Sensationelle Leistung von Kevin Enze: Der Schüler der 2AK – am Foto links mit seinen Kolleginnen der Junior Company Wellax und Direktorin Michaela Graßler – sicherte sich bei der Vorausscheidung des 66. Jugendredewettberbs im Klagenfurter Europagymnasium Platz eins. Er nahm gemeinsam mit Florian Stojec (2CK) an der Veranstaltung teil, die vom Bundesministerium für Familie und Jugend und der Kärntner Landesregierung organisiert wird. Zur Vorbereitung konnten die beiden Schüler dank der Unterstützung des Landesjugendreferats ein Rhetorikseminar bei Moderatorin und Trainerin Birgit Morelli absolvieren. Prof. Josef Zore hatte das Duo zuvor als Deutschlehrer zur Anmeldung animiert: „Der Redewettbewerb ist eine gute Gelegenheit, um aus sich herauszugehen und gleichzeitig darüber nachzudenken, welche Wirkung man mit seinen Worten erzielt. Ich gratuliere Kevin und Florian zu ihrem Engagement.“

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Sprechen wie im Hohen Haus: Kevin Enze siegte

Kleine Zeitung, 14.4.2018

Die Vorausscheidung erfolgte in drei Kategorien: „Freie Rede“, „Spontanrede“ und „Neues Sprachrohr“. Während sich Stojec mit einer freien Rede in sechs bis acht Minuten über ein Thema eigener Wahl ausbreiten konnte, entschied sich Enze für die Spontanrede. Innerhalb von nur fünf Minuten galt es, zu einem per Los ermittelten Thema einen Text zu konzipieren und der Jury vorzutragen – mit Erfolg.

Enzes Sieg erlaubt ihm nun die Teilnahme am Landesfinale, das am 20. April im Klagenfurter ORF-Theater im wahrsten Sinne des Wortes über die Bühne geht. Dabei hat er die Chance, sich für das Bundesfinale Ende Mai zu qualifzieren, wo er als Lokalmatador antreten könnte – es findet in diesem Jahr in Kärnten statt.

Weitere Informationen zum Jugendredewettbewerb finden Sie hier.

Zahlreiche Besucher folgten am Freitagabend der Einladung in die Mediathek Völkermarkt. Die Schüler/innen des zweiten Jahrganges, allen voran der 2BK, stellten nach monatelanger Arbeit selbst verfasste Gedichte und künstlerische Bilder der Öffentlichkeit vor. Eröffnet wurde der Abend durch Ansprachen der Organisatoren Prof. Maria Mrčela und Prof. Josef Zore, die den schweren Stand von Gedichten im Unterrichtsalltag betonten.

Zore erörterte in diesem Zusammenhang facettenreich den Bildungsauftrag von Schulen, bei dem die Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung allzu häufig übersehen werde. Direktorin Michaela Graßler schlug in dieselbe Kerbe: „Dieses Projekt macht deutlich, was Schule leisten kann. Es ist ein wichtiger Baustein im Bereich der Persönlichkeits- und Herzensbildung, die in unserem Leitbild fest verankert ist.“

Zunächst gaben Theresa Frainer, Selina Jessernig, Nathalie Perchtold, Manuel Ruzicka und Marie Scheiternig Einblicke in den Arbeitsprozess, im Anschluss traten Franz Haimburger, Lisa Hartl, Michael Sommer, Carmen Schweiger und Florian Stojec ans Mikrofon, um aus ihren eigenen Werken und jenen von Mitschüler/innen zu lesen. Dabei kamen gleich mehrere Talente zum Vorschein, die in dieser Form vielleicht noch nicht bekannt waren.

Schulbibliothekarin Mrčela würdigte in ihren abschließenden Worten die Leistungen von Kollegen Zore und der engagierten Schüler/innen, dankte aber auch Hausherrin Heide Bolt für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und den zahlreichen helfenden Händen, die ein Buffet ermöglichten. Für den würdigen Rahmen sorgten Marino und Marco Mrčela, die die Veranstaltung musikalisch untermalten.

Texte und Bilder sind bis 7. April in der Mediathek ausgestellt, sie können auch als Kalender erworben werden. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

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Melanie Suette mit Griffens Bürgermeister Josef Müller

Dass Melanie Suette über großes schriftstellerisches Talent verfügt, hat sie bereits mehrmals unter Beweis gestellt, nahm sie in den letzten Jahren doch mit Erfolg an zahlreichen Literaturwettbewerben teil. Erst im Herbst erreichte Suette den zweiten Platz bei einem anlässlich des 75. Geburtstags Peter Handkes gestifteten Preis des Klagenfurter Musil-Instituts. Bei der Verleihung stand ihr Josef Müller, Bürgermeister ihrer Heimatgemeinde Griffen, als erster Gratulant zur Seite und erbat daraufhin den prämierten Text – mit Folgen.

Denn nun die Sensation: Kürzlich kehrte das Papier zur Schülerin der 5AK zurück – mit einer persönlichen Botschaft von Peter Handke. Suette: „Ich fühle mich wirklich geehrt, dass ein dermaßen erfolgreicher Schriftsteller einen meiner Texte gelesen und eines Glückwunsches würdig befunden hat. Ich habe mich unglaublich darüber gefreut.“ Möglich wurde dies anlässlich eines Heimatbesuchs des Schriftstellers, im Rahmen dessen er mit dem Goldenen Kärntner Landesorden ausgezeichnet wurde. In diesen Tagen wurde Handke auch Suettes Text vorgelegt.


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Maturastress bremst den Schreibfluss nicht

Nun bereitet sich die 18-Jährige auf die anstehende Reife- und Diplomprüfung vor, eine Schularbeit jagt derzeit die andere. „Das Motto lautet ‚Augen zu und durch!‘ Danach strebe ich ein Studium im Bereich von Sprachen und Kultur an, um eine Aufgabe für mich zu finden, die meinen kreativen Leidenschaften Raum gibt“, so Suette.

Die aktuellen Belastungen stören ihre künstlerische Ader jedenfalls nicht, neue literarische Erfolge könnten schon bald ins Haus stehen. Mit gleich zwei Romanen nahm sie am Kärntner Jugendbuchpreis teil, eine Novelle hat sie bei der Akademie Graz eingereicht. Zudem bewirbt sie sich nach Erfolgen in den vergangenen Jahren neuerlich um den Junior-Bachmann-Literaturwettbewerb, der im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur im Klagenfurter ORF-Theater vergeben wird. Suette: „Mein Ziel ist es natürlich, als frischgebackene Maturantin dort mit dabei zu sein.“

„Lyrik und Schule – das war schon immer eine herausfordernde Aufgabe“, schreiben die Organisatoren Prof. Maria Mrčela und Prof. Josef Zore in der Vorankündigung zur Vernissage, die am kommenden Freitag in der Mediathek Völkermarkt stattfindet. Sie verweisen damit auf den schweren Stand von Gedichten im Unterricht: Häufig auswendig gelernt, immer wieder nicht verstanden – und nur selten gemocht, noch dazu in einer Welt der interaktiv-blinkenden Unterhaltungsangebote.

„Ein Tropfen Zeit“ lautet der sinnfällige Titel des Projekts, dessen Abschluss den feierlichen Anlass der Veranstaltung bildet. Dabei präsentieren Schüler/innen des zweiten Jahrgangs der Praxis-HAK Völkermarkt ihre eigenen Arbeiten. Die Veranstalter: „Die erste Regel war, dass es keine guten und keine schlechten Gedichte gibt, sondern nur unechte. Es ging darum, eigene Gedanken und Gefühle durch Tinte und Druckerschwärze auf ein leeres Blatt Papier fließen zu lassen.“ Als Impulse dienten zahllose Beispiele aus der Literaturgeschichte, aber auch Bildimpulse und Zitate aus der Tagespresse. Zusammengefasst wurden die Texte schließlich in einem individuellen Kalender, der mit eigens angefertigten Grafiken illustriert wurde.

Direktorin Michaela Graßler freut sich über diese Initiative: „Das Thema des Projekts passt bestens in unsere Zeit, denn es macht darauf aufmerksam, dass Kultur und Herzensbildung in unserem Alltag einen Platz benötigen. Ich gratuliere schon jetzt allen Beteiligten und freue mich darauf, die Ergebnisse sehen zu können.“

Die Vernissage findet am Freitag, dem 9. März 2018, um 19 Uhr in der Mediathek Völkermarkt statt, die Arbeiten sind in der Folge bis 7. April öffentlich ausgestellt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei!



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Vom 18. bis 23. Februar fand im Rahmen des Schüleraustausches mit San Daniele del Friuli der Gegenbesuch der Praxis-HAK-Schüler/innen bei der Partnerschule I.S.I.S. Vincenzo Manzini statt. Wir berichteten über den Aufenthalt der italienischen Schüler/innen in Völkermarkt Mitte Oktober.

Die Jugendlichen sahen ihre italienischen Freund/innen wieder und wurden bei deren Familien untergebracht. Es fanden viele Unternehmungen statt. Kulinarische Spezialitäten, darunter natürlich der berühmte San-Daniele Schinken, wurden in Hülle und Fülle verkostet. Neben dem Schulbesuch sah das Wochenprogramm auch eine Gruppenexkursion nach Cividale del Friuli vor, um dort auf den Spuren der Langobarden zu wandeln.

In Anbetracht dessen erfordert die Teilnahme an einem Schüleraustausch durchaus etwas Mut und Flexibilität, erfahrungsgemäß werden die Jugendlichen jedoch mit neuen Freundschaften, unvergesslichen Momenten und besseren Sprach- und Kulturkenntnissen belohnt.

Ein großes Dankeschön für die herzliche, unkomplizierte und gelungene Umsetzung des Austausches geht an alle Beteiligten!

Die Folgen des großen Krieges“ lautete der letzte Vortrag von Dr. Josef Till, der sich im Bildungshaus Sodalitas in Tainach in einer Vortragsreihe intensiv mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt hat. Mit der Anwesenheit von 13 angehenden Maturant/innen der 5AK der Praxis-HAK Völkermarkt hatte er nicht gerechnet und war so positiv überrascht, dass er sie für ihr Interesse mehrmals vor und auch während des Vortrages lobte. „Es ist so wichtig, dass sich vor allem Jugendliche für Geschichte interessieren, denn sie sind unsere Zukunft.“ Till weiter: „Solange der Dialog gesucht wird, schweigen die Waffen.“

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In seinen eineinhalbstündigen Ausführungen sprach Till, der vor seiner Lehrtätigkeit an der PH ebenfalls an einer Handelsakademie unterrichtete, über Kindheit im Ersten Weltkrieg, die Gründung des SHS-Staates mit seinen gravierenden Folgen für Kärnten – der Kärntner Abwehrkampf -, den Nationalismus und Rassismus, den in unserem Raum vor allem die Kärntner Slowenen zu spüren bekamen. Weiters erwähnte er die einsame Friedensruferin Bertha von Suttner, zitierte Erich Maria Remarques Meisterwerk Im Westen nichts Neues und versuchte mit Hilfe des Gedichts Die Entwicklung der Menschheit von Erich Kästner Parallelen zur heutigen Zeit zu ziehen.

Nach den Ausführungen zeigte Till beeindruckende Bilder aus dem Weltkrieg und beantwortete Fragen aus dem Publikum. Er bedankte sich noch einmal bei den Jugendlichen, die vieles nicht nur für den Unterricht, sondern auch für ihr weiteres Leben mitnehmen konnten.

Ein Baum mit langer Geschichte muss weichen, weil eine Autobahn gebaut wird; ein Stück des Stammes bleibt übrig und wird in Händen gehalten von einem verwirrten alten Mann, der von der Familie abgeschoben wird, weil er dem Tempo des Alltags nicht mehr gerecht wird. Felix Mitterers Einaktzyklus Besuchszeit zeigt Modernisierungsverlierer, Kleinbürger, Arbeitslose, Leidende und Sterbende. Die Österreichische Länderbühne führt das Stück in der laufenden Saison anlässlich des siebzigsten Geburtstags des Tiroler Schriftstellers (u.a. Kein Platz für Idioten und Die Piefke-Saga) auf und brachte es am heutigen Vormittag auch nach Völkermarkt. Auf der Bühne des Festsaals der Musikschule Völkermarkt standen Martina Mitterer, Raoul Rettberg und Karl Schleinzer.

Besucht wurde die Vorstellung – dank der Organisation von Prof. Maria Mrčela – von den Schüler/innen des dritten, vierten und fünften Jahrgangs. Sie wurden von dem 1985 uraufgeführten Stück vorübergehend aus dem Unterrichtsalltag in ein Krankenzimmer, in ein Gefängnis und in ein Altersheim entführt und so auf gesellschaftliche Bruchstellen hingewiesen, zwischen den Geschlechtern, zwischen sozialen Schichten, zwischen Generationen. Die vom Volksstückautor Mitterer präsentierten Themen erwiesen sich dabei als zeitlos bzw. als höchst aktuell.

Mehr zur Österreichischen Länderbühne finden Sie hier.

Am heutigen Vormittag stand gleich für drei Klassen wieder einmal gehörige Abwechslung am Programm: Die Mitarbeiter/innen der Junior Companies Wellax und FeelGreat sowie die Schüler/innen der 3AK absolvierten einen Workshop mit der Bloggerin Lydia Kulterer. Die junge Kärntnerin präsentierte ihr erfolgreiches Projekt We Go Wild und erklärte den Jugendlichen, wie der Alltag einer Bloggerin im Coworking Space tatsächlich abläuft.

Dabei zeigte Kulterer, dass es nicht nur wunderbare Adjektive für den ultimativen Blogeintrag benötigt, sondern auch den einen oder anderen Kniff, um im World Wide Web die nötige Sichtbarkeit zu erlangen. So entwickeln sie und ihr Team in mehrstufigen Verfahren jene Beiträge, die die Zielgruppe tatsächlich ansprechen – und die Suchmaschinen wie Google an möglichst prominenter Stelle platzieren. Mit Verweis auf die zunehmende Bedeutung von Videos im Netz sprach Kulterer über ihr Vorhaben, künftig auch einen eigenen YouTube-Kanal zu bespielen. Derzeitiger Haken: 85% der über 200.000 monatlichen Klicks stammen aus Deutschland und spießen sich damit gelegentlich mit dem Kärntner Dialekt.

Aus Sicht der Workshopteilnehmer/innen stellte Kulterers Gastspiel in mehrerer Hinsicht einen wichtigen Impuls dar. Die Junior Companies haben neue Einblicke erhalten, worauf sie bei ihren Social-Media-Aktivitäten verstärkt zu achten haben, die Schüler/innen der 3AK konnten ihre grundlegenden Kenntnisse zum Thema Bloggen vertiefen. Sie sind von der Tourismusregion Klopeiner See-Südkärnten damit beauftragt worden, selbst schreiberisch aktiv zu werden und im Frühjahr 2018 mit eigenen Texten neue touristische Perspektiven auf die Region zu werfen.

Für Kulterer, die derzeit auch begeisterte Schreib- und Fototalente sucht, war es eine Heimkehr an ihre alte Wirkungsstätte, maturierte sie doch im Jahr 2008 an der Praxis-HAK Völkermarkt. Ihr Fazit auf Instagram: Loved it!


 


Literaturwettbewerb_Plakat

Die letzten Wochen des Jahres 2017 stehen in der Kärntner Kulturlandschaft deutlich im Zeichen des 75. Geburtstags Peter Handkes. Neben den Aufführungen von Wunschloses Unglück im Klagenfurter Stadttheater und von Publikumsbeschimpfung in den Kammerlichtspielen (hier geht es zum Bericht der Völkermarkter Theaterfahrt) rief das Robert-Musil-Institut der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt junge Menschen unter dem Motto „Wieder Holen Handke“ zum Schreibwettbewerb auf. Melanie Suette, wortgewandte Schülerin der 5AK und wie Handke aus Griffen stammend, brachte trotz der Belastungen der immer näher rückenden Reifeprüfung die Kraft auf, einen Text einzureichen. Nun wurde sie im Rahmen einer Handke-Nacht im Musil-Institut in der Klagenfurter Bahnhofsstraße als Zweitplatzierte geehrt. „Die Nachricht von der Auszeichnung hat mich sehr überrascht und sehr gefreut. Gerade als Griffnerin bei einem solchen Wettbewerb eine Platzierung erreichen zu können, ist eine einmalige Sache.“

Für Suette, die auch die Glückwünsche von Griffens Bürgermeister Josef Müller entgegennehmen konnte, war es nicht der erste schriftstellerische Erfolg. Mit ihrer Klasse nahm sie einst als 1AK am Projekt „Literatur zum Schulraum“ teil und wurde dafür von Gabriele Heinisch-Hosek, zum damaligen Zeitpunkt Bundesministerin für Bildung und Frauen, ausgezeichnet, Suette selbst trat bereits wiederholt als Autorin in Erscheinung. Sie erreichte beim Literaturwettbewerb „ÖBB Literatour am Zug“ den 2. Platz (mehr dazu hier), nahm zwei Mal am Handke-Lesewettbewerb teil und wurde Dritte beim Junior-Bachmann-Wettbewerb. Sie schrieb bereits zahlreiche Kurzgeschichten und arbeitet derzeit, wie sie berichtet, an ihrem fünften Buch.

Abordnung der Praxis-HAK bei prominent besetztem Event

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Begleitet wurde die junge Autorin auch von Michaela Graßler, Direktorin der Praxis-HAK Völkermarkt. „Ich möchte Melanie zu dieser Auszeichnung in diesem würdigen Rahmen herzlich gratulieren. Nicht nur ihre schriftstellerischen Fähigkeiten sind beeindruckend, sondern auch ihr Wille, in dieser intensiven Phase Zeit und vor allem Ideen für eine solche Leistung zu finden. Sie ist der beste Beweis, wie vielfältig die Talente sind, die bei uns ihren Platz finden.“

Die Verleihung der Preise durch Martin Hitz, Vizerektor der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, bildete nur den Auftakt einer bunten Veranstaltung. Teatr Zora, das Jugendtheater des slowenischen Kulturvereines ROŽ, präsentierte den frühen Handke-Text Selbstbezichtigung, ehe zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, Kunst, Kultur und Wissenschaft Textstellen aus dem Werk Handkes vortrugen, darunter Landeshauptmann Peter Kaiser, Universitätsprofessor Werner Wintersteiner, ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard und Kulturredakteur Horst Ebner, Landesmuseumsdirektor Igor Pucker sowie der frühere Griffner Amtsleiter und Handke-Wegbegleiter Valentin Hauser. Ebenso in Szene setzten sich Poetry Slammer wie die Musiker Janez Gregorič und Arthur Ottowitz.

Ein „verbales Rockkonzert“ nannte Peter Handke sein frühes Sprechstück Publikumsbeschimpfung einmal in einem Interview (mehr dazu hier), im Jahr seiner Uraufführung 1966 sollte der in Griffen geborene Schriftsteller auch dank der Veröffentlichung des Romans Die Hornissen und seines skandalträchtigen Auftritts bei der Autorenvereinigung Gruppe 47 in Princeton schlagartig zu einem Fixstern am Literaturhimmel werden; heute ist der unweit von Paris lebende Handke, mit einem Ehrendoktorat der Universität Klagenfurt ausgezeichnet und nun doch für den Goldenen Landesorden vorgesehen, ein Weltstar und regelmäßiger Kandidat für den Nobelpreis.

Anlässlich seines 75. Geburtstags wurde in den Klagenfurter Kammerlichtspielen die Publikumsbeschimpfung von Ute Liepold neu inszeniert. Eine geplante Aufführung in Handkes Heimat Griffen hatte der Autor abgelehnt, um die Bewohner davor zu beschützen, von der Bühne herab angesprochen und in ihrer Neugier entlarvt zu werden. Die schwierige Beziehung zwischen der ländlichen Heimat und dem Weltliteraten diskutierten zuletzt auch die Schüler/innen von 3AK und 5BK der Praxis-HAK Völkermarkt.

Eine Gruppe von Schüler/innen besuchte als Abschluss des Projekts die Aufführung in der Landeshauptstadt und erlebte ein Stück der besonderen Art. „Sie werden kein Schauspiel sehen. Ihre Schaulust wird nicht befriedigt werden. Sie werden kein Spiel sehen. Hier wird nicht gespielt werden.“ Mit diesen Worten eröffneten die vier Darstellerinnen den Abend, ehe sie sich unters Publikum mischten, um ihm zu zeigen, selbst ein Teil der Inszenierung zu sein. Johannes Hobel und David Krassnig (beide 3AK) bewiesen dies durch einen Kurzauftritt auf der Bühne, bei dem sie sich von den Schauspielerinnen beklatschen ließen. „Das Stück hat den Jugendlichen wohl sehr deutlich gezeigt, dass Literatur und Theater nicht verstaubt sind. Es war ein eindrucksvoller Abend“, so Prof. Martin Erian als Deutschlehrer der beiden Klassen.