw. Lieferanten nicht mehr bezahlt werden. Weiteres läuten bei ihm Alarmglocken, wenn Kunden plötzlich schwer erreichbar sind, ihre Jahresabschlüsse verspätet abgeben, sich Kontoumsätze stark verändern oder Meldungen vom Kreditschutzverband einlangen. Auch ein zu starkes und rasches Wachstum von Unternehmen müsse laut Diexer sehr genau beobachtet werden. Wachsen heißt auch, dass der Fixkostenblock steigt und damit auch der Druck, dementsprechende Umsätze nachhaltig zu erzielen. Damit wurde den Schülerinnen und Schülern klar, welch hohes Maß an Verantwortung ein Kundenbetreuer einerseits für die Bank und andererseits auch für den Kunden trägt.

Interessant waren die abschließenden Ausführungen Diexers zum Insolvenzverfahren, wobei die Jugendlichen erkannten, dass es wenige Konkursanträge gibt, die die Bank beantragt, und dass die strenge Gestion in der Kreditvergabe durch die Kundenbetreuer viele Ausfälle verhindert. Der gemeinsame Blick in die Insolvenzdatei und Informationen über den Verlauf von Liegenschaftsversteigerungen bildeten den Endpunkt des Workshops.

Prof. Theresia Müller-Tschischej: „Die Schülerinnen und Schüler der Patenklasse haben wieder einmal Bilder zur Theorie der Betriebswirtschaft erhalten. Interessant war auch die Erkenntnis, welche Verantwortung ein Kundenbetreuer für die Bank, aber auch für den Kunden trägt und wie wichtig es daher ist, dass ein Kundenberater es schafft, wirklich eine Beziehung zu seinem Kunden aufzubauen. Denn nur dann wird es möglich sein, den Kunden optimal zu beraten.“

Im winterlich verschneiten Völkermarkt nahm die 2AK, Patenklasse der Raika Eberndorf, an einem vierstündigen Marketing-Workshop unter der Leitung von Mag. Anita Kosic, Leiterin der Web-Bank, und Mag. Anja Aleschko, Mitarbeiterin der Web-Bank und Verantwortliche für Marketing, teil. Spannend war es für die Junior-Unternehmer/innen, den engen Zusammenhang zwischen den marketingpolitischen Überlegungen der Raika Eberndorf und jenen ihres Juniorunternehmens Wellax wahrzunehmen.

Den Jugendlichen wurde bewusst, wie viele Aufgaben dieses kleine Team mit Mag. Kosic und Mag. Aleschko zu erfüllen hat und wie viele Planungs- und Abstimmungsaufgaben in der Bank notwendig sind, um das Marketingpaket zu schnüren. Abgesehen von der Planung, Entwicklung und Vorbereitung vertriebsfördernder Maßnahmen und Schwerpunktaktivitäten während des gesamten Wirtschaftsjahres müssen Kundenveranstaltungen organisiert, Werbeartikel eingekauft, alle Werbemaßnahmen nachbereitet, Marktforschung betrieben werden und vieles mehr. Vor allem das Arbeiten in den sozialen Medien verlangt das ständige Präsentsein mit interessanten Beiträgen. Wichtig dabei ist jedoch auch das rasche Reagieren auf Beiträge seitens der Leser. Es wird nichts dem Zufall überlassen.

Im Anschluss daran präsentierten Kevin Enze und Sofie Haslacher, die Geschäftsleitung der Wellax Junior Company, ihr Marketing-Konzept und erhielten wertvolle Tipps von Kosic und Aleschko. Auch für die Jungunternehmer ist es wichtig festzulegen, wie die Abteilung Marketing in die Gesamtorganisation des Unternehmens eingebettet wird und welche Aufgaben diese zu übernehmen hat. Dies war für Wellax ein wichtiger Schritt. Die Marketingabteilung ist der Geschäftsleitung direkt unterstellt und für den Verkauf und die Produktentwicklung zuständig. Für die Social-Media-Arbeit sowie die Betreuung der Homepage ist eine eigene Abteilung, die eng mit dem Marketingteam zusammenarbeitet, vorgesehen.

Den Abschluss bildete dann die Murmelgruppe der 2AK, die verschiedene Fragen diskutierte und interessante Hinweise für das Marketing der Raika Eberndorf für das Kundensegment Jugendliche gab. Spannend war die Rückmeldung der Jugendlichen, dass sie ein Jugendkonto lediglich als Drehscheibe für ihren Zahlungsverkehr sehen, auf das regelmäßig ihr Taschengeld bzw. bei Ferialjobs ihre Gehälter überwiesen werden. Die Nebenleistungen bei Jugendkontos wie Gutscheine etc. sind eigentlich für sie nicht wichtig.

Was wurde deutlich? Die Juniors bekamen wertvolle Tipps für ihr Unternehmen und die Raika interessante Hinweise auf die Sichtweisen von Jugendlichen – eine klassische Win-Win-Situation für beide Seiten.

Der Keller oder die Garage dürfen immer wieder als die Orte der besten Ideen herhalten. An der Praxis-HAK Völkermarkt sind es in diesem Jahr wieder die Kellerräumlichkeiten, in denen die Junior Companies an ihren Produkten und Konzepten feilen. In den letzten Wochen hat die Arbeit für die von Prof. Ulrike Messner-Lasnik und Prof. Theresia Müller-Tschischej betreuten Junior Companies Wellax (2AK) und FeelGreat (2CK) ordentlich Fahrt aufgenommen. Wellax produziert mit der Aromapraktikerin Margarete Rettelbacher nachhaltige Roll-ons sowie Cremen, FeelGreat stellt Themenkerzen nach individuellen Bedürfnissen her. Davon konnte sich bereits Mag. Herwig Draxler, Geschäftsführer der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft Kärnten, überzeugen, der die Völkermarkter Juniors besucht hat.

FeelGreat-Verkaufserfolg

Nach dem erfolgreichen Start in den sozialen Netzwerken – Wellax und FeelGreat sind sowohl auf Facebook als auch auf Instagram vertreten – wird derzeit mit Hochdruck am Webauftritt gearbeitet, auch dank der Unterstützung von IT-Profi Richard Diederich. Damit sind demnächst die Produkte im Netz erhältlich.

Erster öffentlicher Auftritt am Tag der offenen Tür

Und nun geht es für die Jungunternehmer/innen Schlag auf Schlag: Derzeit fiebern sie dem kommenden Donnerstag entgegen, im Rahmen des Tags der offenen Tür präsentieren sie ihre ersten Produkte der Öffentlichkeit. Zudem ist ein Gewinnspiel geplant. Die beiden Betreuerinnen freuen sich auf die intensiven kommenden Monate: „Es ist jedes Jahr aufs Neue ein kreativer und sehr lehrreicher Prozess für die Jugendlichen und auch für uns. Die verschiedenen Prozesse ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, erlerntes Wissen und erworbene Kompetenzen praktisch anzuwenden und so einen großen Schritt weiterzukommen.“

Mehr zum Tag der offenen Tür finden Sie hier.

Die neue Folge von Praxis-HAK 100 – dem Informationsmagazin der Praxis-HAK Völkermarkt – ist ab sofort online. In rund einhundert Sekunden werden noch einmal die schönsten Momente des diesjährigen Maturaballs in Erinnerungen gerufen, auch das erfolgreiche Futsalteam spricht über seinen überraschenden Turniersieg. Mit dabei war Praxis-HAK 100 zudem beim Start der diesjährigen Junior Companies FeelGreat und Wellax – sie werden noch öfter für Schlagzeilen sorgen.

Gestaltet wurde der Beitrag unter der Leitung von Prof. Mario Kraiger von Schüler/innen des Ausbildungsschwerpunkts Multimedia und Informationstechnologie, als Moderatorin fungieren Laureen Dreier, Alexander Jegart, Daniel Schmacher und Stefan Haimburger.

Der Beitrag ist über den offiziellen YouTube-Kanal der Praxis-HAK Völkermarkt abrufbar:

Anlässlich des bundesweiten Jahres der Übungsfirmen stehen sie im laufenden Schuljahr besonders im Fokus: die „Wirkstätten“ der Handelsakademie. Auch in diesem Jahr ermöglichen wieder vier Übungsfirmen den Schüler/innen, Automatismen des Berufsalltags zu verinnerlichen und sich so unter realistischen Bedingungen auf künftige Herausforderungen vorzubereiten.

Als ein Aktionsschwerpunkt findet zwischen 20. und 24. November im ganzen Land die Business Week statt. Aus diesem Anlass öffnen die Übungsfirmen der Praxis-HAK Völkermarkt ihre Türen und laden Schüler/innen anderer Jahrgänge, Lehrer/innen, Eltern, aber auch die interessierte Öffentlichkeit dazu ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und mit den Übungsfirmen ein Kernstück der Entrepreneurship Education besser kennenzulernen.

Öffnungszeiten der diesjährigen Übungsfirmen:

Mo – Modellwelt GmbH | 13:50-16:20 Uhr
Di – Pizza Pazza e.U. | 7:55-11:35 Uhr
Di – Art Creative GmbH | 13:50-16:20 Uhr
Mi – Cyberbox GmbH | 13:50-16:20 Uhr

Mehr zu den Übungsfirmen an der Praxis-HAK Völkermarkt finden Sie hier.

Vor fast 25 Jahren eingeführt, gelten die Übungsfirmen heute als Wirkstätten der Handelsakademien und damit als wesentliche Bestandteile einer praxisnahen Ausbildung. Dazu haben mehrere Initiativen maßgeblich beigetragen, insbesondere die 2002 eingeführte „Qualitätsmarke Übungsfirma“ und das Konzept „ÜFA 2020“, das mit dem Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität Graz erarbeitet wurde und 2011/12 eine neue Grundlage schuf.

Die Übungsfirmen ermöglichen die praktische Umsetzung der Inhalte der Theoriefächer, führen aber auch zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Sozialkompetenz oder vernetztem Denken. Zugrunde liegt dabei das Regelkreismodell der kontinuierlichen Verbesserung von William Edwards Deming: Plan-Do-Check-Act.

Diese Herausforderung wird jedes Jahr von den zertifizierten Übungsfirmen der Praxis-HAK Völkermarkt angenommen. Sie haben ihre Arbeit bereits aufgenommen – und sie stehen heuer unter besonderer Beobachtung, handelt es sich doch 2017/18 um das Jahr der Übungsfirmen. Tiefere Einblicke soll die Businessweek ermöglichen, die von 20. bis 24. November stattfindet.

Jahr der ÜFA_Grafik

Die Übungsfirmen der Praxis-HAK Völkermarkt im Überblick:

  • Art Creative GmbH – ÜFA-Leiterin Prof. Heike Straßer
  • Cyberbox GmbH – ÜFA-Leiterin Prof. Ulrike Messner-Lasnik
  • Modellwelt GmbH – ÜFA-Leiter Prof. Günther Kurnig

Die Handelsschule an der Praxis-HAK Völkermarkt ist vertreten durch die Pizza Pazza e.U, als ÜFA-Leiterin fungiert Prof. Ulrike Messner-Lasnik.

Mehr zu den Übungsfirmen an der Praxis-HAK Völkermarkt finden Sie hier.


ÜFAs_Dez2017

Jugendliche fit in finanziellen Dingen zu machen, sie auf den Lebensalltag vorzubereiten und Lernen mit Spaß und Spiel und vor allem neuen digitalen Medien zu verbinden und dabei noch tolle Preise zu vergeben, waren die hochgesteckten Ziele des Maturaprojektteams der 5AK mit Fabian Oitz, Gregor Enzi und Andreas Senfter (mehr dazu hier).

Unterstützt durch den engagierten Projektauftraggeber die Raiffeisenbank Eberndorf mit Mag. Anja Aleschko, Web- und Marketingverantwortliche, und Mag. Anita Kosic, Leiterin der Web-Bank, konnten diese Ziele erreicht werden. Die Projektidee, junge Menschen fit für den finanziellen Alltag zu machen, wurde für den easyCredit-Preis für Finanzielle Bildung eingereicht und mit 1.500 Euro ausgezeichnet.

Um Jugendliche für das Lernen zu begeistern, hat die Projektgruppe unterschiedliche digitale Medien eingesetzt und mit Unterstützung von Prof. Mario Kraiger Lernvideos zu unterschiedlichen finanziellen Themen erstellt, die die Schülerinnen und Schüler der Praxis-HAK Völkermarkt im Unterricht und Zuhause mehrmals ansehen konnten. Mit diesen Informationen ausgestattet fand das Online-Quiz statt. Mit einem packenden Finale wurde am 17.10.2017 im Feststsaal der Musikschule Völkermarkt das Projekt Fit4Finance im Rahmen der Schlussveranstaltung gekrönt. Strahlende Einzelsieger ausgestattet mit iPads und Gutscheinen und Klassensieger mit Einladungen zu einem gemeinsamen „Finanzessen“ – Gutscheine der Pizzeria Don Carlo machen es möglich – verließen strahlend die Bühne.

Anita Kosic: „Auch wir als Projektauftragsgeber konnten viel aus diesem interessanten Projekt mitnehmen. Wir haben gesehen, wie fit Jugendliche der Praxis-HAK Völkermarkt im Bereich der digitalen Medien sind und wie selbständig diese Projektgruppe gearbeitet hat.“

Prof. Theresia Müller: „Schön ist es zu sehen, wie Projektideen reifen und in sensationellen Events enden. Aus dem Prozess können die Jugendlichen viel mitnehmen und merken wie sie an ihren übernommenen Aufgaben wachsen.“

Projektteam Fit4Finance: „Sieger sind eigentlich alle, die an diesem Wettbewerb teilgenommen haben!“

Weitere Bilder finden Sie auf unserer Facebookseite:

Samuel Straßer (2CK) und Guiseppe Lacagnina (5BK) konnten sich in einem Herzschlagfinale bei „Fit4Finance“ im Festsaal der Musikschule durchsetzen. Gratulation den Gewinnern und dem Team zum gelungenen Projekt!

Posted by Praxis-HAK Völkermarkt on Dienstag, 17. Oktober 2017

Die beiden Businessklassen 2ACK stehen in den Startlöchern, um in Kürze ihre Junior-Unternehmen zu gründen. Geschäftsideen werden entwickelt und Prototypen dazu gebaut. Viele Fragen stellen sich die Jugendlichen. Wird es uns gelingen, uns erfolgreich am Markt zu positionieren? Worauf sollten wir bei der Unternehmensgründung besonders achten? Um auf diese Fragen und viele andere eine Antwort zu bekommen, wurde der Jungunternehmer Dominik Pototschnig von Janine Weitzer, Schülerin der 2AK, zu einem Gespräch eingeladen.

Dominik Pototschnig gründete mit seinem Partner Stefan Wölcher mit 21 Jahren das Start-Up Unternehmen Wogenfels (www.wogenfels.com). „Es begann alles mit der Unzufriedenheit über die Lederbrieftaschen. Diese sind nach kurzer Zeit kaputt und die  Visitenkarten sind schnell verbogen bzw. verknittert“, erklärt Potoschnig den Jugendlichen. Die von den beiden Jungunternehmern hergestellte Holzbrieftasche sollte dieses erkannte Problem lösen. In Kooperation mit dem Holzforschungsinstitut W3C in St. Veit an der Glan wurde nach Lösungen gesucht, diese Brieftaschen durch Lackierung und Verleimung widerstandsfähiger zu machen und damit weiterzuentwickeln.

Vor Kurzem aber hat Pototschnig ein zweites Unternehmen gegründet und sich damit ein weiteres Standbein geschaffen. Dem Grundstoff Holz ist er treu geblieben. Er stellt Schlüsselanhänger, Fotos und Untersetzer aus Holz her (www.holz-fotogravur.com). Während seines derzeitigen berufsbegleitenden Studiums Wirtschaftsingenieurwesen  an der Fachhochschule in Villach hat er begonnen, mittels CO2-Laser individuelle Botschaften auf Holz zu brennen. „Die Entscheidung diese Produkte über die relativ teuere Verkaufsplattform Amazon zu vertreiben, war absolut richtig“, erzählt Pototschnig.

Folgende Tipps hat Pototschnig den Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern der 2ACK mit auf den Weg gegeben:

Dominik Pototschnig

  • Versteckt eure Geschäftsideen nicht! Redet viel darüber! Entwickelt sie weiter!
  • Wartet nicht zu lange, bis euer Produkt „perfekt“ ist. Testet den Markt, ob überhaupt ein Markt vorhanden ist!
  • Nutzt unterschiedliche Mentoring-Programme, damit ihr mit vielen interessanten Menschen in Kontakt kommt.
  • Seid offen für Neues!
  • Fragt viel! Fragt „blöd“! Es wird immer wieder Menschen geben, die euch weiterhelfen!

Die angehenden Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer der 2ACK erkannten, dass es wichtig ist herauszufinden, welches Problem sie mit ihren Produkten bzw. Dienstleistungen lösen, bzw. welche Bedürfnisse sie wecken können bzw. befriedigen könnten. Gleichzeitig aber stellten sie fest, dass Produkte und Dienstleistungen laufend weiterentwickelt werden bzw. dass es wichtig ist, gute Netzwerke zu besitzen. Damit sind sie dem Traum der erfolgreichen Junior Company wieder einen großen Schritt nähergekommen.

Anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche trat die 3AK kräftig in die Pedale, band sie ihr Klassenpate DI Peter Plaimer vom Verein Regionalentwicklung Südkärnten doch in das Projekt „E-Bike mobil“ ein. „Es gilt die Jugend für das Thema ‚Mobilität und Klimaschutz‘ zu begeistern. Daher ist es wichtig, dass sich junge Menschen mit der Frage beschäftigen: Wie klima-aktiv bin ich unterwegs?“, so Plaimer. Bereits im August haben Johannes Hobel, Melisa Malovcic und Hardy Marolt beim Fotoshooting zur Erstellung der nun präsentierten Kleine-Zeitung-Broschüre E-Bike mobil in Südkärnten teilgenommen (hier herunterzuladen). Sie zeigen auf, dass bei Kurzstrecken das E-Bike im Vergleich zu einer Vespa CO2 einspart und man damit rasch, flexibel und umweltfreundlich unterwegs ist.

„E-Bike zu fahren ist cool!“

Begleitet durch Prof. Theresia Müller-Tschischej, DI Peter Plaimer, DI Beatrice Bedner und Mag. Christian Hassler von der ARGE Fahr!Rad ging es von Völkermarkt zunächst zum Infopunkt der ÖBB in Kühnsdorf. Dort wurde mit den Jugendlichen eifrig über die Bedeutung der Hochleistungsstrecke für die Region Südkärnten diskutiert. Mit ihr könnten E-Bikes dann dazu dienen, vom Bahnhof Kühnsdorf umweltfreundlich und rasch in die angrenzenden Heimatorte der Jugendlichen zu gelangen.

Abgerundet wurde der E-Bike-Ausflug durch Diskussionen mit Frau Bedner und Herrn Hassler von der ARGE Fahr!Rad bei der Gastgeber-Familie Marolt vom Strandhotel Orchidee. Gestärkt und einer Fülle von neuen Eindrücken ging es dann wieder zurück nach Völkermarkt. Prof. Müller: „Ich bin mir sicher, dass dieser Ausflug und die interessanten Gespräche nachhaltige Spuren bei unseren Schülerinnen und Schülern hinterlassen haben. Viele haben ihren ersten Ausflug mit einem E-Bike gemacht und können nur zustimmen: E-Bike-Fahren ist cool!“

In wenigen Tagen startet Melanie Suette mit ihren Klassenkolleg/innen als 5AK in das letzte Jahr an der Praxis-HAK Völkermarkt. Den Sommer hat sie für ein neunwöchiges Praktikum im Ausland, genauer gesagt in einem Hotel in Brighton genutzt. Sie berichtet von ihren Erfahrungen:


My Internship in Brighton

Am 4. Juni 2017 trat ich meine bisher größte Reise überhaupt an: mein neunwöchiges Praktikum in einem Hotel an der Südküste Englands. Alleine der Gedanke daran, eine so lange Zeit komplett alleine in einem Land zu verbringen, in dem ich niemanden kannte, und so weit entfernt zu sein von allem und jedem, was mir vertraut war, war genauso aufregend wie angsteinflößend. Es war jedoch auch eine Erfahrung, von der ich schon immer wusste, dass ich sie unbedingt machen wollte, also freute ich mich unglaublich auf diese Chance.

Zum Unternehmen: Das Hotel, in dem ich arbeitete, trägt den Namen New Steine, benannt nach der Straße, an der es sich befindet; es liegt im Stadtviertel Kemptown in Brighton, rund neunzig Kilometer südlich von London. Abgesehen vom Bed-&-Breakfast-Angebot wird am Abend auch ein kleines französisches Bistro betrieben. Der französische Eigentümer des Hotels, Herve Guyat, besitzt noch ein weiteres, kleineres Hotel zwei Türen weiter mit dem Namen Gulliver’s und managt zudem ein Hotel in Kemptown mit dem Namen Seabreeze. Die Praktikanten wurden für Schichten in allen drei Hotels eingeteilt. Das New Steine war jedoch das größte der drei und außerdem das einzige mit Bistrobetrieb am Abend. Somit waren die Schichten dort auch am anspruchsvollsten. Aufgrund meiner guten Sprachkenntnisse war ich fast ausschließlich im New Steine eingeteilt, was mir auch gefiel, da mir so wirklich nie langweilig wurde und es so gut wie immer was zu tun gab.

In der Gastfamilie und im Betrieb: Sofortiger Start

Die Reise von Österreich nach England dauerte den ganzen Tag, da ein Stopp in Wien erforderlich war und der Bus von London nach Brighton zwei Stunden brauchte. Als ich dann am Abend ziemlich erschöpft in Brighton ankam und das Haus meiner Gastfamilie gefunden hatte, wurde ich sofort mit offenen Armen empfangen. Das Leben als Teil der Gastfamilie war ohne Zweifel eine der besten Erfahrungen meines Aufenthaltes in England. Vom ersten Moment an waren sie warm und freundlich zu mir, was mir sofort ein besseres Gefühl gab und mich mehr wie zuhause fühlen ließ. Die Familie bestand aus den Eltern Hong und John, zwei Schwestern, Jessica (16) und Amelia (12), sowie Turbo, der Katze. Hong und John zeigten mir mein Zimmer und gaben mir anschließend eine kleine Tour durch die nähere Gegend. Nach der ganzen Aufregung schlief ich praktisch sofort ein.

Meine erste Schicht startete gleich am darauffolgenden Morgen. Im Hotel erfuhr ich, dass ich bei weitem nicht der einzige Trainee war, der Großteil der Mitarbeiter im New Steine bestand aus Trainees aus verschiedenen Ländern Europas. Nur die Manager und Mitglieder des Housekeepings waren wirkliche Angestellte, alle Rezeptionisten bzw. Kellner waren Trainees. Die Trainees, die am längsten im Hotel waren, waren dafür verantwortlich, die neuen Trainees auszubilden und ihnen alles zu zeigen, die Manger waren nur im Zweifelsfall oder bei Fragen Ansprechpartner. Nach nicht mal fünf Wochen war ich schließlich diejenige, die die neuen Trainees einlernte.

Verantwortung von morgens bis abends

Unsere Tätigkeiten umfassten das Managen des Frühstücks, was daraus bestand, Bestellungen aufzunehmen, Tee, Kaffee und Toast zu bringen, das Frühstück zu servieren, die Tische abzuräumen, zu reinigen und wieder aufzudecken sowie für das Saubermachen des Geschirrs und der Küche nach dem Frühstück zu sorgen. Außerdem mussten wir uns um alle Anliegen der Gäste kümmern, Check-ins und Check-outs vornehmen, Parktickets verkaufen, den Gästen die Zimmer zeigen sowie das Besteck und die Gläser polieren. Bei der Abendschicht mussten außerdem die Tische für das Restaurant am Abend gedeckt werden. Dort übernahmen wir dann auch das Aufnehmen der Bestellungen, Servieren und Abservieren sowie Ausstellen der Rechnungen und die Durchführung der Bezahlungen. Am Anfang waren immer zwei Trainees pro Schicht eingeteilt sowie ein Manager im Büro, der bei Fragen oder Problemen zu Hilfe kam. Da wir gegen Ende jedoch nicht mehr genügend Trainees hatten, mussten wir fast alle Schichten alleine arbeiten, was teilweise sehr anstrengend war.

Da der Besitzer der beiden Hotels, Herve, Franzose war, waren viele der Trainees auch Franzosen. Abgesehen davon lernte ich aber auch Leute aus den Niederlanden, Italien und Deutschland kennen. Obwohl es für mich ethisch nicht ganz korrekt ist, ein Hotel praktisch nur auf Basis von unbezahlten Trainees am Laufen zu halten, war es das Beste, was mir passieren konnte. So arbeitete ich mit vielen Leuten in meinem Alter zusammen und fühlte mich von Anfang an zugehörig. Da laufend neue Trainees kamen und andere das Praktikum beendeten, war das eine wunderbare Möglichkeit, viele Leute kennen zu lernen und viele neue Freundschaften zu schließen, die ich definitiv aufrechterhalten werde.

Unvergessliche Erlebnisse, neue Freunde und viele Freiheiten – „Auf der Stelle wieder“

Natürlich gab es auch viel Action nach der Arbeit! Jedes Mal, wenn einer von uns sein Praktikum beendete, gab es einen leaving party, für die wir dann auch einige Räumlichkeiten des Hotels nutzen durften. Meistens endeten diese Abende in einem Club an der Seafront Brightons. Falls es keine Neuankömmlinge oder Leaver gab, fanden wir meistens andere Gründe auszugehen. Das Nachtleben in Brighton ist einfach atemberaubend abwechslungsreich, groß und farbenfroh.

An unseren freien Tagen planten wir oft Dinge zusammen, wie zum Beispiel einen Trip zu den Seven Sisters, eine Wanderung zum Devils Dyke, Shopping am Churchill Square, Afternoon tea in den lanes, Fish and Chips an der Seafront, Milkshakes am Brighton Pier und vieles mehr.

Ein weiteres Highlight meines Aufenthaltes in England war das Brighton-Pride-Wochenende, das die LGBTQ+-Community feiert und das mit einer der größten und buntesten Paraden anfing, die ich jemals gesehen habe, und das ein Festival sowie eine unglaubliche Streetparty umfasste.

Rückblickend kann ich sagen, dass mir diese Zeit in England immer als eine der besten Erfahrungen meiner Jugend in meinem Gedächtnis bleiben wird und dass ich diese zwei Monate mit Sicherheit nie vergessen werde – und ebenso wenig die Menschen, die ich dort kennen lernen durfte. Von einigen Freundschaften bin ich sicher, dass sie bestehen werden, und einige Wiedersehen sind sogar schon geplant. Die Zeit im Ausland war für mich eine unglaubliche Chance, neue Erfahrungen zu sammeln, Leute kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen. Nach diesen neun Wochen würde ich jedem sofort raten, die Chance zu ergreifen und sich für ein Praktikum im Ausland zu entscheiden. Ich würde es auf der Stelle wieder tun.

Melanie Suette, 10. August 2017