Interview_2021

Für die angehenden Maturant/innen der Praxis-HAK Völkermarkt waren die letzten Wochen besonders fordernd. Parallel zum Unterrichtsbetrieb galt es, die Diplomarbeiten im Team zu vollenden; sie bilden den ersten Baustein hin zur erfolgreichen Reife- und Diplomprüfung. Wie es Schüler/innen auf diesem Weg geht, wie Absolvent/innen auf diese Erfahrung zurückblicken und wie Lehrkräfte, die den Prozess begleiten, diesen erleben, erforschten im Jänner Sarah Plösch und Lena Werkl (beide 4AK) im Rahmen der Erstellung eines Website-Projekts.

Auszüge aus den geführten Interviews mit Absolventin Selina Persche, Kandidatin Carina Miklau und Prof. Heike Straßer lesen Sie hier. Mehr zum Projekt von Plösch und Werkl finden Sie am Seitenende.


Carina Miklau: „Die Probe-Diplomarbeit war wirklich eine große Hilfe“

Wie bist du die Diplomarbeit angegangen? Was war dein erster Schritt?

Der erste Schritt war die Themenfindung. Ich musste mir zuerst überlegen, welches Thema mich interessiert bzw. mit welchem ich mich am besten identifizieren kann. Die Überlegung fiel mir nicht schwer, da wir in der dritten Klasse in BPQM eine Probe-Diplomarbeit schreiben mussten und mein Thema auch der Marketing-Mix war. Die Probe-Diplomarbeit war grundsätzlich wirklich eine große Hilfe, da man die Bestätigung bekam, ob man sich mit diesem Thema identifizieren kann oder nicht. In meinem Fall konnte ich mich mit diesem Thema identifizieren und entschied mich schlussendlich wieder für den Marketing-Mix, allerdings dieses Mal spezialisiert auf den Promotion-Mix. Der wichtigste Schritt war die Erstellung des Inhaltsverzeichnisses, weil man sich im Vorhinein Gedanken machen musste, welche Punkte man in die Diplomarbeit mit hineinnimmt bzw. worüber man schreiben wird. Der Vorteil des Inhaltsverzeichnisses ist die Schaffung des Roten Fadens bzw. des Grundkonzept, welches man in weiterer Linie abarbeiten muss.

Anmerkung: Das Interview wurde bereits im Jänner und damit vor der Fertigstellung geführt.

Was war bis jetzt das Schwierigste für dich?

Definitiv das Zitieren, ich kann aber nicht sagen, warum eigentlich. Es war aber auch nicht leicht, aus einer Schreibblockade herauszukommen, da ich den Roten Faden verloren habe – mittlerweile geht es aber wieder. Wichtig war es, mich immer wieder zu motivieren, um wirklich aktiv zu schreiben bzw. ständig weiterzuarbeiten.

Wichtig war es, mich immer wieder zu motivieren, um wirklich aktiv zu schreiben bzw. ständig weiterzuarbeiten.

Carina Miklau

Bist du mit deiner Arbeit bis jetzt zufrieden?

Zurzeit denke ich, dass ich es mit einem Ja beantworten kann. Es ist besonders in den Weihnachtsferien gut vorangegangen, wenn man wirklich dabeibleibt und aktiv schreibt.


Prof. Heike Straßer: „Vor den großen Ferien beginnen“

Wie läuft der Betreuungsprozess ab und welche Rolle übernehmen Sie dabei?

Er beginnt schon im Sommersemester des 4. Jahrgangs (meist im Mai) und endet erst mit der Präsentation und Diskussion im März nächsten Jahres. Beim ersten Treffen werden den Schülern und Schülerinnen alle Informationen zur Diplomarbeit zu Verfügung gestellt und mit ihnen durchbesprochen. Es wird geklärt, was ist mir wichtig, was wünschen/wollen die Schülerinnen und Schüler von mir als Betreuungslehrerin.

Während des Wintersemesters (9. Semester) werden von mir ca. ein bis zwei Mal im Monat Termine mit den Schülerinnen und Schüler fixiert. Falls jemand noch weitere Termine benötigt, ist das natürlich auch kein Problem. Alle Teilergebnisse werden von mir korrigiert und dann mit den Schülerinnen und Schülern in Einzelgesprächen geklärt, was in Ordnung ist und was verbessert werden muss.

Wie erleben Sie das Schreiben der Diplomarbeit?

Bei manchen Schülerinnen und Schülern geht es recht rasch – sie arbeiten sehr selbstständig und brauchen auch weniger Unterstützung. Manche Schülerinnen und Schüler brauchen sehr, sehr lange, bis sie sich zum Schreiben aufraffen.

Bei manchen Schülerinnen und Schülern geht es recht rasch – sie arbeiten sehr selbstständig und brauchen auch weniger Unterstützung.

Prof. Heike Straßer

Wann raten Sie, dass man mit dem Schreiben der Diplomarbeit anfängt?

Wenn möglich schon in den großen Ferien – vor Beginn des 5. Jahrganges (geht natürlich nur, wenn die Forschungsfrage schon wirklich fixiert ist!). Ansonsten gleich im September bzw. Oktober beginnen. Die Schülerinnen und Schüler haben ab November sehr fordernde Schularbeiten – dann bleibt wenig Zeit für die Diplomarbeit.


Selina Persche: „Vom Zeitdruck nicht aus dem Konzept bringen lassen“

Wie bist du die Diplomarbeit angegangen? Was war dein erster Schritt?

Zu allererst hab ich eine Frage ausgearbeitet, wobei ich im Nachhinein jedem anrate, bereits bei der Fragenentwicklung nach passender Literatur zu suchen, um nicht eine Frage zu haben, zu der man anschließend keine passende Literatur findet.
Ich persönlich habe mir – was einem auch von jedem angeraten wird – einen sogenannten „Roten Faden“ erstellt, sprich einen groben Überblick über die einzelnen Kapitel meines Themas.

Dieser „Rote Faden“ verändert sich natürlich im Laufe des Schreibprozesses. Nicht nur die Reihenfolge kann sich ändern, auch die einzelnen Themen können zusammengefasst werden oder es kommen neue hinzu.

Wer hat dir dabei geholfen?

Bei der Strukturierung der Arbeit half uns unser Betreuer, sprich welche Themen in der Arbeit behandelt werden, ob diese nicht eventuell überschneidend mit einem unserer Teammitglieder sind usw. Beim Schreiben selbst war ich größtenteils auf mich selbst gestellt, wobei das für die Zukunft sicherlich nicht nachteilig ist.

Wie bist du zu deinem Thema gekommen?

Unser Projekt befasste sich vor allem mit dem Tourismus in der Region rund um meine Heimatgemeinde Bad Eisenkappel. Anhand dessen bin ich recht schnell zu dem Entschluss gekommen, mein Thema der Entwicklung des Tourismus im ländlichen Raum zu widmen.

Was hättest du besser machen können? Bist du mit deiner Arbeit zufrieden?

Im Nachhinein betrachtet würde ich auf alle Fälle schon viel früher mit dem Schreiben und der Suche der passenden Literatur beginnen. Dadurch, dass ich recht spät erst eine wirklich zutreffende Literatur gefunden habe, war ich dann mit dem Schreibprozess recht unter Druck. Dadurch fehlte mir vor allem am Schluss noch ein wenig Zeit, die gesamte Arbeit eventuell noch einmal zu überarbeiten bzw. einzelne Teile neu zu formulieren und strukturieren.

Im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Arbeit wirklich zufrieden, aufgrund dessen, dass ich wirklich einen Großteil davon alleine erbracht habe und trotz der Problematik mit nicht wirklich passender und vollständiger Literatur eine recht herzeigbare Arbeit geschrieben habe.

Worauf können sich die Schüler gefasst machen?

Zu allererst: Es ist halb so wild! Wenn man einmal im Schreibfluss ist, geht es irgendwann wie von Zauberhand. Oftmals kann es frustrierend sein, nicht mehr weiterzukommen. Doch dann einfach eine Pause einlegen (auch ein, zwei Tage einmal nichts machen ist okay – jedoch nicht zu lange, dann gewinnen die Faulheit und der Stillstand!) und die Arbeit mit neuer Motivation wieder angehen.

Es kann schon sein, dass man vor allem zum Ende hin unter Zeitdruck gerät, doch auch dann sollte man sich nicht aus dem Konzept bringen lassen.

Es ist halb so wild! Wenn man einmal im Schreibfluss ist, geht es irgendwann wie von Zauberhand.

Selina Persche

Was würdest du angehenden Maturant/innen raten?

Zu allererst den Tipp, den jeder mindestens schon hundert Mal gehört hat: „Früh genug damit anfangen!“ Auch wenn ihr bei einem Thema bzw. einem Kapitel eurer Arbeit hängt, versucht einfach ein anderes Unterkapitel anzugehen und eventuell geht es danach mit dem „alten“ besser weiter.

Auch hilft es, immer wieder die eigene Arbeit durchzugehen. Teilweise hat man nach einer Zeit einen anderen Blickwinkel auf die Sache entwickelt und einem selbst fällt ein Verbesserungsvorschlag ein.


Einblicke in das Website-Projekt von Sarah Plösch und Lena Werkl

Schüler/innen des Ausbildungsschwerpunkts Multimedia und Informationstechnologie entwickelten im vergangenen Semester bei Prof. Martin Erian kleine Website-Projekt zu schulischen Themen und führten in diesem Zusammenhang auch Interviews. Ausgewählte davon werden nun auf www.hak-vk.at veröffentlicht.