Kurz vor dem Start ins neue Schuljahr erscheint es wie der perfekte Abschluss zum auslaufenden Jahresthema Nachhaltig die Region gestalten: Absolventin Verena Mischitz veröffentlichte zuletzt gleich zwei Beiträge am Blog flow des Energiekonzerns Verbund in der Serie „ichkannklimaschutz“. Mischitz formulierte dabei ihre Gedanken, wie jede/r im Alltag, beim Einkauf oder auf Reisen durch verantwortungsvollen Konsum einen Beitrag zu einer gesunden Umwelt beisteuern kann:

Konsumgewohnheiten tragen dazu bei, wie und in welche Richtung sich eine Gesellschaft entwickelt. […] Menschen, die minimalistisch leben, treffen Kaufentscheidungen bewusst, übernehmen diese Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Natur und leisten somit einen Beitrag zum Klimaschutz.

Verena Mischitz‘ Plädoyer für den Minimalismus

Dabei möchte die Studentin Menschen nicht zum Verzicht zwingen, sondern die Lust darauf entfachen, dass etwa im Kleiderschrank anstelle von Massenware nur ausgewählte Lieblingsteile hängen könnten. „Man kann und soll sich durchaus Dinge leisten – nur weniger, dafür qualitativ hochwertiger und nachhaltiger.“

Mischitz, die 2017 an der Praxis-HAK Völkermarkt maturiert hat, absolvierte zuletzt ein zweimonatiges Praktikum in der Kommunikationsabteilung der Verbund AG, die, so Wikipedia, 40 Prozent des österreichischen Strombedarfs deckt und nach eigenen Angaben mittlerweile fast ausschließlich mit klimafreundlicher, erneuerbarer Wasserkraft Energie erzeugt. Mischitz war Teil des Social-Media-Teams und konnte auch thematisch einige Akzente setzen: „Nachhaltigkeit spielt im Unternehmen eine große Rolle. Da konnte ich mich ein wenig einbringen und auch andere Themen als grünen Strom aufgreifen.“

Die Praxis-HAK-Absolventin studiert an der Universität Wien Publizistik und Politikwissenschaften. In Publizistik ist mit dem Wintersemester der Bachelorabschluss geplant, Masterstudien in beiden Fächern sollen folgen. Beruflich ist der Journalismus ihr großes Ziel – und Mischitz sammelt weiter Praxiserfahrung. Bei HeartOut Clothing, der Gründung ihres einstigen Mitschülers Stefan Robinig, kümmert sie sich um den Bereich Kommunikation.

Fritz Klaura, Holzbaumeister aus Bad Eisenkappel und Vertreter von pro:Holz Austria, gastierte anlässlich des Jahresthemas „Nachhaltig die Region gestalten“ gleich zwei Mal an der Praxis-HAK Völkermarkt – beim Wirtschaftstag im Februar sowie für Workshops mit den dritten und vierten Klassen.

Im Interview arbeitet er das Konzept der Nachhaltigkeit noch einmal umfassend auf und erklärt, was er Jugendlichen weitergeben möchte.

Was verstehen Sie persönlich unter dem Begriff „Nachhaltigkeit“ und welche Bedeutung besitzt er für Ihren Beruf?

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wurde vom bayrischen Forstmann Carl von Carlowitz anno 1713 definiert. Er meinte, dass wir dem Wald nur so viel entnehmen dürfen, wie wieder nachwächst. Damit meinte er, die Natur nicht über Gebühr zu belasten, weil sie uns auch Schutz gibt. Der Wald schützt uns vor Bodenerosion, er speichert und filtert das Wasser, ernährt Tiere, schenkt uns seine Früchten usw. Der Begriff Nachhaltigkeit war in der Vergangenheit und ist jetzt erst recht aktuell und gültig; er ist auf all unsere Lebensbereiche anwendbar. Eigentlich könnte man sich selbst prüfen und die Frage stellen, was man zum Leben alles braucht. Und da stellt sich dann ganz schnell heraus, dass wir im wahnsinnigen Überfluss leben, doch eigentlich nicht viel benötigen würden. Die Genügsamkeit kommt hier ins Spiel.

Beruflich gestaltet sich die Beantwortung etwas zwiespältiger. Einerseits möchte ich keine Umweltschädigung durch mein Dasein hervorrufen, anderseits bin ich beruflich in Sachen Holz sehr viel unterwegs. Nun beruhige ich mein Gewissen etwas und rechne mir vor, wie viel schädliche Treibhausgase – speziell das CO2 – auf Grund meines Wirkens, Holzhäuser zu bauen, vermieden oder gar konserviert wurden. Meine jährliche PKW-„Spitzenleistung“ lag bei 100.000 Kilometer. Baut man ein Einfamilienhaus (ca. 150m² Wohnfläche) in Massivholz, so wird im verbauten Holz ein CO2-Äquivalent von 450.000 Kilometer (gefahren mit einem Mittelklasse-PKW) gespeichert. Denn erst wenn wir mit Holz bauen, etwas gestalten, nehmen wir dieses im Holz gespeicherte CO2 aus dem Stoffkreislauf und konservieren es so lange, bis es wieder vermodert oder verbrannt wird und so viel CO2 freisetzt, wie es der Baum zu Lebzeiten gebunden hat. Das nennt man dann zu tiefst nachhaltig. Das beruhigt mich ein wenig.

Sie arbeiten auch im Auftrag von pro:Holz Kärnten. Welche Ziele verfolgt diese Institution?

pro:Holz Kärnten ist ein Verein. Die Mitglieder sind selbst Institution wie der Fachverband der Sägeindustrie, die Landwirtschaftskammer, die Landesinnungen der Tischler, der Holzbaumeister usw. Das Ziel ist es, die heimische Verwendung von Holz in allen Bereichen der möglichen Anwendungen zu steigern. Bedacht genommen wird dabei natürlich auf die sinnvolle Verwendung von Holz und auch der nachhaltigen Nutzung, wie es Carl von Carlowitz schon 1713 definiert hat. Im Übrigen haben wir seit dieser Zeit ein Forstgesetz, welches ständig verfeinert und geschärft wurde, womit es heute als das strengste der Welt gilt. All diesen Dingen sind wir im Sinne der nächsten Generationen verpflichtet.

Nachhaltige Produkte gehören häufig einem gehobenen Preissegment an. Welche Vorteile bieten sie dem Kunden?

Es stimmt nicht, dass nachhaltige Produkte teurer und im oberen Preissegment zu finden sind. Nachhaltige Produkte sind langlebiger, universeller, wiederverwendbar, in den meisten Fällen auch biologisch abbaubar und verursachen bei der Herstellung wenige oder gar keine Emissionen, konservieren CO2, wie es bei Holz der Fall ist, und beim Recycling sind sie günstiger. In vielen Fällen ermöglichen erst nachhaltige Produkte eine spezielle Nutzung. Das beste Beispiel sind langlebige Holzbauten, die keinen Cent mehr kosten als in anderen Systemen hergestellte Objekte. Die Lebenszykluskosten eines Produktes sind maßgeblich für die Begriffe billig oder teuer. Aber letztlich bewahrheiten sich die alten Sprichwörter immer: „Billig gezahlt ist teuer gekauft“.

Steigt die Nachfrage nach solchen Produkten? Lassen sich die Menschen zu nachhaltigem Leben erziehen?

Im Lebensmittelbereich haben wir ein gutes Beispiel für das Konsumentenverhalten. Alle wollen Bioprodukte, doch letztlich greifen viele wieder zum Billigramsch aus den Agrarfabriken und nicht zu heimischen Qualitätsprodukten, bei denen man weiß, wie sie entstehen, und wo man auch einmal zuschauen kann. „Steter Tropfen höhlt den Stein“ heißt es. Das trifft auch auf unsere Arbeit zu und ich hoffe, dass es zu keiner Sisyphusarbeit ausartet. Im Bereich Holzanwendung spüren wir in den letzten Jahren doch einen starken Aufwärtstrend und die Vorzüge des Holzbaus setzen sich durch. Dies aber nicht, weil Holzbauten so nachhaltig sind, sondern weil sie einen hohen Mehrwert gegenüber anderen Systemen bieten. Schließlich stellt eine Bautätigkeit bei den meisten Konsumenten die größte Investition des Lebens dar und da setzt man dann doch auf Mehrwert, Komfort und Gesundheit. Ein Glück, dass sich da höchste Qualität und Nachhaltigkeit treffen und zeigen, wie’s gehen kann.

Beim Wirtschaftstag haben Sie mit zahlreichen Schüler/innen gesprochen. Welche Botschaft haben Sie den Jugendlichen mitgegeben?

Die meisten wussten nicht, woher dieser Begriff kommt und wie er von Carl von Carlowitz definiert wurde. Nachhaltigkeit bezieht sich nicht nur auf Wald und Holz. Eigentlich sollten wir uns immer prüfen, ob unser Handeln nachhaltig ist. Alle Bereiche des täglichen Lebens sind von Nachhaltigkeit begleitet; wenn wir es nur richtig auffassen und verstehen. Letztlich haben wir nur einen Globus zur Verfügung und wir leben als hätten wir mindestens zwei davon. In den USA bräuchte man schon vier davon! Wir müssen uns daher einschränken und unser handeln stets nach Ressourcenverbrauch hinterfragen. Nicht beim Nachbarn anzufangen, sondern bei einem selbst. Das ist die Devise!

Vertreter einer Wegwerfgesellschaft oder Hoffnungsträger im Fridays-for-Future-Zeitalter: Welchen Eindruck haben Sie von den Jugendlichen gewonnen?

Manche verstehen sehr wohl, wie dringend es ist, genügsamer zu sein. Nur wie das geht, wird den Jugendlichen nicht richtig vorgezeigt. Vorleben und vorzeigen ist unbedingt notwendig. Diese Jugendlichen springen dann sofort auf und sind auch bereit, das System Nachhaltigkeit in all seinen Facetten nachzuvollziehen.

Andere wiederum sehen die Fridays-for-Future-Bewegung als schick an und wollen einfach nur dabei sein, weil andere auch dabei sind. Nach dem Prinzip „in ist, wer drin ist“. Und wenn nicht im Elternhaus und/oder Schule die Nachhaltigkeit vorgelebt wird, bleibt sie eine Floskel. Den Menschen muss man Nachhaltigkeit wieder beibringen.

Letztlich habe ich Hoffnung, dass jene Jugendlichen, die meinen Vortrag gehört haben auch verstehen, um was es bei Nachhaltigkeit geht und künftig danach handeln. Ehrlich. Im täglichen Getriebe und der gesellschaftlichen Zwängen gelingt’s mir ja auch nicht immer.

Passend zum Jahresthema „Nachhaltig die Region gestalten“ arbeiteten im laufenden Schuljahr gleich mehrere Projektgruppen an Vorhaben in der Marktgemeinde Eisenkappel/Železna Kapla. Hatten Anna-Sophie Diederich, Sascha Frantar, Sedina Halilović, Simon Kaschnig, Hardy Marolt, Timo Marko und Michelle Mörtl (4ABK) dem Geoparkmarkt Anfang Mai neue Impulse gegeben, präsentierten nun Tamara Dobrounig, Christina Hiessberger und Selina Persche gemeinsam mit Auftraggeber Christian Varch von der Obir Tropfsteinhöhle ihre Arbeiten.

„Bei unserem Maturaprojekt ging es um die Planung und Erstellung von Unternehmungspaketen für einen eintägigen Aufenthalt in Bad Eisenkappel und Umgebung. Unsere Aufgabe lag darin, Ideen zu finden, was in der Region unternommen werden kann. Diese setzten wir dann in Paketen zusammen“, erklärt Gruppenmitglied Persche. Entstanden sind damit neue Angebote, die sich vor allem an Reise- und Schulgruppen richten, aber auch an Familien.

Während diese Pakete den Gästen erst schrittweise angeboten werden, findet bereits jetzt jeden Sonntag eine Schatzsuche im Ort statt. Persche: „Sie ist ein Teil der Aktiv Card Südkärnten. Auch hier waren wir bei der Erstellung aktiv mit dabei.“

Ein erfolgreiches, regionales und nachhaltiges Wirtschaftsjahr der Junior Company Voilea ist beendet. Hier der Nachbericht der Jungunternehmer/innen:

Wir sind ausverkauft!

Unsere Essig- und Ölvariationen krönen nun viele erfrischende Sommersalate und viele Gäste werden vom einzigartigen Geschmack der Voilea Produkte überrascht sein!

Voilea hat im Rahmen ihrer Abschlussveranstaltung ihr Unternehmen geschlossen und blickt auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr zurück.

Reich an Erfahrungen und dem Gefühl, eine Geschäftsidee erfolgreich umgesetzt zu haben, gaben die Schülerinnen und Schüler der 2AK folgende Rückmeldungen:

  • Ich habe gelernt, wie ein Unternehmen funktioniert, und erkannt, dass man ein enormes Durchhaltevermögen braucht und die Geschäftsidee immer wieder an veränderte Kundenwünsche anpassen muss.
  • Ich habe gelernt, im Team zu arbeiten, aber es hat mich auch gestört, dass einige Mitschüler wenig gearbeitet haben. Aber vielleicht ist das im echten Arbeitsleben auch so. Es war aber jedoch eine gute Erfahrung.
  • Auf die gerechte Verteilung der Arbeit sollten wir mehr achten.
  • Ich habe gelernt, selbständig zu arbeiten, und wir konnten den gelernten Stoff aus dem Unterricht in der Praxis anwenden.
  • Ich hätte nie gedacht, dass man auf so viele Dinge achten muss, wenn man ein Unternehmen führt.
  • Wir waren sehr erfolgreich, aber wir hätten noch viel mehr verkaufen können, wenn wir noch aktiver Kunden angesprochen hätten. Aber wir sind sehr stolz über unsere Erfolge!

„Wieder einmal sind wir als betreuende Professorinnen vom Junior-Unternehmen begeistert. Es ist für uns jedes Jahr aufs Neue schön, den spannenden Prozess von der Geschäftsidee über den Prototypen bis hin zum verkaufsfähigen Produkt zu erleben. Vor allem der Grundgedanke der heurigen Junior Company, Dingen, die im Überfluss vorhanden sind, einen Mehrwert zu geben, hat uns fasziniert. In diesem Junior-Jahr waren es die regionalen Bioäpfel, denen die Juniors einen Mehrwert gegeben haben“, so das Fazit der betreuenden Prof. Ulrike Messner-Lasnik und Prof. Theresia Müller-Tschischej.

Nachhaltig die Region gestalten – dieser Slogan, 2018/19 Jahresmotto an der Praxis-HAK Völkermarkt, deutet auch auf die Frage hin, wie ein ressourcenschonendes Leben künftig aussehen kann. Als – für europäische Verhältnisse – innovatives Unternehmen hat sich daher Die Wurmfarm den Völkermarkter Jugendlichen präsentiert. Von ihren Produkten konnten sich in diesem Schuljahr Schüler/innen bei Workshops wie auch beim Wirtschaftstag überzeugen.

Ehe das Schuljahr langsam, aber sicher in die finalen Wochen einbiegt, erinnern sich die Unternehmensgründer Lisa-Marie Schaden und Andreas Koitz noch einmal an das Gastspiel an der Schule und blicken gespannt in die Zukunft.


Wie kommt man auf die Idee, eine Wurmfarm zu gründen?

Die Schneckenfarm war schon vergeben. 😉 Nein, unsere Beweggründe für die Insektenzucht waren vielseitig, unter anderem die nachhaltige und ressourcenschonende Produktion von Lebensmitteln, die das Unternehmen in Zukunft wirtschaftlich betreiben lässt. Die Insekten haben sich auf Grund des geringen Platzbedarfs und des hohen Protein- und Nährstoffgehalts angeboten. Die Zucht selbst war für uns außerdem eine gewisse persönliche Herausforderung.

Wir sind auf die Idee gekommen, als bei einer Genussveranstaltung Insekten angeboten wurden und wir mit dem Händler darüber sprachen, dass es generell kaum Insektenzüchter gibt und in Österreich nur einen einzigen Heuschreckenzüchter. Da Lisa schon während ihrem Studium Erfahrung mit der Zucht von Mehlwürmern hatte, haben sich diese Insekten natürlich angeboten. Wir züchten inzwischen aber auch schon andere, nicht wurmartige Insekten.

Insekten gelten als wichtiges Nahrungsmittel der Zukunft. Wie weit ist diese Entwicklung bereits?

So ist es, es handelt sich bei den Insekten nicht um einen kurzzeitigen Trend, sondern um ein Nahrungsmittel wie jedes andere, das am europäischen Markt einen Platz bekommen wird – in etwa so, wie es schon vor einigen Jahren mit Sushi, Garnelen oder Shrimps der Fall war. Die Anfänge waren mit Insekten als Pet-Food für Reptilien, Vögel und weitere Haustiere. Seit wenigen Jahren gibt es Insekten als Lebensmittel am Markt, seit 2018 dazu die Novel-Food-Verordnung, in der Insekten als neuartiges Lebensmittel eine Zulassungsphase bis 2020 durchlaufen. Weltweit werden Insekten natürlich schon seit mehreren 1000 Jahren verzehrt. In den kommenden Jahren werden Insekten auch zusätzlich als Futtermittel bzw. Proteinquelle für Nutztiere eingesetzt werden. Der Lavanttaler Mehlwurm hat es mittlerweile schon bis nach Amerika und Marokko geschafft und wurde dort genüsslich verzehrt.

Ihr Unternehmen ist bereits bei vielen Veranstaltungen präsent, zuletzt auch mit einem Grundkurs in Mehlwurmzucht. Wie kann man sich den Alltag einer Wurmfarm-Besitzerin vorstellen?

Es wird zunehmend mehr, das stimmt. Wir versuchen auch immer wieder direkt mit unseren Kunden in Kontakt zu treten und möchten das Thema so für alle leichter zugänglich machen. Der Mehlwurm-Grundkurs ist entstanden, da wir immer wieder Nachfrage dafür bekommen haben, und er ist auch bereits nach kurzer Zeit ausgebucht gewesen. Es werden sicherlich weitere Kurse angeboten. Der Alltag ist bei uns sehr abwechslungsreich, da wir neben der Produktion und Weiterverarbeitung der Mehlwürmer auch das Marketing, die Forschung, den Einkauf, die Produktentwicklung und teilweise den Vertrieb selbst machen.

Es gibt viele Parallelen zur konventionellen Landwirtschaft. Auch wir müssen landwirtschaftliche Fläche bewirtschaften, die Mehlwürmer füttern wir zweimal die Woche zusätzlich mit geschredderten Karotten bzw. Gemüse, wir sortieren sie regelmäßig, müssen alles sauber und reinhalten und die Weiterverarbeitung passiert im Hygieneraum im Nebengebäude. Zu diesen regelmäßigen landwirtschaftlichen Arbeiten kommen zusätzlich Dinge wie EU-Anträge schreiben, Buchhaltung, Führungen in der Wurmfarm machen, verschiedene Produktionspartner besuchen, mit denen gemeinsame Produkte kreiert werden – und natürlich verschiedene Veranstaltungen besuchen, um präsent zu sein. Es ist also immer etwas los bei uns.

Was steht für Sie in der Arbeit mit den Jugendlichen im Vordergrund? Konnten Sie ihnen die Scheu nehmen?

Im Vordergrund steht für uns, dass die Jugendlichen natürlich den Zugang zu diesen neuartigen Lebensmitteln bekommen, verstehen, woher die Insekten kommen und welchen Nutzen sie für uns haben. Die Scheu verliert man nicht beim ersten Verkostungsversuch gänzlich, die meisten kosten auch und vor allem in einer Gruppe fällt es vielen leichter. Die Scheu verliert man aber erst nach mehrmaligem Kosten. Da haben unsere Eltern sehr gute Arbeit geleistet und die kulturelle Hemmung in uns gegen Insekten stark gefördert. Es ist nicht leicht, das zu überwinden, auch für uns selbst waren die ersten Male schwieriger. Bei Kleinkindern ist dieses Thema einfacher, sie sind neugierig und generell offen für alles Neue und probieren auch gleich, solange die Eltern es zulassen und fördern.

Woraus besteht Ihre Produktpalette? Welche Waren sind bei den mutigen Kund/Innen der Renner?

Unsere Produktpalette ist breit gefächert, sie reicht von den vorgekochten, gefrorenen Würmchen für die Gastronomie bis zu den gerösteten, gesalzen Würmchen im Probierröhrchen für die Neugierigen. Die Chili-gefütterten Würmchen geröstet und gesalzen sind unser Highlight mit leichtem Prickeln auf der Zunge und dem leicht mild-scharfem Geschmack von den Chilis. Dann haben wir Nudeln und Chips mit 11%-igem Mehlwurm-Pulver und natürlich 100% des Mehlwurm-Pulvers. Demnächst kommen Honig-Würmchen, Würmchen-Schokolade und eventuell ein Riegel auf den Markt. Hunde und Hühner Leckerlis gibt es auch schon auf Anfrage. Und wenn alles gut geht mit der Zulassung, dann haben wir ab Herbst einen Mehlwurm-Dünger für Gemüsepflanzen. Das Highlight im Sommer werden das Mehlwurm-Kochbuch „Heimisch Kochen mit dem Mehlwurm“ und das Mehlwurm-Kinderbuch „MartyMcWurm – Mehlwurm-Geschichten“ werden. Der Renner sind und bleiben aber die Chili-gefütterten gerösteten Mehlwürmer.

Sie weisen auf www.diewurmfarm.at auf die besonderen Nährwerte Ihrer Produkte hin, machen diese aber auch per „Tastywormblog“ schmackhaft. Eigenen sich Würmer dank Social-Media-Marketing zum Lifestyle-Produkt?

Ja, unsere Produkte eignen sich auf jeden Fall als Lifestyle-Produkte. Unsere Zielgruppe sind vor allem neugierige, offene, gesundheitsbewusste Menschen jeder Altersklasse, die sich für nachhaltige, resourcenschonende, regionale Lebensmittel interessieren. Davon findet man sicher viele auch auf Social Media und daher sind wir auch auf Instagram und Facebook vertreten.

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Der Kern der Wurmfarm Familie Andreas und Lisa mit dem jüngsten Würmchen Tiana, Kater Sirius und den Hütehunden Pearl, Maili und Jack stellt sich vor. 🐛🐛🐛 Mittlerweile ist das Team Wurmfarm aber schon viel größer und hat richtig viel Energie für weitere große Schritte in Richtung Insekten als Nahrung der Zukunft. Die Wichtigsten sind aber unsere Kunden, die Mutigen, die Neugierigen, die Feinschmecker und die Ernährungsbewussten unter euch, die sich nicht von kultureller Hemmung leiten lassen, sondern mutig das Neue probieren und etwas beitragen am Umweltschutz. Vielen Dank Jasmin Pieber für das tolle Fotoshooting 😎👍 #insectfarming #österreich #austria #insektenzucht #mehlwürmer #dieWurmfarm #farm #babygirl #besonders #protein #zukunft #zukunftsthema #edibleinsects #familygoals #mithundundkatz #instacat #instadog #sheltiepower #aussiepower #mondaymotivation

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Heuer fand der diesjährige Eisenkappler Geoparkmarkt am Donnerstag, dem 2. Mai 2019 statt. Eine Maturaprojektgruppe der Praxis-HAK Völkermarkt bestehend aus sieben Schüler/innen sorgte für frischen Wind und Erneuerung rund um den Hauptplatz in Bad Eisenkappel/Železna Kapla.

Der Geoparkmarkt wurde vom Projektteam in Zusammenarbeit mit der Vizebürgermeisterin Elisabeth Lobnik neu aufgerollt und ein voller Erfolg. Neben den zahlreichen Angeboten der unterschiedlichen Marktstände wurden zusätzlich Lose verkauft, die in Form einer Tombola ausgelost wurden.

Der Gesamterlös aus dem Losverkauf kommt der AVS-Tageswerkstätte in Sittersdorf zugute. Mit dieser Spende können spezielle Förder- und Therapiematerialien für die beeinträchtigten Menschen angeschafft werden.

Die Assistenznehmer/innen und das Team der AVS-Tageswerkstätte in Sittersdorf bedanken sich recht herzlich bei den Praxis-HAK-Schüler/innen und Vizebürgermeisterin Elisabeth Lobnik für die Spende.

Holc Laßnig hat im Februar erstmals am Wirtschaftstag der Praxis-HAK Völkermarkt teilgenommen. Der Erstkontakt war dabei so befruchtend, dass wenig später die Patenschaft für die 2AK übernommen wurde – Kennenlernbesuche inklusive.

Zum bevorstehenden Abschluss des Schuljahres unter dem Motto „Nachhaltig die Region gestalten“ erläutert Beate Laßnig als Verantwortliche des Controllings maßgebliche Prämissen des Völkermarkter Erfolgsunternehmens.

Sie bewerben Ihr Produkt als „Innovation aus Holz“. Was zeichnet diese Innovation aus?

Herbert Laßnig hat einen Swimmingpool aus Holz entwickelt und patentieren lassen. Weltweit war er der Erste, der dieses Produkt konzipiert und mit viel Innovation, Forschung, Entwicklung und natürlich einer großen Portion Ehrgeiz auf den Markt platziert hat. Unsere Holc-Naturpools werden ohne Zusatz von Chemie betrieben, allein mit der Intelligenz der Natur bleibt das Wasser sauber und glasklar. Mittlerweile sind wir die größten Naturpoolbauer in Österreich.

Wie viele Produktionsschritte durchläuft ein Holzpool Ihres Hauses – und wie viele Menschen sind in den Arbeitsprozess involviert?

Wenn wir die Massivholzplatten in unserem Werk in Völkermarkt geliefert bekommen, arbeiten in der Produktion alleine insgesamt fünf Personen bis zum fertigen Pool, welcher dann eingebaut werden kann. Es sind aber auch viele andere Schritte notwendig, dass ein potentieller neuer Poolbesitzer unser Naturprodukt in seinem erweiterten Wohnzimmer genießen kann.

Immer wieder wird in unserer Firma das Credo platziert, dass wir alle in einem (Holc-)Boot sitzen. Ohne die vertrauenswürden Verkäufer, unseren exzellenten technischen Zeichner, den fachkundigen Bauleiter und andere hochqualifizierte Personen könnten unsere Holc-Naturpools in der Qualität und Menge nicht produziert werden.

Nachhaltige Produkte werden trotz ihres Preises zunehmend beliebter und daher auch wirtschaftlich interessanter. Wie erklären Sie sich diesen Trend?

Wir leben in einer Zeit, in der Kunden immer mehr hinterfragen, ob es das Essen, die Energieversorgung, Autos, Medikamente oder eben auch Pools aus einem Naturbaustoff ohne chemische Zusätze ist. Bei genaueren Informationen wissen die Kunden, dass billig meistens teuer gekauft ist.

Wir alle wissen auch, dass wir auf einem Planeten leben, der uns bis zu einem gewissen Zeitpunkt Ressourcen liefert, bis zum Overshootday. Und dieses Bewusstsein, dass wir auf unsere Erde und deren „Früchte“ aufpassen müssen, lässt viele Menschen zum aktiven Umweltschutz tätig werden.

Sie bezeichnen sich als „Unternehmen mit Verantwortung“. Wie zeigt sich das?

Unsere Verantwortung liegt beim aktiven Umweltschutz: Wir kaufen nur Holz von PEFC-geprüften Produzenten (Holz aus nachhaltiger Holzbewirtschaftung aus Österreich). Wir bauen für Generationen. Das Holz unter Wasser wird konserviert und hält somit ein Leben lang – Venedig steht auch schon seit 1.400 Jahren auf Holzsäulen!

Bei unseren Holc-Naturpools ist kein Wasserwechsel notwendig, es bleibt das ganze Jahr drinnen und im Winter kann man darauf eislaufen, somit brauchen wir auch keinen Kanalanschluss. Auch deshalb sind die Betriebskosten bei einem Holc-Naturpool sind um einiges niedriger als bei einem herkömmlichen Pool. Und falls ein Pool einem doch nicht mehr gefallen sollte, kann er es in seine Einzelteile zerkleinern und das Materialrecycling erfolgt durch mögliche thermische Verwertungen oder letztendlich die biologische Deponierung.

Aber auch im Unternehmen sehen wir Nachhaltigkeit als Kernelement in allen Geschäftsbereichen. Das ökologische und nachhaltige Denken wird im Arbeitsalltag mit den Mitarbeitern weitergeführt. Das Büroequipment ist beispielsweise von Tischlerhand mit PEFC-Holz gefertigt, die Mitarbeiter bilden Fahrgemeinschaften. Das Unternehmen stärkt die Region mit möglichst regionalem Einkauf.

Am Wirtschaftstag haben Vertreter Ihres Unternehmens mit zahlreichen Jugendlichen gesprochen, als Patenunternehmen begleiten Sie die 2AK Richtung Matura. Welche Werte wollen Sie weitergeben?

Verfolgt eure Ziele mit 100% und gebt niemals auf! Wir wollen euer Vorbild sein, dass man auch in einem wirtschaftlichen schwachen urbanen Gebiet sehr erfolgreich sein kann.

Holc Laßnig, ein einzigartiges und nachhaltig produzierendes Unternehmen aus der Region, das Naturpools aus Holz baut – Holz, das sich vollständig unter Wasser befindet, dadurch luftdicht abgeschlossen ist und damit nicht verrotten kann -, wird zum Begleiter der 2AK.

Nachhaltigkeit und Regionalität sind Themen, die die Praxis-HAK Völkermarkt besonders ausmachen. Nicht umsonst lautet in diesem Jahr das Motto „Nachhaltig die Region gestalten“. Diese Werte hat auch die 2AK in ihrem Juniorunternehmen Voilea ihrem Geschäftsmodell zugrunde gelegt. Bei ihrem Patenunternehmen Holc Laßnig erleben die Jugendlichen nun, dass Unternehmen sehr erfolgreich sein können, wenn sie sich durch Nachhaltigkeit in den Augen ihrer Kunden positionieren.

Das Holz für die Holznaturpools wird ausschließlich von heimischen Waldbauern erworben, wobei auf nachhaltige Waldbewirtschaftung Wert gelegt wird. Weiters wird durch patentierte Biofilteranlagen ein biologisch gereinigtes, glasklares Wasser sichergestellt, da dabei gänzlich auf Chemie verzichtet werden kann.

Eine spannende Patenschaft beginnt. Die Jugendlichen freuen sich schon auf die erste Betriebsbesichtigung. Dies gilt aber auch für Prof. Theresia Müller-Tschischej, die als betreuende Professorin für Betriebswirtschaft die Kooperation begleitet: „Die Schülerinnen und Schüler der 2AK erhalten durch die Zusammenarbeit wertvolle Informationen zu ihrem theoretischen betriebswirtschaftlichen Wissen, um damit dieses besser zu verstehen.“


Wir erinnern uns: Bereits beim Wirtschaftstag im Februar war Holc Laßnig mit dabei:

Am 5. Oktober 2018 nahm eine Initiative zum diesjährigen Schuljahresthema – „Nachhaltig die Region gestalten“ – ihren Anfang. Elisabeth Lobnik, Vizebürgermeisterin der Marktgemeinde Bad Eisenkappel/ Zelezna Kapla, gastierte in der Praxis-HAK und fungiert seitdem als Auftraggeberin einer Maturaprojektgruppe von Schüler/innen der 4ABK.

Anna-Sophie Diederich, Sascha Frantar, Sedina Halilovic, Simon Kaschnig, Hardy Marolt, Timo Marko und Michelle Mörtl möchten dem bestehenden Frühjahrsmarkt am Donnerstag, 2. Mai 2019, neue Impulse geben und für jüngere Zielgruppen attraktiver machen.

„Ein Projekt, das wieder einmal mehr beweist, wie wichtig unsere Schule als Partner für Unternehmen und auch öffentliche Institutionen ist. Wir können somit aktiv an der Weiterentwicklung unserer Region teilhaben und mitgestalten.“

– Prof. Daniela Wiedenbauer, Projektbetreuerin

Der Startschuss fiel im Oktober

Der Markt lockt mit einem ansprechenden Rahmenprogramm, unter anderem mit Kindern der Bläserklasse der Volksschule Eisenkappel, angeboten werden zudem regionale kulinarische Köstlichkeiten. Außerdem steht eine Riesenhüpfburg für die jüngeren Besucher bereit. Es findet ein Losverkauf statt und alle Einnahmen daraus werden einem wohltätigen Zweck gespendet und kommen der Tageswerkstätte Sittersdorf zugute.

Den Flyer zum Event finden Sie hier.


Bereits mehr als zwei Jahre ist es her, dass Stefan Robinig als Jungunternehmer für Aufsehen sorgte. Mit seiner Künstleragentur Upstream Booking organisierte er – neben seinem Alltag als Schüler der Praxis-HAK Völkermarkt – Konzerte, beim Völkermarkter Wirtschaftstag saß er mit dem damaligen Staatssekretär Harald Mahrer am Podium. Nicht nur Mahrers Funktion hat sich geändert – er ist heute unter anderem Präsident der Wirtschaftskammer, des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) und des Generalrats der Nationalbank –, auch Robinig hat den nächsten Schritt gewagt.

Nach der bestandenen Matura – für die er gemeinsam mit Marie Messner, Verena Mischitz und Valentina Wutte mit Beute[l]schema Kärntens beste Junior Company auf die Beine gestellt hatte – im Juni 2017 übersiedelte er nach Wien. In die Bundeshauptstadt zog es Robinig fürs Studium, doch der Gründergeist ruht nicht. Vor kurzem präsentierte er HeartOut Clothing. Mehr dazu verrät er im Interview.

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Stefan Robinigs neuestes Projekt: HeartOut Clothing

Dein neues Projekt heißt HeartOut Clothing. Erkläre uns kurz, was es damit auf sich hat und welche Ziele du damit verfolgst.

HeartOut Clothing ist ein neues Slow-Fashion-Modelabel mit dem Ziel, nachhaltige und faire Kleidung zu einem niedrigen Preis anzubieten. Unsere Produkte werden unter strengen Kriterien hergestellt, um die Umwelt und Arbeiterinnen und Arbeitern in den Fabriken zu schützen. Durch die mehrfachen Zertifizierungen werden die Hersteller auch ständig von verschiedenen, unabhängigen Organisationen geprüft – nur so kann dieser Standard gesichert werden.

„Frei von Chemie. Voll mit Liebe“ – so lautet einer der Slogans von HeartOut Clothing. Aus der Sicht junger Menschen ist nachhaltige Kleidung aber meist kaum leistbar und eher uncool. Wie willst du die potenziellen Kunden vom Gegenteil überzeugen?

Nicht ausschließlich junge Menschen verbinden mit Öko-Kleidung den Stil der „Blumenkinder“, also z.B. Shirts mit Batik-Muster oder viel zu weiten Haremshosen, hauptsächlich die älteren Generationen stehen diesen sehr kritisch gegenüber, trotz dem stetig wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Wir von HeartOut sind der Meinung, dass es jede und jeder verdient hat, ganz egal welches Budget zur Verfügung steht, sich Kleidung leisten zu können, die weder die eigene Haut und die Umwelt verletzt, noch die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Produktionsstätten unterstützt. Aus diesem Grund bestehen unsere Shirts ausschließlich aus qualitativ hochwertigen Rohstoffen, zeitlosen Designs und hautfreundlichen Materialien, zu einem Preis, mit dem wir auch mit großen Mainstream-Mode-Ketten mithalten können.

„Wir von HeartOut sind der Meinung, dass es jede und jeder verdient hat, ganz egal welches Budget zur Verfügung steht, sich Kleidung leisten zu können, die weder die eigene Haut und die Umwelt verletzt, noch die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Produktionsstätten unterstützt.“

Frühere Klassenkolleg/innen sind im Netz mit Mode von HeartOut Clothing zu sehen. Wie unterstützen sie dich bei diesem Projekt?

Da wir ein noch kleines Modelabel sind, reichen unsere finanziellen Mittel leider nicht für großangelegte Werbekampagnen und so mussten wir bei unseren Shootings auf professionelle Models verzichten: Also wurden Freundinnen und Freunde gebeten, für das Label an einem – kalten! – Samstagnachmittag vor der Kamera zu stehen – und ich denke, die Ergebnisse sprechen für sich. Profis hätten es nicht besser machen können. Mit dabei waren u.a. meine ehemaligen HAK-Kolleginnen Verena Mischitz, die auch für die Designs der neuen Kollektion verantwortlich ist, und Janine Negrea, zu der ich schon seit Schulzeiten eine gute Freundschaft pflegte.

Wie schafft du es, Kleidung zu leistbaren Preisen tatsächlich nachhaltig zu produzieren? Wer sind dabei deine Partner?

Obwohl der Einkaufspreis für ethisch und ökologisch vertretbare Shirtrohlinge bis zu zehn Mal höher ist, als der von nicht fair produzierten und umweltschädlichen Produkten, ist es trotzdem möglich, wirtschaftlich zu arbeiten – trotz des niedrigen Verkaufspreises. Dahinter gibt es kein Geheimrezept, wir verringern lediglich unsere eigene Gewinnspanne. Der niedrige Preis sorgt natürlich oft für Verwunderung und kritische Betrachtung, weil er anscheinend suggeriert, dass darunter die Qualität bzw. die Strenge der Zertifizierung leide. Beides kann ich jedoch mit bestem Gewissen zurückweisen.

Nicht nur unsere Schüler/innen interessiert natürlich die Frage, welches Geschäftsmodell hinter dem Projekt steht. Welches Risiko gehst du ein? Wann möchtest du schwarze Zahlen schreiben?

Dadurch, dass wir die Shirts selbst bedrucken, können wir sehr flexibel sein und haben somit kein großes Lagerrisiko, da für jede Bestellung extra bedruckt wird. Somit können wir z.B. Designs, die bei unseren Kunden schlechter ankommen, einfacher aus dem Sortiment nehmen, ohne auf einem Altbestand sitzen zu bleiben: Dies führt dazu, dass wir auch mit einer größeren Anzahl an Designs experimentieren können. Somit haben wir eine geringe Kapitalbindung – und können hoffentlich schon gegen Ende des Jahres einen Gewinn erzielen.

Es ist nicht dein erster unternehmerischer Versuch, als Schüler warst du Geschäftsführer der erfolgreichen Junior Company Beute[l]schema. Helfen dir die Erfahrungen von damals heute weiter?

Selbstverständlich hat meine HAK-Ausbildung wesentlich zur Gründung von HeartOut Clothing beigetragen. Meine Diplomarbeit z. B. handelte vom Gründungsprozess eines Unternehmens: Dieses Wissen erleichterte den gesamten Vorgang natürlich sehr. Auch die Entwicklung von Geschäftsmodellen oder das Schreiben von Businessplänen wurde in der Schule sehr praxisnah vermittelt, was natürlich auch sehr hilfreich gewesen ist. Mit der Junior Company konnte dieses Wissen das erste Mal am realen Markt getestet werden und es stellte sich schon damals heraus, dass trotz der vielfältigen Ausbildung noch einiges mehr beachtet werden muss. Somit versuchte ich, mit HeartOut Clothing nicht dieselben Fehler zu begehen, die uns bei der Junior Company unterlaufen sind, und die gesammelten Erfahrungen in das neue Label miteinzubringen.

Was man nicht vergessen sollte: In erster Linie bist du Student. Welchen Weg hast du nach der Matura 2017 eingeschlagen – und wo soll er dich noch hinführen?

Im Herbst nach der Matura habe ich meinen Zivildienst in Klagenfurt angetreten und bin im Sommer darauf nach Wien gezogen. Deswegen habe ich aufgrund des Ortswechsels und Zeitmangels auch meine Künstleragentur aufgegeben. Im Wintersemester 2018 begann mein Studium des Umwelt- und Bioressourcenmanagements an der Universität für Bodenkultur und seit dem Jahreswechsel studiere ich zusätzlich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien.

Wir wünschen für die Zukunft alles Gute und freuen uns auf die nächsten Schlagzeilen!