Energie hatte sie schon immer, Absolventin Nicole Höchtel, die 2014 an der Praxis-HAK maturierte. Und eben diese Energie lässt sie einen Weg gehen, der nicht ganz alltäglich ist. Hier verrät sie, wie ihr Werdegang nach der Reife- und Diplomprüfung verlief.


Kurz bevor ich mein Reife- und Diplomprüfungszeugnis erhielt, stellte ich mir selbst die Frage, was ich mit meinem weiteren Leben und der neu gewonnen Freizeit anfangen möchte. Dank der praktischen Erfahrungen (Praktika, Übungsfirma etc.), welche ich in den fünf Jahren des Besuchs der Praxis-HAK sammeln durfte, stand meine Entscheidung nach kurzem Überlegen fest. Diesbezüglich möchte ich hier rückblickend ein großes Lob an die Schule aussprechen, da unsere Professor/innen immer versucht haben, die Schüler/innen individuell zu fördern und deren Stärken auszuloten und auszubauen und mögliche Schwächen zu kompensieren.

Durch diese individuelle Förderung fand ich heraus, dass ich ein besonders kommunikativer Mensch bin, welcher große Freude daran hat sich mit Menschen, im Besonderen mit Kindern, zu beschäftigen.

Durch das Erkennen meiner Stärken und in Verbindung mit meinem Hobby, dem Reisen, wuchs in mir der Entschluss, dass ich das Angenehme mit dem Brauchbaren verbinden könnte – so entschied ich mich für ein Lehramtstudium in den Fächern Deutsch und Geografie in Klagenfurt.

Vom Zuverdienst zur Herzensangelegenheit

Um mein Leben rund um das Studium finanzieren zu können, begann ich zeitgleich mit einem Kinderbetreuungsjob im Tourismusbetrieb Minimundus am Wörthersee. Ich hatte und habe nach wie vor die Aufgabe beispielsweise Kindergeburtstage, Kinderanimationen und dergleichen zu organisieren und durchzuführen.

Da meine freundliche und offene Art bei den Gästen aus vielen Ländern Europas scheinbar gut ankam, wurde ich nach kurzer Zeit gebeten auch Führungen in verschiedenen Sprachen durch das Gelände für Groß und Klein anzubieten. Dies ist eine Tätigkeit, die meinem offenen Naturell sehr entgegenkommt und daher viel Freude bereitet.

Da Minimundus vom Verein „Rettet das Kind“ gegründet wurde und dieser nach wie vor noch der Eigentümer des Betriebes ist, blieben meine Tätigkeiten dort nicht unentdeckt und so wurde ich immer öfters gebeten, für den Verein beispielsweise bei Charityveranstaltungen, Pressekonferenzen oder dergleichen tätig zu sein.

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Mein Studium habe ich zwischenzeitlich natürlich immer weiter vorangetrieben und musste mich in den verschiedensten Schulen in Form von Praktika beweisen. Derzeit befinde ich mich im Endspurt und bin gerade dabei meine Diplomarbeit zu schreiben. Nach Studienabschluss plane ich die Laufbahn in der Schule einzuschlagen und möchte gerne als Lehrerin arbeiten. Gleichzeitig ist es aber auch mein Wunsch, weiterhin für den Verein „Rettet das Kind“ und Minimundus tätig zu sein.

Rückblickend lässt sich sagen, dass ich alle notwendigen Basiskompetenzen für meinen Werdegang an der Praxis-HAK erlernt habe – sei es die Kommunikationsfähigkeit in den verschiedenen Sprachen, das Fachwissen in den allgemeinbildenden und kaufmännischen Fächern oder der realitätsbezogene, praxisnahe Umgang mit alltäglichen kaufmännischen Problemstellungen aber auch zwischenmenschlichen Dingen.

Das Wichtigste, was ich aber lernen durfte, war, dass man mit genügend Fleiß und Strebsamkeit alles schaffen kann, was man will.

In einem lateinischen Sprichwort heißt es, dass wir nicht für die Schule lernen, sondern fürs Leben. Die Richtigkeit dieser Aussagen hat sich während meiner Schulzeit immer wieder bestätigt: Der Unterricht in der Praxis-HAK hat mich gelehrt, dass das Ganze aus mehr besteht als nur aus der Summe seiner Teile. Dank der Schule habe ich gelernt, dass Wissen nicht nur dazu dient, einfach konsumiert und verarbeitet zu werden, sondern um uns Schüler/innen aufs Leben vorzubereiten und uns als Menschen zu prägen. Danke dafür und für die tolle Schulzeit.

Bilder 3 und 5: Minimundus GmbH