Einen Tag nach dem Kärntner Landesfeiertag, der an den Abwehrkampf und die Volksabstimmung des Jahres 1920 erinnert, besuchten heute die Schüler/innen der 3BK, 3CK sowie der 4AK begleitet von Prof. Andrea Knauder und Prof. Lisa Künstl das Völkermarkter Bezirksmuseum.

Die Jugendlichen konnten sich bei der Dauerausstellung, die nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat, selbst ein Bild vom Ende des Ersten Weltkrieges in Kärnten und dem darauffolgenden Abwehrkampf samt Volksabstimmung machen. Dank zweier spannender Führungen blieben am Ende keine Fragen mehr offen. Die Schüler/innen haben frei nach dem früheren Bundeskanzler Bruno Kreisky „ein bisschen Geschichte“ gelernt und einige neue, spannende Zusammenhänge erfahren.

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Am Vorabend des 10. Oktober 2018 fand am Völkermarkter Hauptplatz die traditionelle Gedenkveranstaltung zu Ehren des Kärntner Abwehrkampfes sowie der Volksabstimmung des Jahres 1920 statt. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde Schüler Johannes Hobel die Ehre zuteil, den Prolog zu sprechen. In seiner Rede blickte er nicht nur auf die Kärntner Geschichte der letzten rund einhundert Jahre zurück, sondern präsentierte auch die Sichtweisen einer neuen Generation: Sie erfährt die kulturelle Vielfalt, die Mehrsprachigkeit und damit die Geschichte des Landes als bedeutenden Wert und als Vorteil in einem geeinten Europa. Für dieses diene gerade Südkärnten als eine Modellregion, um zu zeigen, wie ein Zusammenleben verschiedener Sprachen und Kulturen funktionieren kann.

Lesen Sie nachfolgend Auszüge aus seiner Rede.


Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Liebe Ehrengäste!
Sehr verehrte Zuhörerinnen und Zuhörer!

[…] Der Erste Weltkrieg wurde zwischen 1914 bis 1918 geführt. Er begann mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien, wenig später beteiligten sich 40 Staaten am bis dahin umfassendsten Krieg der Geschichte. Etwa 17 Millionen Menschen verloren ihr Leben.

Mit der Ausrufung der Republik Deutschösterreich am 12. November 1918 war die Auseinandersetzung noch nicht zu Ende. Schon eine Woche zuvor drangen Truppen des SHS-Staats in Südkärnten ein und besetzten kurzzeitig auch Völkermarkt. Die Volksabstimmung sollte fast zwei Jahre später den Verbleib Südkärntens bei Österreich bringen. Das gelang auch dank zahlreicher Stimmen der slowenischsprachigen Volksgruppe.

Die sogenannte „Deutsche Kärntner Landeszeitung“ mit dem Titel „Freie Stimme“ schrieb vier Tage nach der Abstimmung:

Freuen wir uns, daß der Zug der Karawanken auch in Hinkunft die ewige und unbezwingbare Grenze zwischen dem alten deutschen Kulturboden […] und dem Balkanreiche bilden wird, daß das tapfere Völkermarkt, [das] liebliche Rosen- und Jauntal, das schwer geprüfte Bleiburg und der einzig schöne Wörthersee wieder ganz uns gehören.

Im selben Bericht über den „Sieg der Kärntner Heimattreue“, so der Titel, heißt es aber auch: „Zurück Tschuschen! Zurück, Ihr Bedrücker, über den Loibl und Seeberg!“ – und das erinnert uns an Feindseligkeit, Gewalt und Terror, mitten in unserer Heimat. Das erinnert uns an die Ablehnung des anderen, des Nachbarn, aufgrund seiner Vorfahren, aufgrund althergebrachter Traditionen, aufgrund von Sprache. […]

Wenn ich also an diesem Tag der Volksabstimmung gedenke und hier sprechen darf, dann tue ich das in der Hoffnung, dass wir diese Zeit der Auseinandersetzung überwinden können, dass eine neue Generation, meine Generation, der kulturellen Vielfalt, der Mehrsprachigkeit im geeinten Europa und unserer Geschichte jenen Wert beimessen kann, den sie besitzen sollte.

[…] Warum ist es immer noch, fast einhundert Jahre später, so, dass es bei manchen eine bewusste Abneigung gegen die slowenische Sprache und Kultur gibt? Wieso verleugnen Menschen ihre Herkunft und vielmehr ihre Identität?

Maja Haderlap schrieb in ihrem Buch „Engel des Vergessens“ folgende Worte:

Ich gehe durch die Schule der Minderheitenfeststellung in Kärnten und begreife die Aussage der Parole, die auf den Plakaten prangt: Wähle Deutsch, wenn du kein Slowene sein willst. Das Slowenische ist also etwas Unerwünschtes im Land. Das erste Mal begreife, was mit dem Wort Zugehörigkeit gemeint sein könnte. [Anm.: Beschrieben wird die Situation der Fünfzigerjahre des 20. Jahrhunderts.]

Ich persönlich sehe die Zweisprachigkeit jedenfalls als Vorteil und bin froh, in einem Gebiet, in dem zwei Sprachen gesprochen werden, beide in Schrift und Sprache zu beherrschen.

Immer wieder heißt es, Sprachen öffnen dir die Welt. Gehört Slowenisch auch dazu oder ist es eine Ausnahme? Und warum löst die Zweisprachigkeit in der Region bei manchen so viele negative Emotionen aus und warum gibt es Menschen, die nicht den Mut aufbringen, in der Öffentlichkeit Slowenisch zu sprechen? Warum zögert man, einem Künstler den höchsten Preis des Landes zu verleihen, weil er auf Slowenisch schreibt? Ist es denn beinahe einhundert Jahre nach der Volksabstimmung 1920 immer noch unerwünscht, diese Sprache zu sprechen, wie Haderlap schreibt?

Wenn ich in der Öffentlichkeit meine Sprache verstecke, verleugne ich meine Herkunft, meine Heimat und das ist für mich keine Option.

Lasst uns gemeinsam endgültig die Abneigung gegen die Zweisprachigkeit in der Region überwinden und die kulturelle Vielfalt Europas genießen. Lasst uns gemeinsam in einem geeinten, friedlichen und schönen Europa leben. Kärnten und gerade unser Bezirk kann hier ein Vorbild sein.


Die gesamte Rede finden Sie hier.

Unter dem Titel „Herbstkulinarik“ bitten dieser Tage Völkermarkts Gasthäuser zu Tisch. Der Startschuss fiel am vergangenen Freitag im Goldenen Ochsen, mit dabei waren unter anderem Vizebürgermeisterin Edeltraud Gomernik-Besser, Stadtrat Paul Wernig sowie Karl Kräuter und Nicole Malle vom Wirtschaftsverein Zukunft Völkermarkt. Die Schülerinnen Alexandra und Margarita Schifferl sowie Julia Schweiger (alle 5AK), die dieses Projekt im Ausbildungsschwerpunkt Marketing, Tourismus und Event realisieren, freuen sich auf die kommenden Wochen: „Der Start war sehr erfolgreich. Daher hoffen wir, dass es genauso weitergehen wird.“

Bis zum 3. November haben die Gäste die Chance, die bodenständige Küche von gleich sechs Völkermarkter Traditionsbetrieben zu erkunden und mit etwas Glück auch etwas zu gewinnen. Für jeden Besuch gibt es einen Stempel, der zu attraktiven Preisen führen kann.

Das Projekt ist ein Teil des Jahresthema „Nachhaltig die Region gestalten“. Mehr dazu finden Sie hier.

Mit einem Galaabend erreichte der Reigen an Feierlichkeiten zu Ehren des 150-Jahr-Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Völkermarkt seinen Höhepunkt. Begleitet wurde dieses besondere Jahr für die Florianijünger der Stadt intensiv von Laureen Dreier, Chantal Lamp und Iris Sommer (alle 4AK) sowie Alois Meschnark und Daniel Schmacher (4BK), die im Rahmen ihres Maturaprojekts die Archivbestände der Feuerwehr digitalisierten und die historische Entwicklung auch filmisch abbildeten. Betreut wurde dieses Großprojekt im Ausbildungsschwerpunkt Multimedia und Informationstechnologie von Prof. Mario Kraiger.

„Ich ziehe den Hut vor so viel Engagement. Die Jugendlichen haben großartige Arbeit geleistet“, erklärte FF-Kommandant Rahman Ikanovic bereits Mitte September in der „Kronen Zeitung“. Anlässlich des Galaabends wurde das Projekt nun geladenen Gästen präsentiert.

https://www.facebook.com/FFVoelkermarkt/photos/a.573675086025009/1971520236240480/?type=3&theater

Das Projekt bedeutete für die Jugendlichen, in intensiver Kleinarbeit nicht weniger als 20.000 Bilder und Dokumente zu sichten und zu digitalisieren. Für das Filmprojekt trafen also historische Quellen und modernste Technik aufeinander. „Mit verschiedenen Strategien wollten wir das Maximum aus den Materialien herausholen und somit einen ganz besonderen Film kreieren“, so Chantal Lamp.

Mehr dazu bereits im aktuellen Jahresbericht.

Unsere Bilder von der gestrigen Gala der Feuerwehr Völkermarkt #FFVK.#meinbezirk #wochekärnten #einfachnäherdran

Gepostet von WOCHE Völkermarkt am Sonntag, 7. Oktober 2018

Den Nachbericht der Kleinen Zeitung finden Sie hier.

Das Jahresthema „Nachhaltig die Region gestalten“ wird derzeit in verschiedenen Projekten an der Praxis-HAK Völkermakt sichtbar. Neben der aktuell laufenden Aktion „Herbstkulinarik“ und sportlichen Versuchen, die Heimat von Müll zu befreien, sondieren auch die Schüler/innen im Ausbildungsschwerpunkt Marketing, Tourismus und Eventmanagement Möglichkeiten, um dem Selbstverständnis der Schule als Motor der Region gerecht zu werden.

Aus diesem Anlass gastierte gestern Elisabeth Lobnik, selbst Absolventin von Völkermarkts Handelsakademie und heute Vizebürgermeisterin von Bad Eisenkappel/Zelezna Kapla, zu Gesprächen an der Schule. Gemeinsam mit Prof. Judith Laschkolnig und Prof. Daniela Wiedenbauer sowie den Schüler/innen der vierten Klassen wurden Perspektiven für Projekte entwickelt. Wiedenbauer: „Es gibt bereits konkrete Ideen, den Marktplatz neu zu beleben und auch den Markt für jüngere Zielgruppen attraktiver zu gestalten.“

Aus diesem Grund werden die Jugendlichen am 29. Oktober auch den traditionellen Simonimarkt in Österreichs südlichster Gemeinde besuchen, um sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. „Die nächste Generation kann durch diese Zusammenarbeit deutlich erkennen, wie viele gestalterische Möglichkeit jungen Menschen geboten wird, wenn die Ideen stimmen. Wir wollen Bad Eisenkappel wertvolle Impulse geben.“

Weitere Initiativen zum Schuljahresthema „Nachhaltig die Region gestalten“ finden Sie hier.

Der Medienraum der Praxis-HAK Völkermarkt wurde heute zum Treffpunkt für Direktor/innen, Bildungsberater/innen und Lehrer/innen der Schulen der Region. Begrüßt werden konnten u.a. die Direktoren Elisabeth Ouschan (NMS Völkermarkt bzw. NMS Griffen), Heinrich Necemer (NMS Bad Eisenkappel), Günther Dobnik (NMS Eberndorf bzw. NMS Kühnsdorf) sowie zahlreiche Lehrer/innen. Sie waren der Einladung von Direktorin Michaela Graßler ebenso gefolgt wie Völkermarkts Bürgermeister Valentin Blaschitz, der zum Auftakt die Bedeutung des Bildungsstandorts Völkermarkt hervorstrich. „Wir müssen auch im politischen Alltag immer die Perspektiven der nächsten Generation im Blick haben. Bildung und Wirtschaft sind dafür zwei wesentliche Pfeiler.“

In diesem Zusammenhang betonte Blaschitz zugleich die Ausbildungsqualität an Völkermarkts einziger Berufsbildenden Höheren Schule: „Eine Handelsakademie dieses Formats kann man in Kärnten kein zweites Mal finden. Das gilt für die Betreuung und Begleitung der Jugendlichen ebenso wie für die enge Zusammenarbeit mit den verschiedensten Wirtschaftsbetrieben sowie für die Initiativen, die für die Region gesetzt werden.“

Ebenfalls zu Wort kamen mit Markus Romano, Geschäftsführer der Volksbank Völkermarkt, und Unternehmensberater Günther Zikulnig zwei Projektpartner – und auch die Schüler/innen Laureen Dreier, Johannes Hobel, Selina Persche und Iris Sommer, die von ihren Erfahrungen berichteten.

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Perspektiven für die nächste Generation: Die Bildungsberater/innen Südkärntens trafen sich heute zum Austausch in der…

Gepostet von Praxis-HAK Völkermarkt am Mittwoch, 3. Oktober 2018

Am kommenden Mittwoch wird die Praxis-HAK Völkermarkt ab 12:30 Uhr einmal mehr zum Treffpunkt von Vertreter/innen der verschiedenen Bildungseinrichtungen des Bezirks. Direktorin Michaela Graßler lädt zum Austausch über die Perspektiven junger Menschen in der Region Südkärnten, zu dem sich auch Völkermarkts Bürgermeister Valentin Blaschitz angesagt hat.

„Als einzige Berufsbildende Höhere Schule des Bezirks haben wir eine besondere Verantwortung, den Jugendlichen wie auch der Region gegenüber. Daher ist uns der Kontakt mit den Verantwortlichen der unterschiedlichen Schulen ein großes Anliegen, um im direkten Gespräch Informationen und Erfahrungen austauschen zu können“, betont Graßler. Im Rahmen der Veranstaltung kommt auch die nächste Generation zu Wort: Aktuelle HAK-Schüler/innen sprechen über Projekterfahrungen sowie Auslandsabenteuer mithilfe von Erasmus+. Graßler: „Wir stehen nicht nur für Wirtschaftskompetenz, sondern für eine breite Ausbildung, die viele Möglichkeiten eröffnet. Vor allem aber erhalten Jugendliche schon während der Schulzeit die Chance, persönliche Eigenständigkeit zu entwickeln.“

Als einzige Berufsbildende Höhere Schule des Bezirks haben wir eine besondere Verantwortung, den Jugendlichen wie auch der Region gegenüber. Daher ist uns der Kontakt mit den Verantwortlichen der unterschiedlichen Schulen ein großes Anliegen, um im direkten Gespräch Informationen und Erfahrungen austauschen zu können.

Michaela Graßler, Direktorin der Praxis-HAK Völkermarkt

Als verlässliche Projektpartner der Jugendlichen nehmen auch Markus Romano, Filialleiter der Volksbank Völkermarkt, und Unternehmensberater Günther Zikulnig an der Veranstaltung teil und berichten über ihre Erfahrungen mit ambitionierten Schülerprojekten. Romano begleitet in diesem Jahr die 5AK zur Reife- und Diplomprüfung, mit Zikulnig digitalisierte zuletzt eine Maturaprojektgruppe den Jahresbericht des VST Völkermarkt.

Für einen angenehmen Austausch bei einem kleinen Buffet ist bestens gesorgt.

„Nachhaltig die Region gestalten“ lautet das diesjährige Schuljahresthema an der Praxis-HAK Völkermarkt, unter dem verschiedenste Initiativen gebündelt werden. In Bewegung und Sport folgten die Schüler/innen der dritten Klassen in diesem Zusammenhang dem internationalen Trend des „Plogging“ – sie zogen los und sammelten in der Natur achtlos weggeworfenen Abfall ein, um diesen anschließend ordnungsgemäß zu entsorgen.

Begleitet wurden sie dabei von Prof. Erika Kraut-Leitgeb, Prof. Bettina Pesec, Prof. Philipp Sattler sowie von Prof. Tanja Kramer. Sattler zog stellvertretend für die mitwirkenden Lehrkräfte zufrieden Bilanz: „Wir haben nicht nur das schöne Wetter für Bewegung an der frischen Luft genutzt, sondern auch mit einfachsten Mitteln eine gute Tat gesetzt. Die Aktion wird hoffentlich das Bewusstsein der Jugendlichen beeinflussen, wie sie selbst mit Müll umgehen.“


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"Plogging": "plocka" (aufheben) + Jogging – ein sympathischer Trend, anlässlich unseres Jahresthemas "Nachhaltig die…

Gepostet von Praxis-HAK Völkermarkt am Mittwoch, 26. September 2018

Das soeben begonnene Schuljahr 2018/19 steht an der Praxis-HAK unter einem besonderen Motto: Nachhaltig die Region gestalten. Unter dieser Überschrift sollen in den nächsten Monaten verschiedenste Initiativen gesetzt werden. Dazu zählt der diesjährige Wirtschaftstag Anfang Februar ebenso wie das eine oder andere Unterrichtsprojekt, das sich derzeit in Planung befindet.

In diesem Zusammenhang sind es aber auch wieder Jugendliche, die als Gestalter ihrer Heimat in Erscheinung treten. So arbeiten die angehenden Maturantinnen Marie-Therese Kotschnig, Alexandra und Margarita Schifferl sowie Julia Schweiger derzeit in Kooperation mit dem Wirtschaftsverein Zukunft Völkermarkt am Projekt „Kunst. Kultur. Herbstkulinarik – Völkermarkter Kulinarikwirte laden ein“. Ziel des Vorhabens, an dem sich gleich sechs Gastronomiebetriebe beteiligen, ist es, traditionelle Küche mit regionalen Produkten vor den Vorhang zu holen. Zwischen 5. Oktober und 3. November hat die Bevölkerung Zeit, die Betriebe zu besuchen, einen Stempel zu sammeln und mit einem vollen Stempelpass einen von sechs 50-Euro-Kulinarikgutscheinen zu gewinnen.

Das Projekt wurde gestern im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt, die Schülerinnen wirken dabei als kreative Unterstützerinnen und begleiten die Initiative durchgängig durch das Anbringen von Plakaten, das Verteilen von Flyern und vor allem durch die Begleitung durch verschiedenste Social-Media-Aktivitäten. In diesem Zusammenhang fand ein Fotoshooting mit Profi Stefan Grauf-Sixt statt.


1996 maturierte er an der Praxis-HAK Völkermarkt, ab 2020 soll er die Geschicke der Stadtgemeinde lenken: Vizebürgermeister Markus Lakounigg. Ursprünglich träumte er vom Pilotendasein beim Bundesheer, über die Kirchenbeitragsstelle und die Finanzverwaltung der Stadtgemeinde gelangte er schließlich nach Eberstein, wo er seit 2005 als Amtsleiter arbeitet. „Ein Studium war für mich kein Thema, auch weil ich zu wenige Informationen hatte. Das Programmieren, aber auch der Lehrerberuf hätten mich interessiert, ich war dann aber sehr schnell tief im Berufsleben drin. Trotzdem gab es kaum ein Jahr ohne Lehrgang, weil ich mich breit aufstellen und weiterentwickeln wollte.“

Mit der Praxis-HAK ist Lakounigg bis heute in regelmäßigem Kontakt, zahlreiche Geschichten verbindet er mit der eigenen Schulzeit. Höhepunkte gab es viele, etwa Reisen nach Wien und London sowie der Gewinn bei einem Aktienwettbewerb. „Ich erinnere mich aber auch an große Momente mit einzelnen Lehrern. Italienisch war sicher nicht mein bestes Fach, da hatte meine Professorin viel Spaß mit mir.“

Gemeinsam mit Klassenvorstand Prof. Valentin Blantar arbeiteten die Jugendlichen am Aufbau der Übungsfirmen. „Es gab noch keine Firmenräumlichkeiten wie heute, sondern nur einen Klassenraum. Trotzdem war es eine Grundsteinlegung für die Praxis-HAK.“ Lakounigg sieht sich also selbst als einen Zeitzeugen der Entwicklung, die bis heute andauert: „Was heute so gut läuft, war damals als ein fernes Ziel, als Vision schon vorhanden, die Vernetzung fehlte. Die Entwicklung der letzten Jahre hat hier noch einmal für einen großen Sprung gesorgt.“

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Mit Bürgermeister Valentin Blaschitz, Direktorin Michaela Graßler und Adalbert Janesch beim Wirtschaftstag 2018

Für den diesjährigen Jahresbericht nahm sich Lakounigg Zeit für ein Interview, in dem er auf seine eigene Laufbahn blickte, aber auch Aufgaben der Schule für Gesellschaft und Region ansprach. Ausgewählte Passagen lesen Sie hier:

Schulen nehmen für die gesellschaftliche Entwicklung eine Schlüsselrolle ein. Sie sind immer wieder in Ihrer früheren Schule zu Gast und halten Kontakt. Warum? 

Schule, Bildung, Aus-, Fort- und Weiterbildung – das bedeutet für mich Zukunft, für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft. Mir liegt etwas an Völkermarkt, und für die Stadt und den Bezirk ist es enorm wichtig, den Bildungsstandort weiterzuentwickeln. Eine praxisnahe Ausbildung prägt besonders, eine zentrale Voraussetzung dafür ist eine funktionierende Kommunikation. Es braucht die Vernetzung, um einen Schneeballeffekt zu erreichen. 

Ist dabei die Praxis-HAK besonders in der Pflicht? 

Von einer Berufsbildenden Höheren Schule wird sicher besonders erwartet, dass Absolventen bereit sind, ins Berufsleben einzusteigen. Damit das wirklich gelingt, muss ihnen einiges geboten werden und dafür braucht es die Netzwerke, die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, mit der Politik, mit den Gemeinden und Vereinen. Da ist die HAK sicher gut aufgestellt. Es geht um ein globales Denken, um die Region voranzubringen und dabei auch über den Tellerrand hinauszuschauen. 

Jugendliche der Praxis-HAK gestalten immer wieder auch in Zusammenarbeit mit Betrieben und Vereinen umfangreiche Projekte. Welche Bedeutung messen sie dem bei? 

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Mit Zeugnis: Lakounigg im Völkermarkter Stadtratssaal

Für die Jugendlichen ist das sehr lehrreich, weil sie Arbeitsschritte in der Praxis aktiv erlernen und erfahren. Ich konnte zum Beispiel einmal ein Projekt der Schule mit dem Heunburgtheater einleiten, das dem Verein sehr geholfen hat. Es war aber auch für die Schüler eine tolle Chance, das Theater anders erleben zu können. Für mich waren Theater und Literatur im Deutschunterricht oft gelbe Heftl, die man nicht versteht und dann noch dazu interpretieren soll. Ich war aber in der Schulzeit sicher nicht der Typ Oberstreber (lacht).