Kurz vor dem Start ins neue Schuljahr erscheint es wie der perfekte Abschluss zum auslaufenden Jahresthema Nachhaltig die Region gestalten: Absolventin Verena Mischitz veröffentlichte zuletzt gleich zwei Beiträge am Blog flow des Energiekonzerns Verbund in der Serie „ichkannklimaschutz“. Mischitz formulierte dabei ihre Gedanken, wie jede/r im Alltag, beim Einkauf oder auf Reisen durch verantwortungsvollen Konsum einen Beitrag zu einer gesunden Umwelt beisteuern kann:

Konsumgewohnheiten tragen dazu bei, wie und in welche Richtung sich eine Gesellschaft entwickelt. […] Menschen, die minimalistisch leben, treffen Kaufentscheidungen bewusst, übernehmen diese Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Natur und leisten somit einen Beitrag zum Klimaschutz.

Verena Mischitz‘ Plädoyer für den Minimalismus

Dabei möchte die Studentin Menschen nicht zum Verzicht zwingen, sondern die Lust darauf entfachen, dass etwa im Kleiderschrank anstelle von Massenware nur ausgewählte Lieblingsteile hängen könnten. „Man kann und soll sich durchaus Dinge leisten – nur weniger, dafür qualitativ hochwertiger und nachhaltiger.“

Mischitz, die 2017 an der Praxis-HAK Völkermarkt maturiert hat, absolvierte zuletzt ein zweimonatiges Praktikum in der Kommunikationsabteilung der Verbund AG, die, so Wikipedia, 40 Prozent des österreichischen Strombedarfs deckt und nach eigenen Angaben mittlerweile fast ausschließlich mit klimafreundlicher, erneuerbarer Wasserkraft Energie erzeugt. Mischitz war Teil des Social-Media-Teams und konnte auch thematisch einige Akzente setzen: „Nachhaltigkeit spielt im Unternehmen eine große Rolle. Da konnte ich mich ein wenig einbringen und auch andere Themen als grünen Strom aufgreifen.“

Die Praxis-HAK-Absolventin studiert an der Universität Wien Publizistik und Politikwissenschaften. In Publizistik ist mit dem Wintersemester der Bachelorabschluss geplant, Masterstudien in beiden Fächern sollen folgen. Beruflich ist der Journalismus ihr großes Ziel – und Mischitz sammelt weiter Praxiserfahrung. Bei HeartOut Clothing, der Gründung ihres einstigen Mitschülers Stefan Robinig, kümmert sie sich um den Bereich Kommunikation.

Nicht nur Bildungsdirektor Robert Klinglmair und die verlässlichen Projektpartner aus Politik und Sport blicken in Gastkommentaren im Jahresbericht voll des Lobes auf die dynamische Entwicklung der Praxis-HAK Völkermarkt, auch die Unterstützer/innen aus der Wirtschaft meldeten sich zu Wort.

Lesen Sie nachfolgend die Statements von Christiane Decker und Andrea Kristan:


Die Bedeutung von ökonomischer Bildung ist heute wichtiger denn je, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen und die richtigen (finanziellen) Entscheidungen zu treffen, beruflich wie privat.

Die Praxis-HAK bietet hier ein beeindruckendes Programm, bei dem Theorie und Praxis konsequent – und damit sehr lebensnah – für die Schülerinnen und Schüler verknüpft wird. Da macht mir die Unterstützung große Freude.

– Dr. Christiane Decker
ehemaliges Mitglied des Vorstands der TeamBank AG 


Als Absolvent der HAK Völkermarkt beobachte ich mit Freude die positive Entwicklung dieser Bildungseinrichtung, allen voran den großen Praxisbezug.

Im Berufsleben wird fachliches Wissen vorausgesetzt, letztendlich entscheidet dann aber der Auftritt gegenüber dem Kunden oder dem Gast, das richtige Reagieren in schwierigen Situationen oder bei Beschwerden, organisatorisches Geschick und Durchhaltevermögen.

All dies lernen die Schüler bei Projekten wie dem Tourismustag. Dass die Praxis-HAK die Schüler dadurch bestens auf das Berufsleben vorbereitet, zeichnet die Schule besonders aus. 

– Andreas Kristan
Vorsitzender des Tourismusverband St. Kanzian am Klopeiner See

Nicht nur Bildungsdirektor Robert Klinglmair, sondern auch Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport steuerten Beiträge zum diesjährigen Jahresbericht der Praxis-HAK Völkermarkt bei. Sie alle präsentierten sich in den abgelaufenen Monaten einmal mehr als wichtige Kooperationspartner, um gemeinsam Projekte auf die Beine zu stellen.

Lesen Sie nachfolgend die Beiträge von Bürgermeister Franz-Josef Smrtnik und Martin Jegart.


Besonders im ländlichen Bereich kämpfen wir sehr stark mit der Abwanderung. Deshalb sind hier kreative Ideen gefragt, um diese Entwicklung zu stoppen und den ländlichen Bereich wieder attraktiver zu machen. Ich finde es sehr positiv, dass die Schulen mit Gemeinden und öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten. So hat die Praxis-HAK im Rahmen eines Maturaprojektes neue Ideen zur Belebung unserer Märkte erarbeitet und diese wurden auch teilweise schon erfolgreich umgesetzt. Hier gewinnen beide Seiten, die Schüler erleben die Praxis und wir profitieren von neuen Ideen und Visionen. 

Ich bedanke mich bei allen, die bei diesem Projekt mitgemacht haben, kreative, tolle Ideen eingebracht und diese auch in der Umsetzung begleitet haben.

– Franz Josef Smrtnik,
Bürgermeister/župan der Marktgemeinde Eisenkappel/Železna Kapla


Sport fördert… nicht nur die körperliche Fitness und das persönliche Wohlbefinden, sondern auch die Fähigkeiten zur mentalen und emotionalen Empathie. Sport steht für Spiel, Spaß und Freude an Bewegung. Dem Sport als gesundheitsfördernde und volkswirtschaftlich rentierliche Maßnahme kommt dabei besondere Bedeutung zu. 

Vorbildlich dabei agiert die Praxis-HAK Völkermarkt, die ihren Schüler/innen nicht nur die lehrplanmäßigen Turnstunden „verabreicht“, sondern darüber hinaus die vielfältigsten Möglichkeiten zur Sportausübung eröffnet. 

Gerne unterstützen wir diese Aktivitäten auch von Seiten der ASKÖ als einen der im Schulsport engagierten Dachverbände und der ASKÖ Tennisverein Klopeiner See als vor Ort tätiger Verein. Ein herzliches Glück Auf zu einer weiterhin gedeihlichen Partnerschaft im Bereich Schulsport! 

– Martin Jegart
Obmann-Stellvertreter ASKÖ TV Klopeiner See
Mitglied des Landesvorstandes der ASKÖ Kärnten

„Mit dem richtigen Ziel und dem notwendigen Einsatz kann man alles schaffen.“ Gertrud Drobesch hat es mit ihrem Weg vorgemacht: Sie hat als Absolventin der Praxis-HAK Völkermarkt mit gezielten Schritten eine Karriere hingelegt, die sie in eine Spitzenposition in einem großen Konzern gebracht hat. Nach Matura, Studium, Praktika und verschiedenen Projekten steht sie nun bereits seit 2005 an der Spitze der Personalabteilung der Donau Versicherung und bezeichnet sich als „beruflich angekommen“. Mit Schulfreunden steht sie bis heute in Kontakt – und Tipps hat sie für die nächste Generation.

Von der Praxis-HAK Völkermarkt über die Wirtschaftsuniversität Wien in die erweiterte Geschäftsführung der Donau Versicherung. Bitte skizzieren Sie Ihren Weg.

Im Studium habe ich mich auf Versicherungswirtschaft spezialisiert und während dieser Zeit als Ferialpraktikantin in die Donau Versicherung hineingeschnuppert. Meine erste berufliche Station nach dem Studium war dann die IT-Abteilung der Wiener Städtischen Versicherung. Dort konnte ich mir umfassendes IT-Know-how aufbauen, in vielen interessanten Projekten mitwirken und diese später auch leiten. Mein größtes IT-Projekt war die Einführung von SAP-HR in der Gehaltsverrechnung für den gesamten Konzern, wo ich nach Abschluss des Projektes die fachliche Leitung der Abteilung übernehmen durfte. Seit 2005 leite ich die Personalabteilung der Donau Versicherung –  damit bin ich beruflich angekommen.

Ihre Biografie liest sich wie ein stetiger Weg nach oben. Wie gelingt dieses Kunststück?

In einem Konzern stehen viele Karrierewege offen. Drei Dinge sind aus meiner Sicht wesentlich, um den richtigen einzuschlagen: konkrete Ziele setzen, mit offenen Augen durch die Welt gehen und das, was man gerade tut, soll man mit Herzblut machen. Ich habe mich nach meinem BWL-Studium gezielt in einer IT-Abteilung beworben, weil mir klar war, dass das die Zukunft sein wird und bei mir hier eine Wissenslücke bestand – die habe ich geschlossen. In meine Aufgaben habe ich immer viel Engagement gesteckt. So konnte ich Vertrauen bei Kollegen und Vorgesetzten aufbauen und habe mich dadurch für Positionen mit mehr Verantwortung qualifiziert.

Seit knapp eineinhalb Jahrzehnten sind Sie mittlerweile Personalchefin eines Unternehmens mit 1.400 Mitarbeiter/innen. Welche Aufgaben zählen zu Ihrem Arbeitsalltag?

Mein Aufgabengebiet ist sehr abwechslungsreich und vielseitig. Es beinhaltet unter anderem die Suche von neuen Mitarbeitern, die Konzeption und Umsetzung von Aus- und Weiterbildungsangeboten und -maßnahmen, ich bin für die Kosten und Ressourcenplanung verantwortlich. Darüber hinaus setzen mein Team und ich eine Reihe von Personalentwicklungsmaßnahmen, wie z.B. die Karriere- und Nachfolgeplanung. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die pünktliche Verrechnung und Auszahlung der Gehälter.

Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Wie können Sie Ihre Kolleg/innen dabei unterstützen?

Die Personalentwicklung ist eine meiner Kernaufgaben. Gemeinsam mit meinem Team entwickle ich Programme, die Mitarbeiter und Führungskräfte auf die Anforderungen von morgen vorbereiten. Fachlich und persönlich. Wesentlich ist dabei, die Potenziale von Menschen zu erkennen und entsprechend zu fördern. Wir stellen die richtigen Tools und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, damit uns das gut gelingt.

Junge Menschen stellen sich heute die Frage, ob ihr Traumjob in einigen Jahren überhaupt noch existiert. Wie verändern sich die Anforderungsprofile in Ihrer Branche?

Prozesse verändern sich ebenso wie die Kommunikationsmittel, die Digitalisierung beschleunigt die Arbeitswelt. Wir alle entwickeln uns mit ihr mit – der eine schneller und mit mehr Freude, der andere ist vielleicht nicht gleich bei den Ersten dabei, die neue Technologien nutzen wollen. In der Versicherungsbranche gibt es eine Konstante – vor allem in der Beratung: Das ehrliche Interesse am Gegenüber. Das macht die Aufgaben als Versicherungs- und Vorsorgeberater so spannend und für viele zu einem echten Traumberuf.

Umgekehrt gefragt: Wenn es den Versicherungsvergleich per Suchmaschine und den Berater als Social Bot gibt, ist ein Versicherungsunternehmen dann überhaupt noch ein attraktiver Arbeitgeber?

Auf jeden Fall, weil sich das Grundbedürfnis nicht geändert hat. Menschen brauchen Sicherheit. Wir geben unseren Kunden diese, indem wir mit ihnen darüber sprechen und zeigen, wie wir sie absichern können – gegen Unvorhergesehenes, bei Unfall, Krankheit oder Tod. Es geht um sehr persönliche Themen und die wird man auch in Zukunft mit einem Menschen besprechen wollen, der aufmerksam ist und professionelle Beratung bietet. Die Qualität zeigt sich dann bei der Leistungserbringung im Schadensfall.

Ihre eigene Schulzeit an der Praxis-HAK Völkermarkt liegt einige Jahre zurück. Wann hatten Sie zuletzt Kontakt zur Schule bzw. zu einstigen Klassenkamerad/innen?

Beim 20-jährigen Maturatreffen hatte ich den letzten Kontakt zur HAK. Zu einzelnen Klassenkameraden besteht bis heute eine Verbindung – einer davon ist seit der Schulzeit mein bester Freund.

Welche Erinnerungen, etwa an besondere Situationen, dominieren in Ihrem Gedächtnis?

Ich bin heute sehr dankbar für die gute wirtschaftliche Ausbildung, die die Basis für mein Studium und letztlich auch für meinen Beruf waren. Meine Lieblingsfächer waren Sport, Mathematik – und die Pausen mit den Schulkollegen. Gerne denke ich auch an einige Lehrer, die mir Vorbild und Wegbegleiter waren – unter anderem mein Klassenvorstand Valentin Blantar oder mein Deutschlehrer Manfred Pototschnig.

Was hat die Schule mit Blick auf Ihre eigenen Erfahrungen, aber auch auf die Gegenwart jungen Menschen mitzugeben?

Mit dem richtigen Ziel und dem notwendigen Einsatz kann man alles schaffen. Das Leben eröffnet einem viele Chancen. Wichtig ist es, sie zu erkennen und jene zu ergreifen, die zu den eigenen Fähigkeiten und Interessen passen. Seine Talente herauszufinden und die eigenen Stärken zu stärken, ist das Erfolgsrezept für ein zufriedenes, erfolgreiches Berufsleben. Dafür kann die Schule meines Erachtens den Grundstein legen.

Der aktuelle Jahresbericht der Praxis-HAK Völkermarkt liefert nicht nur einmal mehr ein buntes Abbild der Aktivitäten der vergangenen Monate, sondern lässt zudem Absolvent/innen sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu Wort kommen. Auch Dr. Robert Klinglmair (im Bild Zweiter von links mit Präsidialleiter Peter Wieser, Landeshauptmann Peter Kaiser und Pädagogischem Leiter Klaus-Peter Haberl), Direktor der neugeschaffenen Bildungsdirektion für Kärnten, folgte der Einladung und nahm sich die Zeit für ein Statement.


Vor dem Hintergrund eines tiefgreifenden Strukturwandels der Arbeitsgesellschaft sowie einem – aufgrund der demographischen Entwicklung – vielfach bereits gegenwärtig beklagten Fachkräftemangels steigt die Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen, die neben Fachwissen vor allem unternehmerischen Geist, aber auch Sozial-, Methoden-, und Sprachkompetenz mit sich bringen, zunehmend an.

Als einzige berufsbildende Schule im Bezirk beweist die Praxis-HAK Völkermarkt mit Innovationsgeist, praxisorientiertem Unterricht sowie speziell durch die intensiv gelebten Kooperationen zwischen Schule und (regionaler) Wirtschaft, dass die ausgebildeten Schülerinnen und Schüler bestens für die Arbeitswelt in Zeiten von Industrie 4.0 gerüstet sein werden. Die zukünftigen Entrepreneure punkten neben ihren Businessqualifikationen auch mit technischem Know-how, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit sowie durch ihre fachlichen Praxiserfahrungen im Zuge von Auslandspraktika und/oder dem Gründen von Junior Companies.

Abschließend darf ich der Schulleitung wie auch dem gesamten Lehrerkollegium meinen großen Dank für den pädagogischen Einsatz und das stete Engagement aussprechen, ohne die das Erfolgsmodell Praxis-HAK Völkermarkt nicht möglich wäre.

– Dr. Robert Klinglmair,
Bildungsdirektor für Kärnten

Titelbild: Büro LH Kaiser

Mit der bestandenen Reife- und Diplomprüfung von Tochter Vanessa nimmt Michael Slamanig als Obmann des Elternvereins der Praxis-HAK Völkermarkt den Hut. Im brandneuen Jahresbericht hat er seine Zeit als aktiver Mitgestalter innerhalb der Schulgemeinschaft resümiert:

„Alles, was einen Anfang hat, hat ein Ende, und meistens hat das, was ein Ende hat, auch eine Fortsetzung“

Passender als mit diesem Zitat könnte das Ende eines Schuljahres nicht beschrieben werden. Für die Absolventinnen und Absolventen endet ihre Laufbahn an der Praxis-HAK und ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnt. Für die anderen Klassen endet ein Schuljahr und findet dann in einem weiteren seine Fortsetzung. Im Elternverein gibt es dadurch stetige Veränderungen in der Zusammensetzung und auch hier hat jeder Anfang im Mitwirken auch sein Ende.

Dem Team des Elternvereins war und ist es besonders wichtig, zu einem harmonischen Miteinander beizutragen und die Schülerinnen und Schüler bei Ausflügen, Klassenreisen oder Schulveranstaltungen finanziell zu unterstützen. Der Elternverein sieht sich als Teil der Schulgemeinschaft und somit auch als Ansprechpartner und Vermittler für Anliegen, welche im laufenden Schulbetrieb entstehen können. In den letzten fünf Schuljahren durfte ich als Obmann des Elternvereins einen Teil zur Schulgemeinschaft beitragen und somit auch den Schulalltag mitgestalten. Dies geschah unter anderem durch aktives Mitwirken im Schulgemeinschaftsausschuss oder als Veranstalter bzw. Koordinator bei den Maturabällen.

Damit auch der Elternverein seine Fortsetzung findet, ist es wichtig, dass sich die Erziehungsberechtigte auch weiterhin beteiligen. Dies erfolgt einerseits durch den Elternvereinsbeitrag und andererseits durch eine aktive Unterstützung im Team. Nur wenn alle Funktionen besetzt werden können, ist ein Weiterbestand möglich und sichert somit die Unterstützung für die Schülerinnen und Schüler.

Damit ich zu meinem persönlichen Ende komme, möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die mich bei meiner Tätigkeit im Elternverein unterstützt und begleitet haben. Das betrifft das Team des Elternvereins ebenso wie die gesamte Schulgemeinschaft der Praxis-HAK Völkermarkt. Es waren interessante und zum Teil auch fordernde Aufgaben, welche wir aber immer gemeinsam zu einen positiven Abschluss bringen konnten. Vielen Dank und alles Gute für die zukünftigen Herausforderungen auf euren Lebenswegen!

Michael Slamanig, Obmann des Elternvereins


Den gesamten Jahresbericht finden Sie hier.

Energie hatte sie schon immer, Absolventin Nicole Höchtel, die 2014 an der Praxis-HAK maturierte. Und eben diese Energie lässt sie einen Weg gehen, der nicht ganz alltäglich ist. Hier verrät sie, wie ihr Werdegang nach der Reife- und Diplomprüfung verlief.


Kurz bevor ich mein Reife- und Diplomprüfungszeugnis erhielt, stellte ich mir selbst die Frage, was ich mit meinem weiteren Leben und der neu gewonnen Freizeit anfangen möchte. Dank der praktischen Erfahrungen (Praktika, Übungsfirma etc.), welche ich in den fünf Jahren des Besuchs der Praxis-HAK sammeln durfte, stand meine Entscheidung nach kurzem Überlegen fest. Diesbezüglich möchte ich hier rückblickend ein großes Lob an die Schule aussprechen, da unsere Professor/innen immer versucht haben, die Schüler/innen individuell zu fördern und deren Stärken auszuloten und auszubauen und mögliche Schwächen zu kompensieren.

Durch diese individuelle Förderung fand ich heraus, dass ich ein besonders kommunikativer Mensch bin, welcher große Freude daran hat sich mit Menschen, im Besonderen mit Kindern, zu beschäftigen.

Durch das Erkennen meiner Stärken und in Verbindung mit meinem Hobby, dem Reisen, wuchs in mir der Entschluss, dass ich das Angenehme mit dem Brauchbaren verbinden könnte – so entschied ich mich für ein Lehramtstudium in den Fächern Deutsch und Geografie in Klagenfurt.

Vom Zuverdienst zur Herzensangelegenheit

Um mein Leben rund um das Studium finanzieren zu können, begann ich zeitgleich mit einem Kinderbetreuungsjob im Tourismusbetrieb Minimundus am Wörthersee. Ich hatte und habe nach wie vor die Aufgabe beispielsweise Kindergeburtstage, Kinderanimationen und dergleichen zu organisieren und durchzuführen.

Da meine freundliche und offene Art bei den Gästen aus vielen Ländern Europas scheinbar gut ankam, wurde ich nach kurzer Zeit gebeten auch Führungen in verschiedenen Sprachen durch das Gelände für Groß und Klein anzubieten. Dies ist eine Tätigkeit, die meinem offenen Naturell sehr entgegenkommt und daher viel Freude bereitet.

Da Minimundus vom Verein „Rettet das Kind“ gegründet wurde und dieser nach wie vor noch der Eigentümer des Betriebes ist, blieben meine Tätigkeiten dort nicht unentdeckt und so wurde ich immer öfters gebeten, für den Verein beispielsweise bei Charityveranstaltungen, Pressekonferenzen oder dergleichen tätig zu sein.

Non scholae sed vitae discimus

Mein Studium habe ich zwischenzeitlich natürlich immer weiter vorangetrieben und musste mich in den verschiedensten Schulen in Form von Praktika beweisen. Derzeit befinde ich mich im Endspurt und bin gerade dabei meine Diplomarbeit zu schreiben. Nach Studienabschluss plane ich die Laufbahn in der Schule einzuschlagen und möchte gerne als Lehrerin arbeiten. Gleichzeitig ist es aber auch mein Wunsch, weiterhin für den Verein „Rettet das Kind“ und Minimundus tätig zu sein.

Rückblickend lässt sich sagen, dass ich alle notwendigen Basiskompetenzen für meinen Werdegang an der Praxis-HAK erlernt habe – sei es die Kommunikationsfähigkeit in den verschiedenen Sprachen, das Fachwissen in den allgemeinbildenden und kaufmännischen Fächern oder der realitätsbezogene, praxisnahe Umgang mit alltäglichen kaufmännischen Problemstellungen aber auch zwischenmenschlichen Dingen.

Das Wichtigste, was ich aber lernen durfte, war, dass man mit genügend Fleiß und Strebsamkeit alles schaffen kann, was man will.

In einem lateinischen Sprichwort heißt es, dass wir nicht für die Schule lernen, sondern fürs Leben. Die Richtigkeit dieser Aussagen hat sich während meiner Schulzeit immer wieder bestätigt: Der Unterricht in der Praxis-HAK hat mich gelehrt, dass das Ganze aus mehr besteht als nur aus der Summe seiner Teile. Dank der Schule habe ich gelernt, dass Wissen nicht nur dazu dient, einfach konsumiert und verarbeitet zu werden, sondern um uns Schüler/innen aufs Leben vorzubereiten und uns als Menschen zu prägen. Danke dafür und für die tolle Schulzeit.

Bilder 3 und 5: Minimundus GmbH

Mit einem gemeinsamen Ausklang des Kollegiums am Klopeiner See und der Verteilung der Zeugnisse an die Schüler/innen verabschiedete sich die Schulgemeinschaft der Praxis-HAK in die wohlverdienten Sommerferien.

Ganz untätig sind die Völkermarkter Jugendlichen allerdings nicht: Die ersten und zweiten Klassen schnupperten zuletzt ins Berufsleben, die Schüler/innen der höheren Jahrgänge absolvieren aktuell umfangreichere Praktika – einige von ihnen dank Erasmus+ auch im europäischen Ausland.

Das Schuljahr 2019/20 beginnt mit der Einschreibung am 9. September 2019 um acht Uhr.

Wichtige Informationen für Aufnahmewerber

Für jene, die im Herbst ihre Karriere an Völkermarkts Berufsbildender Höherer Schule starten, ist zu beachten: Die Zeugnisse der achten Schulstufe sind in der ersten Ferienwoche im Original vorzulegen. Das Sekretariat hat von Montag bis Freitag von acht bis zwölf Uhr geöffnet!

Im selben Zeitraum besteht zudem die Möglichkeit, Unterlagen zur Anmeldung einzureichen. Was dafür benötigt wird, finden Sie hier.

Für das Abholen von Zeugnissen sowie für weitere Anlässe ist die Schule auch in der Ferienzeit donnerstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

Den Abschluss des ersten Jahres an der Praxis-HAK Völkermarkt bestreiten die Schüler/innen der 1AK mit einem dreitägigen Englisch-Workshop. Lesen Sie nachfolgend den Bericht.


From June 1 to 3 the 1AK took part in a three-day English Workshop. Their trainers were two native speakers, James and Neil, representatives of the “Native Speaker Network” language school. 

They did a lot of different fun activities with their trainers, for instance, playing games, singing songs, telling jokes, acting out sketches and role plays – just to name a few. These activities and the work with native speakers contributed a lot to the students’ confidence in speaking English. At the end of these three days the students received their certificates for participating in the workshop. 

For us as teachers it was really great to have seen the progress happen before our eyes, where the students managed to practice their command of the language in a more and more seamless and natural way. It was a successful workshop and even if it was short, we hope the students will keep the ability to open and express themselves in English alive, and take it further with them.

Prof. Cornelia Konrad and Prof. Verena Hornbogner

Fritz Klaura, Holzbaumeister aus Bad Eisenkappel und Vertreter von pro:Holz Austria, gastierte anlässlich des Jahresthemas „Nachhaltig die Region gestalten“ gleich zwei Mal an der Praxis-HAK Völkermarkt – beim Wirtschaftstag im Februar sowie für Workshops mit den dritten und vierten Klassen.

Im Interview arbeitet er das Konzept der Nachhaltigkeit noch einmal umfassend auf und erklärt, was er Jugendlichen weitergeben möchte.

Was verstehen Sie persönlich unter dem Begriff „Nachhaltigkeit“ und welche Bedeutung besitzt er für Ihren Beruf?

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wurde vom bayrischen Forstmann Carl von Carlowitz anno 1713 definiert. Er meinte, dass wir dem Wald nur so viel entnehmen dürfen, wie wieder nachwächst. Damit meinte er, die Natur nicht über Gebühr zu belasten, weil sie uns auch Schutz gibt. Der Wald schützt uns vor Bodenerosion, er speichert und filtert das Wasser, ernährt Tiere, schenkt uns seine Früchten usw. Der Begriff Nachhaltigkeit war in der Vergangenheit und ist jetzt erst recht aktuell und gültig; er ist auf all unsere Lebensbereiche anwendbar. Eigentlich könnte man sich selbst prüfen und die Frage stellen, was man zum Leben alles braucht. Und da stellt sich dann ganz schnell heraus, dass wir im wahnsinnigen Überfluss leben, doch eigentlich nicht viel benötigen würden. Die Genügsamkeit kommt hier ins Spiel.

Beruflich gestaltet sich die Beantwortung etwas zwiespältiger. Einerseits möchte ich keine Umweltschädigung durch mein Dasein hervorrufen, anderseits bin ich beruflich in Sachen Holz sehr viel unterwegs. Nun beruhige ich mein Gewissen etwas und rechne mir vor, wie viel schädliche Treibhausgase – speziell das CO2 – auf Grund meines Wirkens, Holzhäuser zu bauen, vermieden oder gar konserviert wurden. Meine jährliche PKW-„Spitzenleistung“ lag bei 100.000 Kilometer. Baut man ein Einfamilienhaus (ca. 150m² Wohnfläche) in Massivholz, so wird im verbauten Holz ein CO2-Äquivalent von 450.000 Kilometer (gefahren mit einem Mittelklasse-PKW) gespeichert. Denn erst wenn wir mit Holz bauen, etwas gestalten, nehmen wir dieses im Holz gespeicherte CO2 aus dem Stoffkreislauf und konservieren es so lange, bis es wieder vermodert oder verbrannt wird und so viel CO2 freisetzt, wie es der Baum zu Lebzeiten gebunden hat. Das nennt man dann zu tiefst nachhaltig. Das beruhigt mich ein wenig.

Sie arbeiten auch im Auftrag von pro:Holz Kärnten. Welche Ziele verfolgt diese Institution?

pro:Holz Kärnten ist ein Verein. Die Mitglieder sind selbst Institution wie der Fachverband der Sägeindustrie, die Landwirtschaftskammer, die Landesinnungen der Tischler, der Holzbaumeister usw. Das Ziel ist es, die heimische Verwendung von Holz in allen Bereichen der möglichen Anwendungen zu steigern. Bedacht genommen wird dabei natürlich auf die sinnvolle Verwendung von Holz und auch der nachhaltigen Nutzung, wie es Carl von Carlowitz schon 1713 definiert hat. Im Übrigen haben wir seit dieser Zeit ein Forstgesetz, welches ständig verfeinert und geschärft wurde, womit es heute als das strengste der Welt gilt. All diesen Dingen sind wir im Sinne der nächsten Generationen verpflichtet.

Nachhaltige Produkte gehören häufig einem gehobenen Preissegment an. Welche Vorteile bieten sie dem Kunden?

Es stimmt nicht, dass nachhaltige Produkte teurer und im oberen Preissegment zu finden sind. Nachhaltige Produkte sind langlebiger, universeller, wiederverwendbar, in den meisten Fällen auch biologisch abbaubar und verursachen bei der Herstellung wenige oder gar keine Emissionen, konservieren CO2, wie es bei Holz der Fall ist, und beim Recycling sind sie günstiger. In vielen Fällen ermöglichen erst nachhaltige Produkte eine spezielle Nutzung. Das beste Beispiel sind langlebige Holzbauten, die keinen Cent mehr kosten als in anderen Systemen hergestellte Objekte. Die Lebenszykluskosten eines Produktes sind maßgeblich für die Begriffe billig oder teuer. Aber letztlich bewahrheiten sich die alten Sprichwörter immer: „Billig gezahlt ist teuer gekauft“.

Steigt die Nachfrage nach solchen Produkten? Lassen sich die Menschen zu nachhaltigem Leben erziehen?

Im Lebensmittelbereich haben wir ein gutes Beispiel für das Konsumentenverhalten. Alle wollen Bioprodukte, doch letztlich greifen viele wieder zum Billigramsch aus den Agrarfabriken und nicht zu heimischen Qualitätsprodukten, bei denen man weiß, wie sie entstehen, und wo man auch einmal zuschauen kann. „Steter Tropfen höhlt den Stein“ heißt es. Das trifft auch auf unsere Arbeit zu und ich hoffe, dass es zu keiner Sisyphusarbeit ausartet. Im Bereich Holzanwendung spüren wir in den letzten Jahren doch einen starken Aufwärtstrend und die Vorzüge des Holzbaus setzen sich durch. Dies aber nicht, weil Holzbauten so nachhaltig sind, sondern weil sie einen hohen Mehrwert gegenüber anderen Systemen bieten. Schließlich stellt eine Bautätigkeit bei den meisten Konsumenten die größte Investition des Lebens dar und da setzt man dann doch auf Mehrwert, Komfort und Gesundheit. Ein Glück, dass sich da höchste Qualität und Nachhaltigkeit treffen und zeigen, wie’s gehen kann.

Beim Wirtschaftstag haben Sie mit zahlreichen Schüler/innen gesprochen. Welche Botschaft haben Sie den Jugendlichen mitgegeben?

Die meisten wussten nicht, woher dieser Begriff kommt und wie er von Carl von Carlowitz definiert wurde. Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf Wald und Holz. Eigentlich sollten wir uns immer prüfen, ob unser Handeln nachhaltig ist. Alle Bereiche des täglichen Lebens sind von Nachhaltigkeit begleitet; wenn wir es nur richtig auffassen und verstehen. Letztlich haben wir nur einen Globus zur Verfügung und wir leben als hätten wir mindestens zwei davon. In den USA bräuchte man schon vier davon! Wir müssen uns daher einschränken und unser handeln stets nach Ressourcenverbrauch hinterfragen. Nicht beim Nachbarn anzufangen, sondern bei einem selbst. Das ist die Devise!

Vertreter einer Wegwerfgesellschaft oder Hoffnungsträger im Fridays-for-Future-Zeitalter: Welchen Eindruck haben Sie von den Jugendlichen gewonnen?

Manche verstehen sehr wohl, wie dringend es ist, genügsamer zu sein. Nur wie das geht, wird den Jugendlichen nicht richtig vorgezeigt. Vorleben und vorzeigen ist unbedingt notwendig. Diese Jugendlichen springen dann sofort auf und sind auch bereit, das System Nachhaltigkeit in all seinen Facetten nachzuvollziehen.

Andere wiederum sehen die Fridays-for-Future-Bewegung als schick an und wollen einfach nur dabei sein, weil andere auch dabei sind. Nach dem Prinzip „in ist, wer drin ist“. Und wenn nicht im Elternhaus und/oder Schule die Nachhaltigkeit vorgelebt wird, bleibt sie eine Floskel. Den Menschen muss man Nachhaltigkeit wieder beibringen.

Letztlich habe ich Hoffnung, dass jene Jugendlichen, die meinen Vortrag gehört haben auch verstehen, um was es bei Nachhaltigkeit geht und künftig danach handeln. Ehrlich. Im täglichen Getriebe und der gesellschaftlichen Zwängen gelingt’s mir ja auch nicht immer.