Buchpräsentation_1918_Jän2018 (4)

Im heurigen Jahr gedenkt Österreich vielen bedeutenden historischen Ereignissen wie der Revolution 1848, dem Ende des Ersten Weltkriegs, der Gründung der Ersten Republik 1918 oder dem „Anschluss“ Österreichs an Hitlerdeutschland 1938. All diese „8er-Jahre“ entsprechen Zäsuren, die entweder konfliktreiche Zeiten beendeten oder in solche führten. Gründe genug, um im Unterricht nicht nur inhaltliche Schwerpunkte zu setzen, sondern auch der Frage nachzugehen, was wir daraus lernen können. Wer nicht diese Bereitschaft besitzt, sei, so sind sich Experten einig, sowieso dazu verdammt, die gleichen Fehler erneut zu machen.

Eine schöne Ergänzung zu den Inhalten im Unterricht bildete eine Buchpräsentation in der Bücherei Haček am Donnerstag. Friedenspädagoge und Deutschdidaktiker Werner Wintersteiner von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Friedensforscherin Cordula Wohlmuther von der UNWTO haben sich in ihrem neuen Buch „Dort wo unsere Großväter gegeneinander kämpften …“ genau diesen Vorsatz zu Herzen genommen. Auch sie betonen in ihren Ausführungen die Notwendigkeit der Beschäftigung mit Geschichte, um aus Fehlern lernen zu können, und spannen von diesem Standpunkt ausgehend einen Bogen zum Tourismus. Gerade in unserer Region, dem Alpen-Adria-Raum, soll und muss es möglich sein, Grenzen zu überwinden, Vorurteile abzubauen, aufeinander zuzugehen sowie freundschaftliche Kontakte zu knüpfen. Wohlmuther, die für drei Jahre auch an der Universität in Klagenfurt lehrte, hebt als gelungenes Projekt den Alpe-Adria-Trail hervor und meint gleichzeitig, dass noch viel mehr möglich sei.

Im vorgestellten Buch mit dem Titel „Dort, wo unsere Großväter gegeneinander kämpften…“ beleuchten sie die im Alpen-Adria-Raum vorhandenen drei Friedenswege Pot miru (slo. für Weg des Friedens) im Sočatal, die Friedenswege der Dolomitenfreunde sowie die Friedensrouten am Karst in Fogliano Redipuglia. Die Buchautoren bringen es auf den Punkt: „Das Wandern auf Friedenswegen weist bereits dem Namen nach darauf hin, dass es zum Nachdenken über den Wert und die Notwendigkeit des Friedens anregen will.“

Geschichtsinteressierte Schüler und Schülerinnen der 4ABK, die keine Mühe scheuten, den Weg nach Klagenfurt auf sich zunehmen, lauschten gespannt den Ausführungen der Autoren, die sich über die große Zahl der Zuhörer freuten.

Das Buch: Werner Wintersteiner und Cordula Wohlmuther: „Dort, wo unsere Großväter gegeneinander gekämpft haben…“. Die „Friedenswege“ an der Frontlinie des Ersten Weltkriegs: Tourismus und Frieden im Alpen-Adria-Raum. Klagenfurt: Drava 2017.