Die umfangreichen Praktika sind eines von mehreren Merkmalen der Business-Klassen der Praxis-HAK Völkermarkt. Ein Schulversuch ermöglicht ein verkürztes viertes Schuljahr – jedoch nicht fürs ausgiebige Urlauben, sondern um mit voller Kraft in die Arbeitswelt zu starten. Auch in diesem Jahr waren die Jugendlichen wieder bei Betrieben aus unterschiedlichsten Branchen aktiv – dank Erasmus+ häufig auch im Ausland. Übrig bleiben oft zumindest ein kleines Taschengeld, vor allem aber wertvolle berufliche wie persönliche Erfahrungen.

Michaela Uran, Schülerin der 4AK, zog es gleich für zwei Monate in die slowenische Hauptstadt Ljubljana. Im folgenden Bericht blickt sie auf diese wertvolle Erfahrung zurück:


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Im Juni und Juli absolvierte ich ein Auslandspraktikum in der BKS Bank in Laibach. Auch wenn ich anfangs ziemlich aufgeregt war, konnte ich meine Nervosität rasch ablegen, da sich meine Kollegen als freundlich, geduldig und sehr hilfsbereit erwiesen. Aus diesem Grund fühlte ich mich in der Bank von Anfang an gut aufgehoben. Mit der slowenischen Sprache hingegen hatte ich länger zu kämpfen. Doch durch Übung fiel es mir mit der Zeit immer leichter, mich in Slowenisch zu verständigen.

Zur Stadt Laibach selbst muss ich sagen, dass sie eine kleine, aber unglaublich schöne Stadt ist, die meiner Meinung nach auch einiges zu bieten hat. So darf man sich Sehenswürdigkeiten am Prešeren-Platz, den Tivoli-Park oder die Burg keinesfalls entgehen lassen. Auch das Flair der Innenstadt ist etwas ganz Besonderes, welches mir eine unvergessliche Zeit bescherte. In Gedächtnis bleiben mir auch lustige Erinnerungen, beispielsweise als mich beim Radfahren ein Mopedfahrer überholte, der am Gehsteig (!) fuhr.

Rückblickend bin ich froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Mir bleiben zwei tolle Monate in Erinnerung und daher kann ich jedem nur dazu raten, ins kalte Wasser zu springen und diese einmalige Chance zu nutzen. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei Prof. Lukan als Erasmus-Koordinator für seine Unterstützung bedanken.

Gleich neun Schülerinnen der 4AK sind in diesen Tagen dank der Unterstützung von Erasmus+-Koordinator Prof. Aleksander Lukan zu ihren Auslandspraktika aufgebrochen. Aus diesem Grund hat Prof. Theresia Müller-Tschischej einen ersten Rundruf gestartet und durchwegs positive Rückmeldungen erhalten. Ein Überblick:

Schifferl_Brighton_062018Alexandra und Margarita Schifferl wandeln auf den Spuren Melanie Suettes und verbringen die kommenden Wochen in Brighton an der englischen Südküste. „Wir leben bei einer tollen Gastfamilie und auf uns wartet eine interessante, aber auch anstrengende Arbeit. Das gute Klima im Team wird uns dabei helfen.“ Ebenfalls auf die Vorerfahrungen von Jahrgangskollege Alois Meschnark (4BK) können Laureen Dreier und Iris Sommer zurückgreifen, die sich auf den Weg nach Omagh in Nordirland gemacht haben.

Policar, Pfeifer_Cork_062018 (1)In Cork in Irland wiederum gut eingetroffen sind Julia Pfeifer und Denise Poličar, erste Anpassungsschwierigkeiten konnten bereits überwunden werden. „Uns geht es sehr gut. Am Anfang war alles sehr ungewohnt, aber jetzt haben wir uns schon eingelebt.“

Sabrina Kolier, Verena Reinwald und Michaela Uran hat es nach Ljubljana verschlagen, sie arbeiten in den kommenden Wochen bei der BKS. Uran bleibt gleich für acht Wochen in der slowenischen Hauptstadt. „Ich bin von meinen Kollegen sehr nett aufgenommen worden, das erleichtert den Start. Es bleibt aber auch genügend Freizeit, ich habe mir zum Beispiel die Burg angesehen und war im Tivoli-Park. Das war schon unheimlich schön.“

Gemeinsam mit dem Absolventen und heute weltweit agierenden Softwareunternehmer Michael Jesse gastierte der frühere ORF-Journalist und heutige EU-Parlamentarier Eugen Freund an der Praxis-HAK Völkermarkt. Auf Einladung von Prof. Martin Erian und Prof. Felizitas Wedenig gaben sie den Schüler/innen der dritten Klassen in einem launigen Gespräch Einblicke in ihre bewegten Leben, die aus dem Bezirk Völkermarkt über Wien in die weite Welt führten. Der Bogen reichte zurück bis zu den Anfängen: Freund berichtete von seinem beschwerlichen Weg von Sankt Kanzian am Klopeiner See in die Schule nach Klagenfurt – Fußmarsch und winterliches Autostoppen inklusive! -, Jesse zeigte, wie er es von der Handelsakademie Völkermarkt zur Karriere beim Weltkonzern Reuters und zur Selbständigkeit gebracht hat. Jesse betonte: „Ganz entscheidend ist es, eine eigene Vision zu entwickeln und diese zu verfolgen. Die Umbrüche in der Welt stellen uns vor ganz neue Herausforderungen, denen wir nicht aus dem Weg gehen dürfen.“Eugen Freund_Widmung

Der langjährige USA-Korrespondent und frühere Zeit-im-Bild-Moderator Freund, seit 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments berichtete aus seinem Alltag als hochrangiger Politiker zwischen Brüssel, Straßburg, Wien und Kärnten und ließ erkennen, wie hoch dabei auch die Belastungen sind. Auf YouTube sowie auf seiner Homepage berichtet er wöchentlich. Freund: „Viele Menschen sehen nur das Glänzende nach außen und meinen, wir würden abcashen. Tatsächlich ist es harte Arbeit mit einer sehr großen Verantwortung.“ Er erläuterte auch den Perspektivenwechsel, den er vom Politikjournalisten zum Europapolitiker, der nun selbst mit Fake-News zu kämpfen hat, selbst durchlaufen hat. „Auch wenn ich die nationale und vor allem internationale Politik vor Jahrzehnte begleitet habe, sehe ich heute manche Dinge anders.“

Den Fokus legten beide jedoch auf die Frage der Anforderungen an Jugendliche in der Gegenwart sowie in der Zukunft, Jesse nannte dafür exemplarisch das Start-Up Lilium Aviation, das an einem unbemannt fliegenden Taxi arbeitet. „Ich war in meiner Schulzeit der Erste mit einem Handy, die meisten haben keinen Sinn darin gesehen. Außerdem haben wir fünf Stunden pro Woche stenographiert. Heute sieht der Alltag ganz anders aus – und in zwanzig Jahren macht vielleicht niemand mehr den Führerschein.“

Übrigens: Michael Jesse stand im Rahmen eines Maturaprojekts im Vorjahr einer Schülergruppe in einem Interview Rede und Antwort – die Highlights finden Sie demnächst online!


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Viele können sich sicher noch an den ersten länderübergreifenden Kinospielfilm einer österreichischen Handelsakademie erinnern: „BERGMANDLC“ hatte im September 2016 seine Kinopremiere in der CineCity Klagenfurt und wurde seither mehrfach ausgezeichnet. In Slowenien und Österreich gehört das Projekt zu den besten Erasmus+-Resultaten innerhalb der Kategorie „Strategische Partnerschaften“. In Slowenien wurde dem Film von CMEPIUS, der slowenischen Nationalagentur, die Nationalauszeichnung „Jabolko kakovosti 2017“ verliehen. In Kalifornien wurde dem Film beim internationalen Filmfestival „Accolade Global Film Competition“ der AWARD of MERIT verliehen, bei den Kärntner Landesmeisterschaften 2017 kam er auf den 2. Platz.Bergmandlc_Merit

Das über Erasmus+ geförderte Kinofilm-Projekt ‚Freund – Prijatelj II‘ ist ein Folgeprojekt, das auf den Erfahrungen und Kompetenzen des Vorgängerprojektes (2014-2016) aufbaut. Es geht von der Überzeugung aus, dass die länderübergreifenden Filmprojekte unter Beteiligung von Schüler/innen, Lehrer/innen und Fachkräften aus zwei Schulen unterschiedlicher Nationalität und unterschiedlichen Typs selten sind. Die professionelle Spielfilmproduktion ist eine komplexe Materie, da hier ein interdisziplinärer Zugang, viele motivierte Lehrkräfte und Jugendliche mit verschiedenen Talenten sowie hohes kreatives Potential und gestalterisches und technisches Know-how erforderlich sind.

Während es sich beim Vorgängerprojekt „Bergmandlc“ um einen Science-Fiction-Streifen handelt, wird nun ein Krimi realisiert, der den Arbeitstitel „Still ruht der See“ trägt. Als Kulisse werden verschiedene Südkärntner Locations wie voraussichtlich Zell Pfarre oder der Turnersee herangezogen. Der Plot:

Am idyllischen Seeufer eines Bergdorfes wird die Leiche eines 17-jährigen Mädchens aufgefunden. Sofort machen sich Kommissar Hannes Egger und seine Kollegen von der Mordkommission auf die Suche nach dem Mörder. Die eingeschworene Gemeinschaft scheint etwas zu wissen. Doch das Dorf schweigt.

Seit Oktober 2017 werden die beteiligten Schüler/innen der Praxis-HAK Völkermarkt und des Gymnasiums Ravne na Koroškem im Zuge der Vorproduktionsphase auf den Dreh vorbereitet. Verschiedene Workshops mit Professionisten aus der Branche (Sound, Maske bzw. Makeup, Kamera und Licht) geben Einblicke in „Dos and Don’ts“ der Spielfilmproduktion unter der Federführung von Prof. Mario Kraiger, dem ein Organisationsteam rund um Daniel Zivkovic, Andreas Oven und von slowenischer Seite Prof. Simona Rejec zur Seite stehen.

Neben kleineren Szenen, die bereits in den Sommerferien abgedreht werden sollen, findet die eigentliche Produktion im kommenden Wintersemester (Ende September 2018 sowie einige Herbst-Wochenenden) statt. Die große Kinopremiere ist im September 2019 geplant. Man darf gespannt sein!

Vom 18. bis 23. Februar fand im Rahmen des Schüleraustausches mit San Daniele del Friuli der Gegenbesuch der Praxis-HAK-Schüler/innen bei der Partnerschule I.S.I.S. Vincenzo Manzini statt. Wir berichteten über den Aufenthalt der italienischen Schüler/innen in Völkermarkt Mitte Oktober.

Die Jugendlichen sahen ihre italienischen Freund/innen wieder und wurden bei deren Familien untergebracht. Es fanden viele Unternehmungen statt. Kulinarische Spezialitäten, darunter natürlich der berühmte San-Daniele Schinken, wurden in Hülle und Fülle verkostet. Neben dem Schulbesuch sah das Wochenprogramm auch eine Gruppenexkursion nach Cividale del Friuli vor, um dort auf den Spuren der Langobarden zu wandeln.

In Anbetracht dessen erfordert die Teilnahme an einem Schüleraustausch durchaus etwas Mut und Flexibilität, erfahrungsgemäß werden die Jugendlichen jedoch mit neuen Freundschaften, unvergesslichen Momenten und besseren Sprach- und Kulturkenntnissen belohnt.

Ein großes Dankeschön für die herzliche, unkomplizierte und gelungene Umsetzung des Austausches geht an alle Beteiligten!

Am Donnerstag, dem 9. November 2017, fand im Konzerthaus in Klagenfurt die Ehrung der Auslandspraktikant/innen statt. Insgesamt haben 389 Kärntner Schüler/innen aus den berufsbildenden Schulen im Jahr 2017 im Rahmen des Erasmus+-Förderprogrammes ein Praktikum in Europa absolviert.

Seitens der Praxis-HAK Völkermarkt nahmen an der Ehrung Melanie Suette und Alois Meschnark teil. Melanie absolvierte – sie legte in eindrucksvollem Bericht Zeugnis davon ab – ihr Auslandspraktikum in Brighton in England in einem 4-Sterne-Hotel und Alois in Omagh in Nordirland in einer sozialen Einrichtung. Beide kehrten begeistert von ihrem Auslandspraktikum zurück und bauten im Vereinigten Königreich vor allem ihre Sprachkenntnisse aus. Weiters knüpften sie neue Freundschaften und konnten auch persönlich und beruflich wachsen.

Beide wurden mit einer Urkunde vom Bildungsreferent Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser, dem amtsführenden Landesschulpräsidenten Rudolf Altersberger und dem Landesschulinspektor OStR Mag. Klaus-Peter Haberl für das erfolgreich abgeschlossene Praktikum geehrt. Alois stand auf der Bühne noch dem Radio-Kärnten-Moderator Mike Diwald zu seinem Aufenthalt in Nordirland Rede und Antwort.

Für das Jahr 2018 haben sich bereits sieben Schüler/innen der Praxis-HAK für ein Auslandspraktikum entschieden. Julia Pfeifer und Denise Poličar werden ihr Praktikum in einem Kindergarten in Irland absolvieren, Laureen Dreier und Iris Sommer in einer Sozialeinrichtung in Nordirland und Sabrina Kolier, Verena Reinwald und Michaela Uran in einer Bank in Slowenien.

Den Nachbericht der Kärntner Landesregierung finden Sie hier.

Titelfoto: LPD/Bauer

Das vergangene Sommersemester brachte den Medien- und IT-Managern unserer Schule zahlreiche Erfolge ein.

Zweiter Platz beim Maturaprojekt-Wettbewerb der Fachhochschule Kärnten

Die Schüler/innen bzw. Absolvent/innen Christina Holmes, Gabriel Kreuz und Arnold Groß haben ihr Maturaprojekt, einen Werbespot, der Harley-Davidson Charity-Tour gewidmet, um auf deren Ziel aufmerksam zu machen. Der grandios umgesetzte Kinospot sowie das Präsentationstalent von Christina Holmes machten es möglich, aus über sechzig eingereichten Maturaprojekten in Kategorie „Schultypen ausgenommen HTL“ den ausgezeichneten 2. Platz zu erreichen.

Stellvertretend für die Projektgruppe durfte Prof. Mario Kraiger das Preisgeld in der Höhe von € 500 entgegennehmen. Herzliche Gratulation!

Zweiter Platz beim int. Wettbewerb „zeitimpuls“ in Wien

Das heurige Film-Gemeinschaftsprojekt der Medienmanager der 4ABK widmete sich dem Thema „Democracy Dialogue“. Für den diesjährigen zeitimpuls-Kurzfilmwettbewerb musste dazu ein Kurzspot mit einer Maximallänge von 90 Sekunden umgesetzt werden. Von der Idee bis zum fertigen Produkt wurde alles selbst entwickelt, das Endprodukt mit dem Titel „A better world“ eingereicht und auf dem Youtube-Kanal der Praxis-HAK veröffentlicht. Von über 60 Einreichungen wurde der Beitrag von einer Experten-Jury mit dem grandiosen 2. Platz ausgezeichnet.

Mehr dazu online: http://www.zeitimpuls.at

Imagevideo zum 20-jährigen Jubiläum des Landesrechnungshofs Kärnten

Der Landesrechnungshof Kärnten feiert heuer sein 20-Jahr-Jubiläum. Aufgrund der filmischen Kompetenzen wurde die Praxis-HAK Völkermarkt damit beauftragt, ein Jubiläumsvideo für diese wichtige Institution im Zuge eines Maturaprojektes (Julian Rautz, Sabrina Tazoll, Sabrina Wölbl) zu produzieren.
Eine sehr wichtige Erfahrung, trägt doch dieses Projekt auch zur politischen Bildung aller Beteiligten bei. Sitzungen des Landtags und der Kontrollausschüsse wurden ebenso gefilmt wie Statements von Landtagspräsident Reinhard Rohr oder Landeshauptmann Peter Kaiser. Die Präsentation des Endprodukts fand Ende Juni beim Festakt mit mehr als 500 geladenen Gästen statt.

Erasmus+ – die Zweite

Nach dem fulminanten, wohl komplexesten Filmprojekt in unserer Schulgeschichte („BERGMANDLC“) hat bereits ein nachfolgendes, zweijähriges Erasmus+-Projekt in Kooperation mit dem Gymnasium Ravne na Koroškem begonnen.

Während der SciFi-Streifen Bergmandlc internationale Erfolge erntet („Award of Merit“ from The Accolade Global Film Competition, California, U.S.), wird bis Sommer 2019 ein weiterer Kinospielfilm produziert. Diesmal ist ein KRIMI geplant, das Drehbuch, das die Basis für alle weiteren Vorbereitungen darstellt, wird bis Dezember fertiggestellt. Wir werden berichten…

In wenigen Tagen startet Melanie Suette mit ihren Klassenkolleg/innen als 5AK in das letzte Jahr an der Praxis-HAK Völkermarkt. Den Sommer hat sie für ein neunwöchiges Praktikum im Ausland, genauer gesagt in einem Hotel in Brighton genutzt. Sie berichtet von ihren Erfahrungen:


My Internship in Brighton

Am 4. Juni 2017 trat ich meine bisher größte Reise überhaupt an: mein neunwöchiges Praktikum in einem Hotel an der Südküste Englands. Alleine der Gedanke daran, eine so lange Zeit komplett alleine in einem Land zu verbringen, in dem ich niemanden kannte, und so weit entfernt zu sein von allem und jedem, was mir vertraut war, war genauso aufregend wie angsteinflößend. Es war jedoch auch eine Erfahrung, von der ich schon immer wusste, dass ich sie unbedingt machen wollte, also freute ich mich unglaublich auf diese Chance.

Zum Unternehmen: Das Hotel, in dem ich arbeitete, trägt den Namen New Steine, benannt nach der Straße, an der es sich befindet; es liegt im Stadtviertel Kemptown in Brighton, rund neunzig Kilometer südlich von London. Abgesehen vom Bed-&-Breakfast-Angebot wird am Abend auch ein kleines französisches Bistro betrieben. Der französische Eigentümer des Hotels, Herve Guyat, besitzt noch ein weiteres, kleineres Hotel zwei Türen weiter mit dem Namen Gulliver’s und managt zudem ein Hotel in Kemptown mit dem Namen Seabreeze. Die Praktikanten wurden für Schichten in allen drei Hotels eingeteilt. Das New Steine war jedoch das größte der drei und außerdem das einzige mit Bistrobetrieb am Abend. Somit waren die Schichten dort auch am anspruchsvollsten. Aufgrund meiner guten Sprachkenntnisse war ich fast ausschließlich im New Steine eingeteilt, was mir auch gefiel, da mir so wirklich nie langweilig wurde und es so gut wie immer was zu tun gab.

In der Gastfamilie und im Betrieb: Sofortiger Start

Die Reise von Österreich nach England dauerte den ganzen Tag, da ein Stopp in Wien erforderlich war und der Bus von London nach Brighton zwei Stunden brauchte. Als ich dann am Abend ziemlich erschöpft in Brighton ankam und das Haus meiner Gastfamilie gefunden hatte, wurde ich sofort mit offenen Armen empfangen. Das Leben als Teil der Gastfamilie war ohne Zweifel eine der besten Erfahrungen meines Aufenthaltes in England. Vom ersten Moment an waren sie warm und freundlich zu mir, was mir sofort ein besseres Gefühl gab und mich mehr wie zuhause fühlen ließ. Die Familie bestand aus den Eltern Hong und John, zwei Schwestern, Jessica (16) und Amelia (12), sowie Turbo, der Katze. Hong und John zeigten mir mein Zimmer und gaben mir anschließend eine kleine Tour durch die nähere Gegend. Nach der ganzen Aufregung schlief ich praktisch sofort ein.

Meine erste Schicht startete gleich am darauffolgenden Morgen. Im Hotel erfuhr ich, dass ich bei weitem nicht der einzige Trainee war, der Großteil der Mitarbeiter im New Steine bestand aus Trainees aus verschiedenen Ländern Europas. Nur die Manager und Mitglieder des Housekeepings waren wirkliche Angestellte, alle Rezeptionisten bzw. Kellner waren Trainees. Die Trainees, die am längsten im Hotel waren, waren dafür verantwortlich, die neuen Trainees auszubilden und ihnen alles zu zeigen, die Manger waren nur im Zweifelsfall oder bei Fragen Ansprechpartner. Nach nicht mal fünf Wochen war ich schließlich diejenige, die die neuen Trainees einlernte.

Verantwortung von morgens bis abends

Unsere Tätigkeiten umfassten das Managen des Frühstücks, was daraus bestand, Bestellungen aufzunehmen, Tee, Kaffee und Toast zu bringen, das Frühstück zu servieren, die Tische abzuräumen, zu reinigen und wieder aufzudecken sowie für das Saubermachen des Geschirrs und der Küche nach dem Frühstück zu sorgen. Außerdem mussten wir uns um alle Anliegen der Gäste kümmern, Check-ins und Check-outs vornehmen, Parktickets verkaufen, den Gästen die Zimmer zeigen sowie das Besteck und die Gläser polieren. Bei der Abendschicht mussten außerdem die Tische für das Restaurant am Abend gedeckt werden. Dort übernahmen wir dann auch das Aufnehmen der Bestellungen, Servieren und Abservieren sowie Ausstellen der Rechnungen und die Durchführung der Bezahlungen. Am Anfang waren immer zwei Trainees pro Schicht eingeteilt sowie ein Manager im Büro, der bei Fragen oder Problemen zu Hilfe kam. Da wir gegen Ende jedoch nicht mehr genügend Trainees hatten, mussten wir fast alle Schichten alleine arbeiten, was teilweise sehr anstrengend war.

Da der Besitzer der beiden Hotels, Herve, Franzose war, waren viele der Trainees auch Franzosen. Abgesehen davon lernte ich aber auch Leute aus den Niederlanden, Italien und Deutschland kennen. Obwohl es für mich ethisch nicht ganz korrekt ist, ein Hotel praktisch nur auf Basis von unbezahlten Trainees am Laufen zu halten, war es das Beste, was mir passieren konnte. So arbeitete ich mit vielen Leuten in meinem Alter zusammen und fühlte mich von Anfang an zugehörig. Da laufend neue Trainees kamen und andere das Praktikum beendeten, war das eine wunderbare Möglichkeit, viele Leute kennen zu lernen und viele neue Freundschaften zu schließen, die ich definitiv aufrechterhalten werde.

Unvergessliche Erlebnisse, neue Freunde und viele Freiheiten – „Auf der Stelle wieder“

Natürlich gab es auch viel Action nach der Arbeit! Jedes Mal, wenn einer von uns sein Praktikum beendete, gab es einen leaving party, für die wir dann auch einige Räumlichkeiten des Hotels nutzen durften. Meistens endeten diese Abende in einem Club an der Seafront Brightons. Falls es keine Neuankömmlinge oder Leaver gab, fanden wir meistens andere Gründe auszugehen. Das Nachtleben in Brighton ist einfach atemberaubend abwechslungsreich, groß und farbenfroh.

An unseren freien Tagen planten wir oft Dinge zusammen, wie zum Beispiel einen Trip zu den Seven Sisters, eine Wanderung zum Devils Dyke, Shopping am Churchill Square, Afternoon tea in den lanes, Fish and Chips an der Seafront, Milkshakes am Brighton Pier und vieles mehr.

Ein weiteres Highlight meines Aufenthaltes in England war das Brighton-Pride-Wochenende, das die LGBTQ+-Community feiert und das mit einer der größten und buntesten Paraden anfing, die ich jemals gesehen habe, und das ein Festival sowie eine unglaubliche Streetparty umfasste.

Rückblickend kann ich sagen, dass mir diese Zeit in England immer als eine der besten Erfahrungen meiner Jugend in meinem Gedächtnis bleiben wird und dass ich diese zwei Monate mit Sicherheit nie vergessen werde – und ebenso wenig die Menschen, die ich dort kennen lernen durfte. Von einigen Freundschaften bin ich sicher, dass sie bestehen werden, und einige Wiedersehen sind sogar schon geplant. Die Zeit im Ausland war für mich eine unglaubliche Chance, neue Erfahrungen zu sammeln, Leute kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen. Nach diesen neun Wochen würde ich jedem sofort raten, die Chance zu ergreifen und sich für ein Praktikum im Ausland zu entscheiden. Ich würde es auf der Stelle wieder tun.

Melanie Suette, 10. August 2017

Die Praxis-HAK Völkermarkt nahm mit einem eigenen Infostand am 10. Mai 2017 an der 30. Geburtstagsfeier von Erasmus+ im Atrio in Villach teil. Dort konnte die Schule neben ihrer Erasmus+ Mobilitätsprojekte auch das grenzüberschreitende Kino-Spielfilmprojekt „Bergmandlc“ präsentieren, an dem Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Ravne na Koroškem und der Praxis-HAK mitwirkten und mitunter Hauptrollen besetzten.

Die Feier wurde seitens des LSR Kärnten organisiert und sollte den Besucher die Möglichkeiten und die Erfolgsgeschichte Erasmus+ näherbringen. Für die Praxis-HAK stand die Auslandspraktikantin Jasmina Kujundžić im Rampenlicht und beantwortete nicht nur die Fragen der Gäste, die den Stand besuchten, sondern auch jene der Medien.

Auch heuer wurde von der Praxis-HAK bereits zum fünften Mal in Folge der Projektantrag Erasmus+ Mobilität eingereicht und genehmigt. Die Schülerinnen Melanie Suette und Julia Frager werden bereits im Juni 2017 ihr Auslandpraktikum antreten, der Schüler Alois Meschnark startet mit seinem Auslandspraktikum im Juli 2017.

 

Am 25. April 2017 wurden alle Schülerinnen und Schüler Kärntens, die ihr Auslandspraktikum erfolgreich abgeschlossen haben, von Herrn Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser und dem Amtsführenden Präsidenten des Landesschulrates für Kärnten, Herrn Rudolf Altersberger, zum feierlichen Empfang in den Großen Saal des Konzerthauses Klagenfurt eingeladen. Seitens der Praxis-HAK Völkermarkt haben an den Feierlichkeiten und der Zer­ti­fi­kats­verleihung Verena Mischitz, Stefan Robinig, Jasmina Kujundžić, Sabina Kujundžić, Christoph Messner und Christian Liesnig teilgenommen. Verena und Stefan haben ihr Auslandspraktikum im Hotel San Giorgio Udine absolviert und konnten so ihre Italienischkenntnisse verbessern und einen Einblick in ein familiengeführtes Hotel bekommen. Jasmina, Sabina, Christoph und Christian haben ihr Auslandspraktikum in der BKS Bank AG, Bančna podružnica, gemacht. Dort konnten sie die verschiedensten Bereiche eines Finanzinstitutes kennenlernen und ihre Sprachkenntnisse in Slowenisch ausbauen.

Alle Schülerinnen und Schüler waren sich nach ihrem Auslandsaufenthalt einig, dass dieses Praktikum eine Bereicherung für ihre persönliche Entwicklung dargestellt hat und sie diesen Schritt ins Ausland sofort wieder machen würden. Im Sommer 2017 werden bereits zum fünften Mal in Folge Schülerinnen und Schüler der Praxis-HAK Völkermarkt den Weg ins EU-Ausland beschreiten, welcher ohne die finanzielle Unterstützung bzw. Förderung des EU-Programms Erasmus+ Mobilität für sie sonst nicht möglich wäre.