Am letzten Freitag im November tauschten die Schüler/innen der vierten Klassen ihre Schulbänke gegen Theatersitze. Gemeinsam mit ihrer Religionslehrerin Prof. Tanja Kramer und den Deutschlehrkräften Prof. Maria Mrčela und Prof. Josef Zore besuchten sie in der Klagenfurter Theaterhalle 11 die Jugendtheaterproduktion „Uncanny Valley“.
Die ausschließlich von Amateurdarstellerinnen getragene Performance setzt sich kritisch mit einem zentralen Aspekt der Digitalisierung, nämlich der „Künstlichen Intelligenz“, auseinander. Es werden sowohl Chancen als auch Risiken der Technologieprodukte aus dem „unheimlichen Tal“, das unschwer mit dem Silicon Valley identifizierbar ist, thematisiert.
Der menschenähnliche Roboter Denise, dargestellt von fünf verschiedenen Akteurinnen, überschreitet im Laufe der dialogfrei erzählten Geschichte die Grenze zwischen Programmierung und Bewusstsein. In der Folge versucht die Androidin, die Bedürfnisse ihres menschlichen Besitzers zu erkennen und möglichst vollständig zu erfüllen. Dabei stellt das humanoide Imitat die Bedürfnisbefriedigung ihres männlichen Widerparts stets über ihre eigenen Selbstverwirklichungswünsche.
Natürlich lässt sich diese Problematik auch auf eine ganz reale zweite Bedeutungsebene umlegen, wenn es um die in unserer Gesellschaft immer noch typische geschlechtsspezifische Rollenverteilung von Mann und Frau geht. Und gerade diese leider heute immer noch sehr aktuelle Lesart des Theaterstücks war für unsere Theaterbesucherinnen und -besucher in der anschließenden kontroversen Podiumsdiskussion mit dem Ensemble von besonderem Interesse. Wie erwartet polarisierte die unkonventionelle und für unsere Jugendlichen ungewohnte Inszenierung: Aber was kann man von einer gelungenen Theateraufführung mehr erwarten?
Bericht: Prof. Maria Mrčela, Prof. Josef Zore