Marco Sommer, Präventionsbeauftragter der Schuldnerberatung Kärnten, besuchte auch heuer wieder die vierten Klassen im Unterrichtsfach Recht. Er brachte den Schüler/innen in einem Online-Vortrag interessante und lehrreiche Informationen über seine Tätigkeit näher und gab hilfreiche Tipps im Umgang mit Geld. Um Überschuldung von Beginn an zu vermeiden, riet er z.B. zur Führung eines Haushaltsbuch, der verstärkten Verwendung von Bargeld und sich bei Anschaffungen bewusst Zeit für die Entscheidung zu nehmen.
Laut aktuellen Studien und Umfragen sind in Österreich speziell Menschen unter 35 Jahren immer stärker konsumgetrieben und können ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen. Auch unzählige Werbetouchpoints im Internet und den Sozialen Medien, die zielgerichtete Werbung an die Konsumenten/innen weitergeben, tragen zu diesem irrationalen Konsumverhalten bei. Sommer betonte daher auch die Notwendigkeit sich in der Schule stärker und bewusster mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen und Geldthemen nicht als Tabu anzusehen.
Heuer war auch erstmals die 3. Klasse der Handelsschule im Fach BWRR (Betriebswirtschaft, Wirtschaftliches Rechnen und Rechnungswesen) mit dabei. Gerade für die Schüler/innen der Abschlussklasse sind die Appelle und Hinweise von Experten Sommer von besonderer Bedeutung, da sie schon bald ins Berufsleben einsteigen werden und so in der Lage sein müssen, sich einen guten Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen und ihr Geld eigenständig zu verwalten.
Wie in vielen anderen Bereichen hinterlässt die allgegenwärtige Pandemie auch im täglichen Geschäft von Sommer und seinen Kolleg/innen in der Schuldnerberatung Kärnten seine Spuren. Sie rechnen, sobald die staatlichen Corona- Unterstützungssysteme auslaufen, mit einem enormen Anstieg an Personen, die in den nächsten Monaten bei ihnen um Beratung und Unterstützung anfragen werden. Bei derzeit über 500.000 Menschen ohne Job in Österreich müssen viele bereits den Gürtel enger schnallen und immer mehr Menschen haben immer weniger zum Leben.