Die Schüler/innen der Handelsschule der Praxis-HAK Völkermarkt waren gemeinsam mit den Klassen der Polytechnischen Schule am 11. Oktober 2017 vom Mädchenzentrum Klagenfurt und von der Frauen- und Familienberatung WIFF eingeladen, sich dem Thema Frauenarmut in Kärnten zu stellen. Im Turnsaal des Schulzentrums Völkermarkt konnten die Jugendlichen die niederösterreichische Künstlerin Sarah Pfeiffer bei ihren akrobatischen Kunststücken am Vertikalseil beobachten und dabei in die Lebensrealität von armutsgefährdeten Frauen eintauchen. Pfeiffer informiert auf ihrer Homepage über die Zielsetzung ihrer Darbietung:
Da es immer schwierig ist, ein Tabuthema/unangenehmes/kniffliges/problematisches Thema mittels Öffentlichkeitsarbeit zu transportieren, entstand die Idee, ein clowneskes Bühnenstück zu entwickeln. Mit diesem lustvoll-komischen, sinnesfreudigen Stück haben wir die Möglichkeit, eine größere Zielgruppe anzusprechen, „ins Theater zu locken” und Schulprojekte zu gestalten.Das Thema Armut wird oft mit der Schuldfrage diskutiert, es fallen Stichworte wie „soziale Hängematte” und Eigenverantwortung; sozialpolitische/gesellschaftspolitische Hintergründe werden dabei oft nicht mitbedacht, die Menschen seien selbst für ihre Armutssituation verantwortlich. Dem wollen wir mit Aufklärungsarbeit in lustvoller Form entgegenwirken und eine differenzierte Diskussion fördern. (www.frauenseilakt.at)
Der eindrucksvolle Auftritt sowie die Nachbereitung durch die Fachfrauen der einzelnen Referate – unterstützt mit sehr aussagekräftigen Tabellen und Grafiken – trugen zur kritischen Auseinandersetzung mit diesem Thema bei. Es bleibt zu hoffen, dass diese wichtigen Informationen in den Köpfen der Schülerinnen haften bleiben und sie dazu veranlassen, doch eine Berufswahl abseits von schlechtbezahlten „Frauenjobs“ zu suchen!